Abbey Road RS 124
Dieses Plug-in basiert auf dem EMI RS124 Röhren-Kompressor aus dem Londoner Abbey Road Studio, der dort in den 60ern und 70ern viel eingesetzt wurde, unter anderem auf jedem Beatles-Album. Es gibt zwei Units: Studio emuliert den Originalsound, Cutter ist eine modifizierte Variante mit langsamerem Attack, die offener klingt. Besonders macht den Kompressor der Super-Fuse- Button, der Attack und Release-Zeit so aufeinander einstellt, dass das Output-Signal stark gesättigt klingt. Das war es dann auch mit den Möglichkeiten, Einfluss auf die Attack-Zeit nehmen zu können. Dies macht aber nichts, denn der Kompressor arbeitet auch bei Extremeinstellungen sehr „musikalisch“.
Unter dem Expand-Schalter findet sich mitnichten eine Expander-Funktion, sondern ein Menü, das ein Sidechain-Highpass-Filter (um Pumpen bei Signalen mit hohem Bassanteil zu vermeiden) und einen Mix-Knopf enthüllt, was für die Feinjustierung hilfreich ist. Mit dem Mix-Anteil kann eine Art Sidechain-Kompression simuliert werden. Die Stereoversion erlaubt zusätzlich individuelle Bearbeitungsmöglichkeiten für das Mitten- und Seitensignal.
Fazit
Besonders überzeugend klang Abbey Road RS 124 in unserem Test, wenn man den Kompressor drastisch eingestellt und das bearbeitete Signal Drums beimischt. Aber auch für Summen, Gesang und Bass ist er prima geeignet. Neben der subtilen Sättigung und dem cremigen Sound gefiel uns vor allem die Tatsache, dass das Plug-in „Leben“in die Signale bringt, da es leise Anteile deutlich hörbar macht, ohne dass es unweigerlich nach extremer Kompression klingt.