Desktop-Audio
Die Kombination aus Keyboard, MPC-Pads und Reglern im extrem kompakten Format ist ideal für Desktop- und Bedroom-Studios, aber auch für mobile Jam-Sessions geeignet.
In der dritten Generation des MPK mini erleichtert ein OLED-Display die Bedienung, die neuen Pads sind der MPC One entliehen und sollen gemeinsam mit der neuen Tastatur für ein besseres Spielgefühl sorgen. Auch das mitgelieferte umfangreiche Softwarepakete hat eine Generalüberholung erhalten. Das klingt nach einer üppigen Ausstattung für unter 100 Euro!
Schick und gut ausgestattet
MPK mini MK3 gibt es in drei Farbdesigns: Klassisch schwarz/rot, komplett schwarz und schwarz/weiß mit invertierter Tastatur. Funktional und preislich unterscheiden sich die drei Varianten nicht. Das klassische Design ist an die aktuellen MPC-Grooveboxen wie One und Live angepasst. Die acht Endlosregler sehen schick aus, fast wie edle Metallregler, sind aber aus solidem Plastik mit gutem Drehwiderstand und bereits von den MPCs bekannt. Mit ihnen lassen sich einerseits MIDI-Controller senden und damit Parameter der DAW (z. B. die acht Makros in Ableton-Devices), Plug-ins oder externe Klangerzeuger steuern. Zudem passen Sie damit die Einstellungen des Arpeggiators und Note-Repeat an. Hilfreich ist dabei das gestochen scharfe OLED-Display, das die gewählten Parameter und deren aktuellen Werte anzeigt.
Joystick, Arpeggiator
Vom Vorgängermodell bekannt ist der kleine 4-Wege-Joystick, der als Ersatz für Pitchbender und Modulationwheel gedacht ist, aber auch andere Aufgaben übernehmen kann. Für klassische Keyboarder ist das aufgrund der kurzen Reglerwege natürlich keine Alternative, angesichts des kompakten Formates und der angepeilten Zielgruppe aber ein gelungener Kompromiss. Darunter findet sich die Bedieneinheit für den eingebauten Arpeggiator, dessen Tap-Taster die schnelle Tempoanpassung zu den anderen Musikern bei einer Live-Performance ermöglicht. Auch hier zahlt sich das neue Display mit der konkreten Tempoanzeige aus.
MPC-Pads, Minitasten
Bei den hintergrundbeleuchteten Pads merkt man die langjährige Erfahrung von Akai mit entsprechenden Controllern. Die Pads bieten eine bessere Haptik als bei vergleichbaren günstigen USB-Controllern und setzen Dynamik sauber um. Die wichtigen MPC-Funktionen Full Level und Note Repeat lassen sich direkt per Taster aktivieren. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse gibt es zwar nur acht Pads, die sich aber zwischen Bank A und B umschalten lassen, um auf die üblichen 16 Triggernoten für ein Drumrack zu kommen.
Kompaktes Mini-Keyboard
Mit den sehr kompakten Abmessungen von lediglich 318 x 181 x 44 mm bei einem Gewicht von nur 750 Gramm passt das kleine Keyboard auch auf den beengten Desktop, neben den Laptop oder in Gigbag oder Rucksack. Bei diesem Format ist zwangsläufig auch die Tastatur nicht in voller Größe. Die 25 Minitasten bieten aber ein gutes Spielgefühl mit sauberer Umsetzung der Anschlagdynamik und zeigen sich deutlich verbessert gegenüber den früheren Modellen, das Keyboard lässt sich auch angenehm leise spielen und klappert nicht. Die Anschlüsse sind schnell abgehandelt, neben dem Anschluss für ein Sustain-Pedal ist der USB-Anschluss in voller Größe auf die Rückseite gewandert. Über das USB-Kabel werden nicht nur die MIDI-Signale ausgetauscht, sondern der angeschlossene Computer übernimmt auch die Stromversorgung. Einen MIDI-Ausgang für ein computerloses Setup gibt es nicht. Allerdings verfügen immer mehr Geräte wie z. B. der parallel getestete Dreadbox Typhon über einen Host-Anschluss, an den sich ein USB-Controller direkt anschließen lässt. Hierbei zahlt sich aus, dass MPK mini mk3 class-compliant ist, also ohne spezielle Treiber von jedem Computer erkannt wird.
Hochwertige Software
Das mitgelieferte Software-Paket verdient besondere Erwähnung. Neben über 1500 Sounds in professioneller Qualität umfasst es MPC-Beats, eine Groovebox im MPC-Stil, die sich Standalone oder als Plug-in nutzen lässt und im Bundle mit zusätzlichen Expansions aufwartet. Richtig spannend sind die 6 virtuellen Instrumente von AIR namens Bassline, Tubesynth, Electric, Hybrid 3, Mini Grand und Velvet, die sich auch in jeder beliebigen DAW als Plug-in nutzen lassen. Vor allem Hybrid 3 stellt einen echten Mehrwert dar, denn dieser virtuell-analoger Synthesizer gehört sowohl klanglich als auch von den Möglichkeiten her zur absoluten Spitzenklasse!
Fazit
Für knapp 100 Euro bietet MPK mini MK3 ein überzeugendes Gesamtpaket: Sehr gute Drumpads, vernünftige Minitastatur, ansprechende Encoder, Display und Arpeggiator erfüllen nahezu alle Wünsche an einen USB-Controller im sehr kompakten Format. Hinzu kommt ein durchdachtes Softwarepaket mit MPC Beats sowie dem sehr guten Synthesizer-Plug-in Hybrid 3.