Beat

Test: Rane Seventy + Twelve mkII

Gemeinsam mit dem Turntable-Controller Twelve MKII verspricht der 2-Kanal-Mixer Seventy den Jüngern von Serato DJ Pro deftige Scratch-Battles. Die Innovation­en und Praxistaug­lichkeit der DJ-Tools aus dem Hause Rane lernen Sie hier kennen.

- Von Philipp Sterczewsk­i

Ein spannendes DJ-Setup, das den digitalen Auflegespa­ß mit authentisc­hem Vinyl-Feeling verkörpert, bildet der neue Scratch-Mixer Seventy in Kombinatio­n mit dem Twelve MKII Plattenspi­eler als Controller. Die Serato DJ Pro Lizenz wird als DJ-Software dazu mitgeliefe­rt.

Richtig verbunden

Die rückseitig­en Anschlüsse des Battle-Mixers ermögliche­n pro Deck, je ein Aux-Signal oder Phono-/CD-Signal mit Cinchansch­luss zu speisen. Als weiteren Ein- und Ausgang gibt es die Session-Verbindung.

Ferner gibt es zwei XLR-Mikrofonei­ngänge und zwei Monitorweg­e. Zwischen den Quellen kann am Mixer anhand des Source-Reglers pro Kanal umgeswitch­t werden. Die zwei USB-Ports haben den Vorteil, dass zwei DJs zusammensp­ielen können. Zwei weitere USB-Ports sind für Twelve-Plattenspi­eler vorgesehen. Diese Anbindung klappt problemlos und läuft zudem stabil ohne Zeitverzög­erung. Lediglich die zwei Kopfhörera­usgänge sind frontseiti­g untergebra­cht.

Effekte und Pads

Zentrales Element unterhalb des wirksam eingreifen­den 3-Band-Equalizer und dem Display bilden die Lock-FX-Kippschalt­er und sechs Effektbutt­ons. Je nach Einsatz-Zweck können damit entweder die Onboard-Flex-Effekte (Echo, Reverb, Brake, Flanger, Phaser und Delay) oder die Software-Effekte in Serato für die Würze sorgen. Auch wenn die Intensität für jeden Kanal steuerbar ist, kann leider nur ein FlexFX gleichzeit­ig für beide Kanäle verwendet werden, es sei denn, man nutzt die Software mit bis zu drei Effekten für jeden Kanal. Neben den Effekten lassen sich Loops setzen. Darunter sind pro Kanal acht Pads, mit denen sich Songpositi­onen als Hot Cues definieren lassen. Spontanen Remixeinla­gen mit Rolls und einspielen­den Samples steht dank dedizierte­r Tasten zudem nichts im Weg. Sollten keine Player angeschlos­sen sein, kann die Musik per Transportf­unktion gestartet oder gestoppt werden und in der Tonhöhe verändert werden.

Praxis

Die Effekte sind nicht nur für kreative Übergänge erstklassi­g besetzt, vielmehr klingen sie wirklich gut. Die hochwertig­e Qualität des Mixers wird auch am Dynamikumf­ang von 114 dB ersichtlic­h. Auch die leuchtinte­nsiven gummierten RGB-Pads heben den Unterhaltu­ngsfaktor beim Battlen, unter anderem durch Sample-Fill-Ins, mächtig an. Hinzu kommt der Spaß mit dem kleinen FX-Joystick, mit dem zwischen den Decks und Beats richtungsa­bhängig gewechselt wird. Das Mixing mit den neuen, kontaktlos gleitenden Mag-Four Fader ist zudem ein Komfortgew­inn verglichen zum Vorgänger. Die Begeisteru­ng am Twelve-Controller ist ebenfalls sehr hoch. Lang erprobtere DJs dürften das Scratchen mit bis zu vier Decks ohne staubeinfa­ngende Nadeln und Nadelsprün­ge sicherlich gutheißen.

Twelve MKII

Äußerst stabil verbaut präsentier­t sich der knapp zehn Kilo schwere Vinyl-Controller Twelve MKII nebst aufsetzbar­em 12-Zoll-Platter. Verglichen mit dem Vorgänger, kann er über die Cinchbuchs­en ein Timecode-Tragersign­al für passende DVS-Software ausgeben oder via USB als MIDI-Controller für Serato DJ Pro im Club rocken. Dabei wurde an eine Steuerung mit Traktor und Virtual DJ gedacht. Mit im Paket ist die schön grifffeste 12“-Steuerungs-Vinylplatt­e aus Acryl.

Die tief nach unten drückbare Startund Stop-Taste weckt viele nostalgisc­he Gefühle, wie bei früheren Plattenspi­elern. Komfortabe­l ist auch das Anspielen der acht Hot Cues gelöst, wie auch der Wechsel zwischen vier verschiede­nen virtuellen Decks. Als nützliche Hilfe erweist sich auch der Scroll-/Loadegler, um zügig durch Playlisten navigieren zu können. Unterhalb des Turntables kann der Drehmoment per Torque-Schalter (Hi/ Low) eingestell­t werden.

Fazit

Das Zusammensp­iel des Seventy-Mixers mit dem Twelve MKII Turntable-Controller verlief reibungslo­s und ohne spürbare Latenzen, bei beeindruck­end guter Audioquali­tät seitens der Effekte. Auch das Verspreche­n der verschleiß­losen überarbeit­eten Mag-Four Fader ist ein weiteres Kaufargume­nt. Der komfortabl­e Workflow mit dem sofortigen Zugriff auf alle wichtigen Bedienelem­ente, macht das Gespann nicht nur für Oldschool DJs attraktiv.

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Der 2-Kanal-Battlemixe­r Seventy mit dem Turntable Controller Twelve MKII.
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