Mix-Tricks: FabFilter Workshop
Keine Frage, mit der Freeware OTT haben Xfer Records den Sound von EDM mit all seinen Facetten schon lange vor dem Serum Synth nachhaltig beeinflusst. Durch geschickte Up- und Downward-Kompression wird jedem noch so dünnen Sound massiver Druck und eine enorme Präsenz im Mix beschert. Doch es geht auch subtiler und es braucht nicht mehr als einen Equalizer ...
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EQ statt OTT
Im Workshop verwenden wir den Pro-Q 3 von FabFilter [1], jedoch können Sie das Prinzip auch mit der Freeware TDR Nova [2] oder anderen EQ’s nachvollziehen. Gleich vorneweg: Den Multiband-Kompressor OTT werden wir hier natürlich nicht nachbauen. Dieser ist ohnehin als Freeware verfügbar [4], außerdem ist unser angestrebter Sound ein anderer.
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Drei Bänder erzeugen
Statt wie beim Original das Signal in drei Bänder aufzuteilen, die mit unterschiedlichen Einstellungen für Up- und Downward-Compression sowie -Expansion bearbeitet werden, halten wir die Technik mit einfachem Boosten und Reduzieren von verschiedenen Frequenzbereichen wesentlich simpler. Laden Sie den Pro-Q auf die Masterspur und erzeugen drei Bänder.
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Grundfrequenz finden
Bevor wir die Bänder einstellen, prüfen Sie die Grundtonlage Ihrer Bassline bzw. den Songs und finden die Grundfrequenz dafür heraus (die Grafik im Bild finden Sie in groß in den Heft-Downloads). Bei unserem Song ist es die Tonlage G, folglich sind 49 Hz die Grundfrequenz der ersten Oktave. Doppelklicken Sie auf das erste Band und geben 49 ein.
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Subbass boosten
Mit Gain +3 dB boosten wir den Subbass-Part großzügig, was gefühlte Wärme erzeugt. Das zweite Band stellen wir auf den zehnfachen Wert, in unserem Falle 490 Hz und dämpfen diesen drastisch um -6 dB. Hier findet sich der bullige Bereich der tieferen Mitten. Wenn der Sound holzig klingt oder unangenehm drückt, sind meist diese Frequenzen verantwortlich.
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Tiefe Mitten dämpfen
Für die hohen Mitten multiplizieren wir den Wert wiederum mit sieben, was 3.430 Hz ergibt. Diesen Bereich boosten wir wieder um +3 dB, um mehr Klarheit und Transparenz zu erzeugen, ohne dabei „giftige“und grelle Höhen zu pushen. Schalten Sie den EQ testhalber ein und aus, um den Unterschied zu hören. Das Ergebnis dürfte sehr viel weicher klingen.
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Ausprobieren!
Zu dieser Technik zwei Hinweise: 1) Die Settings in unserem Workshop sind sehr extrem. Gestalten Sie die Boosts und Absenkungen im Zweifel weniger intensiv. 2) Statt auf der Masterspur funktioniert diese Technik auch bestens auf Drums oder besser noch: Busspuren, die Drums und Bässe kombinieren. Viel Spaß beim weiteren Experimentieren!