Zampler Constructor: Glitch Hop
In unserer neuen Zampler Soundbank erwarten Sie 108 Synth-Patches mit angesagter Retro-Klangästhetik. Mit ihrem gleichermaßen rohen und charmante Lo-Fi-Sound eignen sich diese nicht nur bestens für Hip-Hop, Trap und Downtempo, sondern auch für Glitch-Hop, wie unser folgender Workshop zeigt.
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Virtueller Drummer
Für unseren Glitch-Hop-Track wählen wir ein Tempo von 105 BPM. Zunächst möchten wir ein rhythmisches Fundament erstellen. Dazu laden wir das Plug-in UJAM Virtual Drummer Solid [1] als virtuelles Instrument. Alternativ können Sie natürlich auch ein anderes Drum-Instrument oder Samples nutzen. Das angewählte Drum Kit Soft kommt unserer Klangvorstellung recht nah.
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Beat-Programmierung
Klicken Sie in der Instrument- Sektion auf Snare und wählen Sie hier Type D. Mit dem Tune- Regler können Sie die Stimmung der Snare an Ihren Track anpassen. Anschließend wählen wir das Mix Preset Retro und stellen die Master-Regler wie gezeigt ein. Nun kann es mit der Beat-Programmierung losgehen! Die Bassdrum spielt auf den Sechzehntelzählzeiten 1, 8 und 11.
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Drums: Kompression
Die Snare platzieren wir auf jeder zweiten Viertelzählzeit, Ghost-Notes sorgen in Takt 2 für einen lebendigeren Groove. Die geschlossene Hi-Hat spielt hingegen auf den Off-Beat-Achteln, wodurch der Beat treibender klingt. Mit dem Kompressor u-he Presswerk [2] spendieren wir den Drums mehr Wucht. Dazu passen wir das Preset Drum Buss Squasher etwas an.
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Mehr Druck
Für einen noch druckvolleren Sound doppeln wir Bassdrum, Snare und Hi-Hat mit Samples aus der Loopcloud [3]. Ein Tamburin-Sample spielt gemeinsam mit der Hi-Hat einen durchgängigen Achtelrhythmus. Damit steht der Groove des Tracks, nun wird es Zeit, eine Bassline ins Spiel zu bringen. Laden Sie dazu Zampler//RX und klicken Sie auf Load Bank.
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Bass
Wählen Sie die Datei „Zampler LoFi EDM“aus dem Ordner, in den Sie die Expansion installiert haben und wechseln Sie zu Patch 065: LD Plunky. Mit ein paar Handgriffen verwandeln wir den Lead-Sound in einen durchsetzungsfähigen Bassklang. Aktivieren Sie zuerst den Wiedergabemodus Mono. In der Effektsektion deaktivieren wir Delay und Reverb.
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Bass: Modulationen
Aktivieren Sie Drive ( Amount: 40%) für eine markante Sättigung. Mit dem Modulationsrad möchten wir einen Vibratoeffekt einblenden, doch derzeit reagiert die Filterfrequenz auf das Rad. Wechseln Sie zu der Modulationsmatrix, um Abhilfe zu schaffen. Stellen Sie die Modulationsintensität in Zeile 2 und 3 auf 0 und wählen Sie in Zeile 5 LFO2*MW als Source.
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Bassline
Jetzt gilt es, eine groovende Bassline einzuspielen. Die Linie, für die wir uns entschieden haben, besteht aus einer eintaktigen, aufsteigenden Melodie und einer Variation dieser in Takt 2 und 4. Die Variation der Notenlängen und Anschlagsstärken sowie das Vibrato im vierten Takt machen die Bassline trotz der harten Quantisierung sehr lebendig und funky.
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Begleitung
Mit dem Kontakt-Instrument e-instruments Session Keys Electric S [4] spielen wir eine ergänzende Rhodes-Sequenz ein. Um diesen
Vibe noch zu verstärken, ergänzen wir ein mit einem Wah-Effekt versehenes Gitarren-Riff sowie einen „hüpfenden“perkussiven Synth-Sound auf dem Achtel-Off-Beat ins Spiel. Dafür laden wir das Patch 045: LD Captain.
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Perkussiver Sound
Stellen Sie die Effekte und die drei Hüllkurven von Zampler//RX wie gezeigt ein. Um einen „federnden“Klangcharakter zu erzielen, passen wir die Zeilen 5, 7 und 8 in der Matrix wie auf dem Bild an. Die Filterhüllkurve sorgt für eine abrupte Tonhöhenmodulation in der AttackPhase und die Modulationshüllkurve für einen knackigeren Verlauf der Filterhüllkurve.
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Retro-Synth-Lead
Außerdem moduliert der zweite LFO die Tonhöhe. Erhöhen Sie dafür die Rate von LFO 2 auf etwa 20 Hz. Im Break unseres Songs möchten wir atmosphärische Akzente setzen. Was wäre dafür besser geeignet als ein Synth-Lead mit charmantem Retro-Sound? Mit 076: LD Waveshaper hat die Zampler-Expansion auch für diesen Zweck ein passendes Patch an Bord.
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Lead: Effekte
Es sind nur ein paar kleine Anpassungen nötig. Justieren Sie die Lautstärkehüllkurve wie auf dem vorherigen Bild und stellen Sie Reso auf 0%. Wechseln Sie zur Effektsektion und deaktivieren Sie Phaser/Chorus. Passen Sie danach EQ 1, Delay und Reverb wie abgebildet an. Wie gezeigt spielt der Sound eine einfache, aber einprägsame viertaktige Melodie.
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Lead-Sequenz
Mit Valhalla VintageVerb [5] verpassen wir dem Klang eine lange Hallfahne. Im Wechsel mit dem Lead-Sound erklingt eine Melodie, für die wir das Preset 043: LD Briar Patch bemühen. Deaktivieren Sie den Mono- Modus sowie den Arpeggiator und justieren Sie die Lautstärkehüllkurve für den gewünschten perkussiven Pluck-Sound wie auf dem Bild.
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Pluck-Sound
Da wir den Sound mit Effekt-Plug-ins bearbeiten wollen, deaktivieren wir bei dem Patch alle Effekte. Zur Klangveredelung kommen dann NI Raum [6], u-he Presswerk (Preset: DG_Synth Bass Hugifier) und das freie TAL-Dub-Delay 2 [7] zum Einsatz. Im Anschluss geben wir im MIDI-Editor eine kleine Notenfolge ein, die unsere Lead-Melodie ergänzt.
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Zerhackte Fläche
Mit einer entsprechenden Effektbearbeitung können Sie Sounds aus LoFi EDM in komplett andere Klänge verwandeln. Wie wäre es z. B. mit einer rhythmisch zerhackten Textur im Break? Als Grundlage verwenden wir das Patch 078: LD Width Of Pulse. Bei diesem passen wir die Lautstärkehüllkurve sowie die Zeilen 2 und 3 der Modulationsmatrix wie auf dem Bild an.
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Pad: Effekte
Als Insert-Effekte kommen DS Audio Tantra [8], VintageVerb und NI Replika XT zum Einsatz. Das Preset FLT Clapman von Tantra zerhackt und filtert den Klang rhythmisch, während Hall und Delay dem Sound Tiefgang spendieren. Mit dem Modulationsrad können Sie dabei die Filterfrequenz des Klangs steuern. Viel Spaß beim weiteren Experimentieren!