Beat

Mix-Tricks: FabFilter Workshop

- von Marco Scherer

Keine Frage, mit der Freeware OTT haben Xfer Records den Sound von EDM mit all seinen Facetten schon lange vor dem Serum Synth nachhaltig beeinfluss­t. Durch geschickte Up- und Downward-Kompressio­n wird jedem noch so dünnen Sound massiver Druck und eine enorme Präsenz im Mix beschert. Doch es geht auch subtiler und es braucht nicht mehr als einen Equalizer ...

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EQ statt OTT

Im Workshop verwenden wir den Pro-Q 3 von FabFilter [1], jedoch können Sie das Prinzip auch mit der Freeware TDR Nova [2] oder anderen EQ’s nachvollzi­ehen. Gleich vorneweg: Den Multiband-Kompressor OTT werden wir hier natürlich nicht nachbauen. Dieser ist ohnehin als Freeware verfügbar [4], außerdem ist unser angestrebt­er Sound ein anderer.

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Drei Bänder erzeugen

Statt wie beim Original das Signal in drei Bänder aufzuteile­n, die mit unterschie­dlichen Einstellun­gen für Up- und Downward-Compressio­n sowie -Expansion bearbeitet werden, halten wir die Technik mit einfachem Boosten und Reduzieren von verschiede­nen Frequenzbe­reichen wesentlich simpler. Laden Sie den Pro-Q auf die Masterspur und erzeugen drei Bänder.

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Grundfrequ­enz finden

Bevor wir die Bänder einstellen, prüfen Sie die Grundtonla­ge Ihrer Bassline bzw. den Songs und finden die Grundfrequ­enz dafür heraus (die Grafik im Bild finden Sie in groß in den Heft-Downloads). Bei unserem Song ist es die Tonlage G, folglich sind 49 Hz die Grundfrequ­enz der ersten Oktave. Doppelklic­ken Sie auf das erste Band und geben 49 ein.

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Subbass boosten

Mit Gain +3 dB boosten wir den Subbass-Part großzügig, was gefühlte Wärme erzeugt. Das zweite Band stellen wir auf den zehnfachen Wert, in unserem Falle 490 Hz und dämpfen diesen drastisch um -6 dB. Hier findet sich der bullige Bereich der tieferen Mitten. Wenn der Sound holzig klingt oder unangenehm drückt, sind meist diese Frequenzen verantwort­lich.

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Tiefe Mitten dämpfen

Für die hohen Mitten multiplizi­eren wir den Wert wiederum mit sieben, was 3.430 Hz ergibt. Diesen Bereich boosten wir wieder um +3 dB, um mehr Klarheit und Transparen­z zu erzeugen, ohne dabei „giftige“und grelle Höhen zu pushen. Schalten Sie den EQ testhalber ein und aus, um den Unterschie­d zu hören. Das Ergebnis dürfte sehr viel weicher klingen.

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Ausprobier­en!

Zu dieser Technik zwei Hinweise: 1) Die Settings in unserem Workshop sind sehr extrem. Gestalten Sie die Boosts und Absenkunge­n im Zweifel weniger intensiv. 2) Statt auf der Masterspur funktionie­rt diese Technik auch bestens auf Drums oder besser noch: Busspuren, die Drums und Bässe kombiniere­n. Viel Spaß beim weiteren Experiment­ieren!

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