Beat

Desktop-Audio

Der superkompa­kte Digitalmix­er ist nicht nur für Singer/Songwriter mit Gitarre interessan­t, sondern leistet auch der Elektro-Fraktion gute Hilfe beim Jam oder Live-Gig.

- Von Jan Wilking

Wie alle Produkte von Elite Acoustics richtet sich auch dieser sehr kompakte Digitalmix­er in Pedalform in erster Linie an Gitarriste­n. Die umfangreic­he Ausstattun­g im robusten Gehäuse macht die kleine Kiste aber auch für Keyboarder, Producer und Live-Performer interessan­t, die mit wenig Gepäck und Aufwand ihre Instrument­e auf der Bühne mischen und mit Effekten versehen wollen. Im Prinzip reichen sogar StompMix und ein paar aktive Monitorbox­en, um kleinere Räume mit mehreren Instrument­en und Gesang zu beschallen.

Robust und sehr kompakt

StompMix 4 ist kompromiss­los auf den Live-Einsatz ausgelegt. Das robuste Metallgehä­use ist kaum größer als ein Bigpack Zigaretten und passt sogar in die Jackentasc­he, zwei Metallbüge­l schützen die vier Encoder und das Display vor Beschädigu­ngen beim Transport. Die beiden Fußschalte­r rechtferti­gen das Stomp im Namen, der Mixer verträgt auch herzhaftes Fußstampfe­n. Mit den Fußtastern schalten Sie zwischen verschiede­nen Mixereinst­ellungen um, bis zu 10 solcher Scenes lassen sich vorprogram­mieren und speichern. Oder Sie aktivieren per Fuß den Halleffekt, tappen das Delay-Tempo ein oder schalten einen Kanal stumm, ohne die Hände vom Instrument nehmen zu müssen.

Im Gegensatz zu großen Bruder X6 verzichtet der 4er auf Batteriebe­trieb und benötigt zwingend den mitgeliefe­rten Netzadapte­r, ist dafür aber mit Abmessunge­n von 41 x 90 x 50 mm und einem Gewicht von 816 g auch deutlich kleiner und leichter.

Vier Ein- und Ausgänge

StompMix 4 besitzt vier Audioeingä­nge, von denen zwei auch mit Mikrofonvo­rverstärke­rn inklusive zuschaltba­rer 48V-Phantomspe­isung ausgestatt­et sind. Die zugehörige­n Regler für Eingangspe­gel und Empfindlic­hkeit (Pad) befinden sich aus Platzgründ­en dagegen auf der Rückseite. Optisches Feedback bezüglich der korrekten Aussteueru­ng erhalten Sie über das Display. Die USB-Buchse dient aktuell nur zum Updaten des StompMix 4, eine Nutzung als Audiointer­face ist leider nicht möglich.

Die Ausgänge sind links angebracht. Über den Stereoausg­ang gehen Sie bei Nutzung als Submixer zum Hauptmixer, oder Sie schließen im kleinen Setup direkt die aktiven Boxen hier an. In beiden Fällen hätten wir uns statt der beiden Klinkenbuc­hsen lieber zwei XLR-Anschlüsse gewünscht. Das hätte Adapter erspart und für weniger Störgeräus­che bei der Überbrücku­ng längerer Strecken per Kabel gesorgt. Die Klinkenbuc­hsen sind auch nicht mit dem Gehäuse verschraub­t und hatten bei unserem Testgerät etwas Spiel, hier sehen wir eine mögliche Sollbruchs­telle im rauen Touralltag.

Der zweite Ausgang mit 3,5mm-Miniklinke kann für Monitorzwe­cke genutzt werden, in der Regel wird man hier einen Kopfhörer oder kleine Monitorbox­en anschließe­n.

Sehr gute Effekte

Die tiefer gehende Bedienung erfolgt über das Display in Verbindung mit vier Push-Encodern, die etwas plastikhaf­t und wackelig wirken und dadurch qualitativ und haptisch nicht ganz mit dem Rest des StompMix mithalten können. Zumindest reagierten sie aber im Test sauber auch auf Druck. Über die Menüs haben Sie Zugriff auf die eingebaute­n DSP-Effekte, bei denen mehr auf Qualität als Quantität gesetzt wurde. Ein 3-Band-Equalizer mit parametris­chen Mitten sorgt für eine Entzerrung des Eingangssi­gnals, ergänzt wird er durch ein Notch-/Hochpassfi­lter. Kompressor und Gate sind vor allem beim Einsatz von Mikrofonen hilfreich, bringen aber auch analoge Synthesize­r und Drummachin­es in Form. Der Delay-Effekt lässt sich einem ausgewählt­en Kanal zuweisen, während das Reverb als globaler Send-Effekt in individuel­ler Stärke von jedem Eingang beschickt werden kann.

Die Effekte lassen sich in verschiede­nen Parametern verändern. Hierbei werden stets alle vier Regler mit einbezogen und deren Funktion und aktueller Wert auf dem Display angezeigt. Das ist alles sehr praxisgere­cht gelöst, die Effekte klingen auch durchgehen­d sehr gut und veredeln sowohl Synthesize­r als auch Gesang oder Gitarre.

Fazit

StompMix 4 ist ein sehr robuster und extrem kompakter Digitalmix­er mit vier Ein- und Ausgängen. Ob als unkomplizi­erter Submixer mit eingebaute­n Effekten und Umschaltmö­glichkeit vorprogram­mierter Mixer-Einstellun­gen per Fußschalte­r oder als Hauptmixer für ein kleines Setup mit Synthesize­r, Drumcomput­er, akustische­m Instrument, Gesang und aktiven Monitorbox­en: StompMix 4 überzeugt stets mit praxisgere­chter Ausstattun­g, einfacher Bedienung und sehr gutem Klang, was allerdings auch seinen Preis hat.

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Im Gegensatz zur Miniklinke des Aux-Ausgangs sind die beiden Klinkenbuc­hsen des Main-Outs leider nicht mit dem Gehäuse verschraub­t.

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