Organteq
Keine Masse an Samples, sondern Physical Modeling führt bei Organteq zu einem akustischen Abbild einer Kirchenorgel. Was dabei heraus kommt, sind zahlreiche Register für die Live-Performance. Eine Orgel der Extraklasse?
Modartt hat sich schon mit Pianoteq einen Namen gemacht. Beim verwandten Produkt Organteq wird aber kein Klavier, sondern eine Pfeifenorgel aus der Romantik nach Vorbild des Orgelbauers Aristide Cavaille-Coll rekonstruiert. Selbst feine Anblasgeräusche, Mechanikgeräusche von Tasten oder Registern, die räumliche Verteilung der Pfeifen und weitere Details der Tonerzeugung entstehen in Echtzeit. Für einen realistischen Nachhall und die Verteilung der Klanggruppen auf mehrere Einzelausgänge ist ebenso gesorgt. Anhand von sieben Presets können selbst Nichtexperten die vielen Kombinationen an individuellen Registern einer Kirchenorgel für sich entdecken.
Klanglich und auch visuell vermittelt Organteq den Eindruck, eine echte Orgel zu spielen. Erlebenswert ist ein „Morphing“zwischen den Registern per Modulationsrad. Für Live-Aufführen lassen sich die vier Spielmanuale des nur 20 MB schweren Instruments auf vier Controller-Keyboards zuordnen oder alle Klänge auf einer MIDI-Tastatur spielen - das MIDI-Mapping ist jedenfalls flexibel genug.
Fazit
Organteq ist ein Unikat, das hohe Qualität zum angemessenen Preis bietet. Wer sich ernsthaft mit einer virtuellen Kirchenorgel beschäftigen möchte und ihre Sounds live spielbar per Notebook und Controller-Keyboards benötigt, findet mit diesem Software-Instrument ein erhabenes Instrument.