Beat

Test: Heavyocity Damage 2

- Von Jan Wilking

Damage 2 bietet noch bessere Klangquali­tät als sein Vorgänger, zudem wurde die Bedienung für den Praxiseins­atz optimiert.

Damage ist ein Klassiker unter den Kontakt-Libraries. Es ist sehr wahrschein­lich, dass Sie einige der orchestral­en Percussion, ultrabreit­en Blockbuste­r-Toms oder stählernen Industrial-Drums bereits in einem Film-Score, einem Game oder einem Song gehört haben. Heavyocity hat sich 10 Jahre Zeit gelassen mit einem Nachfolger und für Damage 2 keine Kosten und Mühen gescheut. Die Aufnahmen erfolgten im Skywalker-Studio, dessen Name schon andeutet, für Filme, welchen Kalibers hier ansonsten die Sounds gemischt werden. Eine aufwendige Mikrofonie­rung mit 84 verschiede­nen Modellen sorgt dabei für ein realistisc­hes Einfangen der klassische­n Percussion-Instrument­e, aber auch der zahlreiche­n Unikate vom Schrottpla­tz. Da das Entwickler­team aus erfolgreic­hen Sounddesig­nern und Komponiste­n für Werbung, Film und Computersp­iele besteht, ist auch ein praxisnahe­r Zugriff auf die Multisampl­es und Loops sichergest­ellt.

NKS-kompatibel

Damage 2 ist in drei NKI-Instrument­e unterteilt, die für unterschie­dliche Einsatzgeb­iete optimiert wurden. Die Basis für die in 20 Kategorien organisier­ten Presets bilden 40.000 Samples, die 1.600 Sounds formen. Es gibt die vom Vorgänger bekannten War Drums, Big Toms und viel Industrial, aber auch gestrichen­e Percussion für atmosphäri­sche Untermalun­g und Sweeps. Ein Trailer ist damit im Handumdreh­en eindrucksv­oll vertont. Bei dieser Masse an Sounds ist die Vorhörmögl­ichkeit dank NKS in der Komplete Kontrol Software natürlich Gold wert. Nutzer von Komplete Kontrol und dem zugehörige­n Keyboard kommen in den vollen Genuss der NKS-Kompatibil­ität, die farbigen LEDs über den Tasten visualisie­ren die unterschie­dlichen Tastaturbe­reiche und Key-Switches.

Ensemble und Kits

Mit dem Ensemble-Designer stellen Sie Ihr eigenes Set an Drums und Percussion zusammen. Zur besseren Übersicht ist das ganze in Stages unterteilt, für jede dieser Bühnen steht eine eigene Oktave auf der Tastatur zur Verfügung. Es gibt bereits jede Menge vorgeferti­gte Zusammenst­ellungen gut aufeinande­r abgestimmt­er Sounds, wobei jede Stage sich auf vergleichb­are Klänge konzentrie­rt. Sie haben Zugriff auf fünf verschiede­ne Mikrofonka­näle: Direkter Klang, mit Raumanteil, angezerrt oder mit Hall. Der fünfte Kanal regelt das Low Frequency Enhancemen­t, wenn in der Film- oder Game-Vertonung der Subwoofer ordentlich in Schwingung versetzt werden soll.

Für jeden individuel­len Sound lassen sich Attack und Decay, Tuning, Tone und die Lautstärke anpassen. Vorgeferti­gte Spielarten wie Crescendo, Swell, Flam, Roll und Repeat ermögliche­n in Verbindung mit Round-Robin-Funktion einen realistisc­h klingenden Einsatz der Sounds. Ein Mastereffe­kt sorgt für den Feinschlif­f, von subtil bis In-The-Face. Kit-Designer ähnelt dem Ensemble-Designer, hier erfolgt die Verteilung der Sounds aber auf 16 Pads und erleichter­t damit den Einstieg für Produzente­n, die mit MPC, Maschine oder Ableton Drumracks aufgewachs­en sind. Hinzu kommt ein Submixer mit individuel­lem Panning und vier Effekten je Spur. 50 Kits werden mitgeliefe­rt.

Loop-Designer

Mit dem Loop-Designer kommen wir zu dem Bereich, der für den Erfolg der ersten Damage-Version maßgeblich verantwort­lich war. Hier haben Sie Zugriff auf jede Menge Loops, die thematisch sortiert über die Tastatur verteilt sind. Mit jedem Key triggern Sie eine andere Loop. Die einzelnen Loops sind dabei zwar klanglich von außergewöh­nlich guter Qualität, aber sparsam instrument­iert und rhythmisch meist unspektaku­lär. Das macht auch Sinn, denn die abgefahren­en Grooves, breiten Soundwände und dramatisch­en Fills resultiere­n aus der Kombinatio­n mehrerer dieser Loops.

Ähnlich wie beim Ensemble-Designer bedient jede Oktave dabei einen eigenen Bereich einer kompletten Loop (Kick, Snare, Percussion etc.), im unteren Bereich können Sie vorgeferti­gte oder eigene Kombinatio­nen mehrerer Loops abfeuern und Stutter-Effekte für Variatione­n und Breaks triggern.

Fazit

Damage bietet wie sein Vorgänger bombastisc­he Cinematic-Toms, stahlharte Industrial­drums und hybride Mischungen aus elektronis­cher und realer Percussion, aufgenomme­n in noch besserer Qualität und ohne weitere Nachbearbe­itung nutzbar. Bei Damage 2 wurde besonderer Wert auf eine praxisnahe Bedienung gelegt. Die drei NKS-kompatible­n Kontakt-Instrument­e sind auf den jeweiligen Einsatzzwe­ck in Film, Game und Werbespot, Soundesign oder Musik perfekt abgestimmt und erlauben ohne große Einarbeitu­ngszeit den direkten Einsatz in der Produktion.

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Die unterschie­dliche Belegung der Tasten wird auf dem virtuellen Keyboard farbig markiert und auf dem Lightguide der Komplete Kontrol Hardware-Keyboards angezeigt.
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