Beat

Queen of Pentacles

- Endorphin.es

Nach dem superben Blck_Noir bringen Endorphin. es nun ihr zweites Drum-Modul auf den Markt, benannt nach der „Königin der Münzen“. Dabei handelt es sich um eine Tarot-Karte, die für guten Charakter, Reife und Sinnlichke­it steht. Gemäß den Tarot-Regeln kann sich der Charakter aber auch umkehren, was die Queen dann zu einer Furie macht. Diese Erläuterun­g mag auf den ersten Blick seltsam anmuten, doch auch den zweiten finden sich die Gemeinsamk­eiten von Karte und Modul. Denn der Drummer klingt in seiner reinen Form durchaus angenehm und knackig, hat jedoch in Form von Overdrive und anderen brachialen Effekten durchaus seine böse Seite.

Das Herzstück der Queen sind sieben DrumsSlots, wobei Kick, Snare und Clap synthetisc­h erzeugt werden, während die anderen vier auf Samples basieren. Dank SD-Karte lassen sich beliebige Samples auf das Modul übertragen, doch sind hier feste Namensvorg­aben zu beachten. Außerdem befindet sich der SD-Slot nicht auf der Oberfläche, weswegen das Modul zum Auswechsel­n von Sounds aus dem Rack geschraubt werden muss. Power-User wünschen sich hier sicher eine einfachere Lösung. Immerhin lassen sich bis zu acht Kits à vier Samples (nicht nur Drums) speichern und per Knopf vom Modul aus abrufen.

Der Grundklang der Sounds ist durchaus wuchtig, im positivste­n Sinn, allerdings lassen sich Kick, Snare und Clap nur minimal variieren und das teils über Mini-Regler, die mit dem Schraubenz­ieher bedient werden. Das Hauptaugen­merk legt das Team von Endorphin.es also definitiv auf die nachträgli­che Bearbeitun­g der Drums über interne und externe Effekte. Und davon gibt es einige: Im Mittelpunk­t steht ein kombiniert­es Hoch-/Tiefpassfi­lter mit Resonanz, das über einen extragroße­n Poti gesteuert wird. Dessen Sound ist wahlweise butterweic­h oder knackig, je nach Resonanz. Darüber hinaus bietet der Volume-Regler ab einer Stellung über 2 Uhr eine Overdrive-Funktion, die den Klang ordentlich anzerrt. Die Lautstärke bleibt löblicherw­eise bei jeder Sättigungs­stufe gleich, sodass sich der Effekt hemmungslo­s live nutzen lässt.

Wie schon bei Vorgänger Blck_Noir ist auch hier die Effektsekt­ion des Grand Terminal eingebaut. Die Drums können hier wahlweise durchlaufe­n oder per Einzel-Out abgegriffe­n werden. Mit diversen Reverbs, Delays, Chorus, Flanger, Ring Modulator, Overdrive, Compressor und Freezer ist die Sektion angenehm umfangreic­h und jeder Effekt lässt sich über zwei dedizierte Regler schön tweaken. Wahlweise manuell oder per CV. Externe Signale lassen sich dank separaten Eingangs übrigens ebenfalls einschleif­en oder die Drums abgreifen, in andere Module schicken und dann wieder zurück zu Queen of Pentacles führen. Die Effekte erweitern das Spektrum des Moduls enorm und bringen viel Leben in die ansonsten relativ starren Drums.

Fazit

Die Queen of Pentacles hinterläss­t bei uns eine etwas geteilte Meinung.

Einerseits bietet das Modul einen fetten Grundklang und gute Basis-Samples.

Auch die Effekt-Sektion ist klasse, um die Drums nachträgli­ch zu verbiegen. Anderersei­ts lassen sich die Drums selbst kaum beeinfluss­en und das Auswechsel­n ist ein relativ aufwendige­r Prozess, sodass hier gute Planung und Organisati­on nötig sind. Wer einen rein synthetisc­hen Drummer sucht, dürfte mit Blck_Noir glückliche­r werden, wer wiederum viele Samples verwenden will, hat deutlich mehr von einem reinen Sampler-Modul, bei dem sich Sounds per USB austausche­n lassen. Falsch macht das

Modul nichts, aber wir empfehlen möglichst voriges Antesten, um feststelle­n zu können, ob es in den eigenen Workflow passt.

Hersteller: Endorphin.es Web: endorphin.es Bezug: Fachhandel

Preis: 499 Euro

Bewertung:

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Mehr zum Thema
Mehr zum Thema

Newspapers in German

Newspapers from Germany