Test: Heavyocity Damage 2
Damage 2 bietet noch bessere Klangqualität als sein Vorgänger, zudem wurde die Bedienung für den Praxiseinsatz optimiert.
Damage ist ein Klassiker unter den Kontakt-Libraries. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie einige der orchestralen Percussion, ultrabreiten Blockbuster-Toms oder stählernen Industrial-Drums bereits in einem Film-Score, einem Game oder einem Song gehört haben. Heavyocity hat sich 10 Jahre Zeit gelassen mit einem Nachfolger und für Damage 2 keine Kosten und Mühen gescheut. Die Aufnahmen erfolgten im Skywalker-Studio, dessen Name schon andeutet, für Filme, welchen Kalibers hier ansonsten die Sounds gemischt werden. Eine aufwendige Mikrofonierung mit 84 verschiedenen Modellen sorgt dabei für ein realistisches Einfangen der klassischen Percussion-Instrumente, aber auch der zahlreichen Unikate vom Schrottplatz. Da das Entwicklerteam aus erfolgreichen Sounddesignern und Komponisten für Werbung, Film und Computerspiele besteht, ist auch ein praxisnaher Zugriff auf die Multisamples und Loops sichergestellt.
NKS-kompatibel
Damage 2 ist in drei NKI-Instrumente unterteilt, die für unterschiedliche Einsatzgebiete optimiert wurden. Die Basis für die in 20 Kategorien organisierten Presets bilden 40.000 Samples, die 1.600 Sounds formen. Es gibt die vom Vorgänger bekannten War Drums, Big Toms und viel Industrial, aber auch gestrichene Percussion für atmosphärische Untermalung und Sweeps. Ein Trailer ist damit im Handumdrehen eindrucksvoll vertont. Bei dieser Masse an Sounds ist die Vorhörmöglichkeit dank NKS in der Komplete Kontrol Software natürlich Gold wert. Nutzer von Komplete Kontrol und dem zugehörigen Keyboard kommen in den vollen Genuss der NKS-Kompatibilität, die farbigen LEDs über den Tasten visualisieren die unterschiedlichen Tastaturbereiche und Key-Switches.
Ensemble und Kits
Mit dem Ensemble-Designer stellen Sie Ihr eigenes Set an Drums und Percussion zusammen. Zur besseren Übersicht ist das ganze in Stages unterteilt, für jede dieser Bühnen steht eine eigene Oktave auf der Tastatur zur Verfügung. Es gibt bereits jede Menge vorgefertigte Zusammenstellungen gut aufeinander abgestimmter Sounds, wobei jede Stage sich auf vergleichbare Klänge konzentriert. Sie haben Zugriff auf fünf verschiedene Mikrofonkanäle: Direkter Klang, mit Raumanteil, angezerrt oder mit Hall. Der fünfte Kanal regelt das Low Frequency Enhancement, wenn in der Film- oder Game-Vertonung der Subwoofer ordentlich in Schwingung versetzt werden soll.
Für jeden individuellen Sound lassen sich Attack und Decay, Tuning, Tone und die Lautstärke anpassen. Vorgefertigte Spielarten wie Crescendo, Swell, Flam, Roll und Repeat ermöglichen in Verbindung mit Round-Robin-Funktion einen realistisch klingenden Einsatz der Sounds. Ein Mastereffekt sorgt für den Feinschliff, von subtil bis In-The-Face. Kit-Designer ähnelt dem Ensemble-Designer, hier erfolgt die Verteilung der Sounds aber auf 16 Pads und erleichtert damit den Einstieg für Produzenten, die mit MPC, Maschine oder Ableton Drumracks aufgewachsen sind. Hinzu kommt ein Submixer mit individuellem Panning und vier Effekten je Spur. 50 Kits werden mitgeliefert.
Loop-Designer
Mit dem Loop-Designer kommen wir zu dem Bereich, der für den Erfolg der ersten Damage-Version maßgeblich verantwortlich war. Hier haben Sie Zugriff auf jede Menge Loops, die thematisch sortiert über die Tastatur verteilt sind. Mit jedem Key triggern Sie eine andere Loop. Die einzelnen Loops sind dabei zwar klanglich von außergewöhnlich guter Qualität, aber sparsam instrumentiert und rhythmisch meist unspektakulär. Das macht auch Sinn, denn die abgefahrenen Grooves, breiten Soundwände und dramatischen Fills resultieren aus der Kombination mehrerer dieser Loops.
Ähnlich wie beim Ensemble-Designer bedient jede Oktave dabei einen eigenen Bereich einer kompletten Loop (Kick, Snare, Percussion etc.), im unteren Bereich können Sie vorgefertigte oder eigene Kombinationen mehrerer Loops abfeuern und Stutter-Effekte für Variationen und Breaks triggern.
Fazit
Damage bietet wie sein Vorgänger bombastische Cinematic-Toms, stahlharte Industrialdrums und hybride Mischungen aus elektronischer und realer Percussion, aufgenommen in noch besserer Qualität und ohne weitere Nachbearbeitung nutzbar. Bei Damage 2 wurde besonderer Wert auf eine praxisnahe Bedienung gelegt. Die drei NKS-kompatiblen Kontakt-Instrumente sind auf den jeweiligen Einsatzzweck in Film, Game und Werbespot, Soundesign oder Musik perfekt abgestimmt und erlauben ohne große Einarbeitungszeit den direkten Einsatz in der Produktion.