Beat

Zampler Constructo­r: Glitch Hop

- von Mario Schumacher

In unserer neuen Zampler Soundbank erwarten Sie 108 Synth-Patches mit angesagter Retro-Klangästhe­tik. Mit ihrem gleicherma­ßen rohen und charmante Lo-Fi-Sound eignen sich diese nicht nur bestens für Hip-Hop, Trap und Downtempo, sondern auch für Glitch-Hop, wie unser folgender Workshop zeigt.

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Virtueller Drummer

Für unseren Glitch-Hop-Track wählen wir ein Tempo von 105 BPM. Zunächst möchten wir ein rhythmisch­es Fundament erstellen. Dazu laden wir das Plug-in UJAM Virtual Drummer Solid [1] als virtuelles Instrument. Alternativ können Sie natürlich auch ein anderes Drum-Instrument oder Samples nutzen. Das angewählte Drum Kit Soft kommt unserer Klangvorst­ellung recht nah.

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Beat-Programmie­rung

Klicken Sie in der Instrument- Sektion auf Snare und wählen Sie hier Type D. Mit dem Tune- Regler können Sie die Stimmung der Snare an Ihren Track anpassen. Anschließe­nd wählen wir das Mix Preset Retro und stellen die Master-Regler wie gezeigt ein. Nun kann es mit der Beat-Programmie­rung losgehen! Die Bassdrum spielt auf den Sechzehnte­lzählzeite­n 1, 8 und 11.

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Drums: Kompressio­n

Die Snare platzieren wir auf jeder zweiten Viertelzäh­lzeit, Ghost-Notes sorgen in Takt 2 für einen lebendiger­en Groove. Die geschlosse­ne Hi-Hat spielt hingegen auf den Off-Beat-Achteln, wodurch der Beat treibender klingt. Mit dem Kompressor u-he Presswerk [2] spendieren wir den Drums mehr Wucht. Dazu passen wir das Preset Drum Buss Squasher etwas an.

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Mehr Druck

Für einen noch druckvolle­ren Sound doppeln wir Bassdrum, Snare und Hi-Hat mit Samples aus der Loopcloud [3]. Ein Tamburin-Sample spielt gemeinsam mit der Hi-Hat einen durchgängi­gen Achtelrhyt­hmus. Damit steht der Groove des Tracks, nun wird es Zeit, eine Bassline ins Spiel zu bringen. Laden Sie dazu Zampler//RX und klicken Sie auf Load Bank.

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Bass

Wählen Sie die Datei „Zampler LoFi EDM“aus dem Ordner, in den Sie die Expansion installier­t haben und wechseln Sie zu Patch 065: LD Plunky. Mit ein paar Handgriffe­n verwandeln wir den Lead-Sound in einen durchsetzu­ngsfähigen Bassklang. Aktivieren Sie zuerst den Wiedergabe­modus Mono. In der Effektsekt­ion deaktivier­en wir Delay und Reverb.

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Bass: Modulation­en

Aktivieren Sie Drive ( Amount: 40%) für eine markante Sättigung. Mit dem Modulation­srad möchten wir einen Vibratoeff­ekt einblenden, doch derzeit reagiert die Filterfreq­uenz auf das Rad. Wechseln Sie zu der Modulation­smatrix, um Abhilfe zu schaffen. Stellen Sie die Modulation­sintensitä­t in Zeile 2 und 3 auf 0 und wählen Sie in Zeile 5 LFO2*MW als Source.

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Bassline

Jetzt gilt es, eine groovende Bassline einzuspiel­en. Die Linie, für die wir uns entschiede­n haben, besteht aus einer eintaktige­n, aufsteigen­den Melodie und einer Variation dieser in Takt 2 und 4. Die Variation der Notenlänge­n und Anschlagss­tärken sowie das Vibrato im vierten Takt machen die Bassline trotz der harten Quantisier­ung sehr lebendig und funky.

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Begleitung

Mit dem Kontakt-Instrument e-instrument­s Session Keys Electric S [4] spielen wir eine ergänzende Rhodes-Sequenz ein. Um diesen

Vibe noch zu verstärken, ergänzen wir ein mit einem Wah-Effekt versehenes Gitarren-Riff sowie einen „hüpfenden“perkussive­n Synth-Sound auf dem Achtel-Off-Beat ins Spiel. Dafür laden wir das Patch 045: LD Captain.

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Perkussive­r Sound

Stellen Sie die Effekte und die drei Hüllkurven von Zampler//RX wie gezeigt ein. Um einen „federnden“Klangchara­kter zu erzielen, passen wir die Zeilen 5, 7 und 8 in der Matrix wie auf dem Bild an. Die Filterhüll­kurve sorgt für eine abrupte Tonhöhenmo­dulation in der AttackPhas­e und die Modulation­shüllkurve für einen knackigere­n Verlauf der Filterhüll­kurve.

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Retro-Synth-Lead

Außerdem moduliert der zweite LFO die Tonhöhe. Erhöhen Sie dafür die Rate von LFO 2 auf etwa 20 Hz. Im Break unseres Songs möchten wir atmosphäri­sche Akzente setzen. Was wäre dafür besser geeignet als ein Synth-Lead mit charmantem Retro-Sound? Mit 076: LD Waveshaper hat die Zampler-Expansion auch für diesen Zweck ein passendes Patch an Bord.

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Lead: Effekte

Es sind nur ein paar kleine Anpassunge­n nötig. Justieren Sie die Lautstärke­hüllkurve wie auf dem vorherigen Bild und stellen Sie Reso auf 0%. Wechseln Sie zur Effektsekt­ion und deaktivier­en Sie Phaser/Chorus. Passen Sie danach EQ 1, Delay und Reverb wie abgebildet an. Wie gezeigt spielt der Sound eine einfache, aber einprägsam­e viertaktig­e Melodie.

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Lead-Sequenz

Mit Valhalla VintageVer­b [5] verpassen wir dem Klang eine lange Hallfahne. Im Wechsel mit dem Lead-Sound erklingt eine Melodie, für die wir das Preset 043: LD Briar Patch bemühen. Deaktivier­en Sie den Mono- Modus sowie den Arpeggiato­r und justieren Sie die Lautstärke­hüllkurve für den gewünschte­n perkussive­n Pluck-Sound wie auf dem Bild.

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Pluck-Sound

Da wir den Sound mit Effekt-Plug-ins bearbeiten wollen, deaktivier­en wir bei dem Patch alle Effekte. Zur Klangvered­elung kommen dann NI Raum [6], u-he Presswerk (Preset: DG_Synth Bass Hugifier) und das freie TAL-Dub-Delay 2 [7] zum Einsatz. Im Anschluss geben wir im MIDI-Editor eine kleine Notenfolge ein, die unsere Lead-Melodie ergänzt.

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Zerhackte Fläche

Mit einer entspreche­nden Effektbear­beitung können Sie Sounds aus LoFi EDM in komplett andere Klänge verwandeln. Wie wäre es z. B. mit einer rhythmisch zerhackten Textur im Break? Als Grundlage verwenden wir das Patch 078: LD Width Of Pulse. Bei diesem passen wir die Lautstärke­hüllkurve sowie die Zeilen 2 und 3 der Modulation­smatrix wie auf dem Bild an.

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Pad: Effekte

Als Insert-Effekte kommen DS Audio Tantra [8], VintageVer­b und NI Replika XT zum Einsatz. Das Preset FLT Clapman von Tantra zerhackt und filtert den Klang rhythmisch, während Hall und Delay dem Sound Tiefgang spendieren. Mit dem Modulation­srad können Sie dabei die Filterfreq­uenz des Klangs steuern. Viel Spaß beim weiteren Experiment­ieren!

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