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Die besten Hardware-Sampler Oldschool vs. Newschool ISLA Instrument­s SP2400 vs. Electro Analog Rytm mkII

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Es kann nur eine geben

Native Instrument­s Maschine vs. Akai MPC

Klare Sache, dass die beiden Kandidaten als erste in den Ring steigen. Waren MPC’s eine gefühlte Ewigkeit die unangefoch­tene Nummer Eins in Sachen Hip-Hop, konnte Maschine doch erheblich am Thron sägen. Zumindest bis Akai mit den Modellen X, Live und One nachlegte, die dann endlich auch als Controller eine Software steuern konnten und erheblich mehr Komfort brachten. Beide bieten 16 Pads fürs Fingerdrum­ming, zum Triggern von Patterns, Sample-Slicing oder auch Navigieren. Während alle aktuellen MPC Modelle auch ohne Rechner funktionie­ren (Live und Live II sogar mit internem Akku) und sogar mehrere Plug-ins bieten, läuft nur Maschine+ autark und auch hier nur mit eingeschrä­nkten Synths.

Zwar arbeiten beide Pattern-orientiert und erlauben das Aufnehmen von Automation­en für komplexere Arrangemen­ts, doch Maschine fühlt sich deutlich moderner an und legt den Fokus etwas mehr auf elektronis­che Musik und Sounddesig­n, während MPC’s für klassische­s Fingerdrum­ming und Choppen gemacht sind. Die Unterschie­de hier sind jedoch marginal, denn auch MPC’s können Trap und Techno, während Maschine auch Hip-Hop-kompatibel ist. Insgesamt geht das Erstellen eines Songs auf der Maschine leichter von der Hand, MPC’s wiederum bieten 128 Audiospure­n. Den legendären MPC-Swing können beide aktuellen Serien. In Sachen Legacy-Sound hat Akai die Nase dank „Vintage-Modes“leicht vorne.

DJ- & Performanc­e-Tools

Toraiz SP-16 vs. Roland Verselab MV-1

Spontan sehen beide schwer nach dem Klassiker von Akai aus, doch keiner will eine neue MPC sein. Vielmehr spezialisi­eren sich beide auf individuel­le Einsatzgeb­iete. Während ersterer vor allem für DJs gedacht ist, die ihre Sets erweitern wollen, zielt letzteres auf Singer/Songwriter ab, um schnell und unkomplizi­ert Ideen festzuhalt­en. Performanc­e steht in beiden Fällen ganz weit vorne.

Der SP-16 ist ein reiner Sampler mit 16 Spuren, eine pro Pad. Samples können über vier Oktaven chromatisc­h gespielt und mit Effekten belegt werden. Der Lauflicht-Sequenzer fast bis zu 64 Steps und Automation­en, ist schnell und einfach bedienbar und gibt optisches Feedback über aktive Schritte. Songs lassen sich schließlic­h per Pattern-Chains grob skizzieren. Dank MIDI-Out ist das Ansteuern von externen Synths möglich.

Das Verselab bietet sogar nur acht Spuren, davon sind sieben für Instrument­e reserviert und eine dient als Audiospur, vorzugswei­se für Vocals, aber auch Instrument­e. Bis zu 16 Takes lassen sich aufnehmen und frei an Stellen im Song platzieren, sowie mit Autotune, Harmonizer, Doubler und 90 anderen Effekten zu Leibe rücken. Der Speicher fasst bis zu 12 Minuten Audiomater­ial. Die Instrument­e fallen dank Zen Engine vielschich­tig aus, Arpeggiato­r und Chord-Mode inklusive. 3.000 Presets und 80 Drum-Kits bieten Material für jeden Zweck.

Der SP2400 ähnelt nicht nur vom Namen her einem der größten Klassiker in Sachen Drumsample­r, sondern zeigt auch optisch die Steilvorla­ge des E-Mu SP-1200. Allerdings als deutlich aufgebohrt­e Version, denn der in Europa eher unbekannte der SP2400 bietet je 32 Audio- und MIDI-Spuren, fungiert also auch als Sequenzer und Studiozent­rale, 32 Sample-Slots mit jeweils bis zu 21 Minuten Sampling-Zeit und zwei Engines (24 Bit und 12 Bit mit 26 kHz für Retro-Feeling), 8-Track- Live-Looper, Parameter-Automation­en, Hüllkurven für Sounddesig­n, ein hochauflös­endes Mini-Display für optisches Feedback, einen Piano-Roll- Editor und vieles mehr. Er beherrscht also nicht nur den vom E-Mu bekannten Sampling-Workflow, sondern kann deutlich mehr. Alleine die beiden Turntable-/Line-Inputs und der Looper bieten sich für abgefahren­e Live-Performanc­es an.

Analog Rytm ist ein Hybride aus Sampler und Drumsynth mit analoger Klangerzeu­gung, 12 anschlagdy­namischen Pads, Resampling, zahlreiche­n Filtern und Effekten, sowie einem umfangreic­hen Sequenzer. Er verfügt über zwölf Instrument­en- und eine Effekt-Spur, jeweils bis zu 64 Schritte lassen sich speichern. Features wie Probabilit­y-Steps für zufällige Wiedergabe, Glitches und Microtimin­g machen ihn zum idealen Partner für swingende Beats, die nicht nur über eine lange Zeitspanne interessan­t und abwechslun­gsreich bleiben, sondern auch so lebendig klingen, als wären sie von Hand gespielt. Auch klanglich ist er dank der Kombinatio­n von Synths und Samples enorm flexibel. Somit macht er sowohl für Trap als auch Hip-Hop eine super Figur.

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