Step by Step: Ein Arrangement für Melodic Techno
Techno ist zum Tanzen da. Kein Wunder also, dass die Arrangements in Richtung „vorne“ausgerichtet werden und dem Publikum auf dem Floor mitreißende Höhen und Tiefen bescheren.
1 | Intro
Kick, Hi-Hat, Clapi
Ohne Umschweife startet der klassische Techno-Track mit Kick, Open Hi-Hat und Clap, um dem DJ das Leben einfacher zu machen. Der komplette Beat wird einer Bus-Spur (hier: PRESSE) zugeführt. Deren Hochpassfilter wird per Automation in den ersten acht Takten auf rund 200 Hz eingestellt, für die folgenden acht
Takte auf 45 Hz. Warum? / Das reduzierte Intro bietet zahlreiche Einstiegspunkte für den DJ-Mix. Durch die Filterautomation ist der Beat präsent und hörbar, hebt sich die volle Wucht aber für den danach fol
genden Part auf. Der jeweils achte Takt bleibt ohne Kick.
Effektei
Alle 16 Takte bringen wir einen Noise Downer (NOISE FX), aber abwechselnd als lange und kurze Version. Auf der Eins von Takt neun und 13 platzieren wir einen kurzen Chord-Sound (FX CHORDS), der
mit einem langen, großen Reverb ausgestattet ist. Warum? / Nur Beat alleine ist etwas eindimensional, aber zu viele Elemente am Anfang nehmen dem weiteren Arrangement die Möglichkeit zum Spannungsaufbau. Effekte bieten sich daher prima an, um den Hörer bei Laune zu halten und gleichzeitig Stereobreite und
Raumklang einzubringen.
Off-Chords
Der Track wird fast durchgehend von Chords getragen, die im Off platziert und gedoppelt sind (Massive und Zampler 2). Der Massive ist eine Oktave tiefer gestimmt und wird im Takt hart nach links und rechts gepannt. Die Noten beiden Spuren sind sehr kurz gehalten (etwa 1/16). In den Takten 15 und 16 werden die Noten der Zampler Spur aber immer länger.
Warum? / Die Chords erzeugen einerseits einen melodischen Touch und drücken andererseits nach vorne. Durch das Stereopanning der Massive Chords wird die Stereobreite erhöht. Die längeren Noten gegen Ende des Abschnitts erzeugen eine gewisse Dramatik.
Bass & Variation
Nach acht Takten minimaler Instrumentierung setzen die restlichen Drums wieder ein. Nach vier weiteren Takten spielt die Bassline eine Variation.
Warum? / Die einsetzenden Drums treiben den Track weiter voran und dank der Bass Variation laufen wir weniger Gefahr, den Hörer mit immer gleichen Mustern zu langweilen.
Kick und Bass
Ab Takt 17 startet unser Track durch und mit dem Bass kommt eines der wichtigsten Elemente dazu.
Warum? / Das angewandte „Maximimal zu Minimal“-Prinzip ist klassisch für Drops: Raum und Breite werden etwa mit Reverb-Automationen, Stereo-Elementen oder Risern ausgefüllt, während der Bassbereich leer bleibt. Starten Beat und Bass durch, wird die Situation ruckartig umgekehrt: Fast alle Elemente verschwinden, Kick und Bass spielen solo. Der plötzliche Wechsel von großer Stereobreite zu einem nahezu monauralen Mix verstärkt den Effekt.
Chords
In unserem Arrangement bleibt eine der Chord-Spuren erhalten. Sie können das auch auf die Spitze treiben und die Spur ausblenden, damit sich die zuvor geschaffene Stereobreite komplett in mono verwandelt.
Warum? / Wir wollen den geschaffenen Flow erhalten, denn der Hörer hat sich gerade erst an die Chords gewöhnt.