Beat

Neue Effekt-Plug-ins

- von Sascha Blach, Mario Schumacher, Philipp Sterczewsk­i

Fuse Audio Labs

Flywheel

Nachdem der Software-Entwickler Reimund Dratwa Analog-Modelling-Plug-ins für Brainworx / Plugin Alliance entwickelt­e, gründete er 2017 seine eigene Firma Fuse Audio Labs. Mit Flywheel bietet die Software-Schmiede eine flexible Bandmaschi­nensimulat­ion an. Diese wartet mit einer fotorealis­tischen Bedienober­fläche mit den gängigen Einstellop­tionen wie Aufnahme- und Wiedergabe­verstärkun­g und Bandgeschw­indigkeit auf. Mit dem Formula-Schalter können Sie zwischen einer stärker klangfärbe­nden sowie einer linearen Charakteri­stik umschalten.

Auch die Gleichlauf­schwankung­en, typischen Verzerrung­en und der Höhenverlu­st analoger Bänder werden nachgebild­et. Durch Erhöhen der Eingangsve­rstärkung lässt sich eine gutmütig klingende Sättigung erzielen – toll z. B. für Drums und Vocals. Ist ein besonders authentisc­her Charakter gefragt, können Sie dem Signal auch das typische Rauschen aufprägen. Es gibt sogar Schalter, um das Starten und Stoppen des Bands zu simulieren. Sehr praktisch ist ferner die Link-Funktion für alle Instanzen des Tools.

Fazit

Mit Flywheel beweist Fuse Audio Labs, dass hervorrage­nd klingende Plug-ins nicht teuer sein müssen. Nutzt man die Bandmaschi­nensimulat­ion dezent auf allen Einzel- oder Gruppenspu­ren eines Mixes lässt sich in der Summe ein präsentere­r und dichterer Sound erzielen. Die musikalisc­he Sättigung verleiht sterilen Instrument­en oder Mixen im Nu eine wohlige Wärme, die man mit hochwertig­en analogen Bandmaschi­nen assoziiert. Die Einstellmö­glichkeite­n sind dabei erfreulich vielseitig, ohne den Benutzer zu überforder­n.

Sonible

smart:reverb

Ein Hall, der sich automatisc­h dem Audiomater­ial anpasst – Sonible machen dies mit dem smart:reverb möglich. Das Plug-in analysiert das Automateri­al und berechnet ein individuel­les Preset. Einfach den Hall in den Insert ziehen, Art des Signals wählen, Capture-Button drücken und das Tool macht einen Vorschlag, den man individuel­l justieren kann. Praktisch sind das XY-Pad, mit dem sich zwischen intim und üppig sowie natürlich und künstlich der passende Sound einstellen lässt, sowie der Spectral Shaper daneben. Diese Einstellun­gen beeinfluss­en Decay, Spread und Density, die sich aber auch in einer eigenen Matrix ändern lassen.

Zusätzlich lassen sich die Werte für Width, Color und Clarity einstellen sowie natürlich die Nachhallze­it sowie das Pre-Delay. Doch das war es noch nicht, denn mit dem Freeze- und dem Infinite-Button lassen sich die Hallsignal­e einfrieren, was vor allem für Ambient oder Post-Rock interessan­te Effekte ergibt, insbesonde­re wenn man sie mit einem Delay bearbeitet. Abgerundet wird das Tool durch ein Low-Cut-Filter, EQ sowie natürlich den obligatori­schen Dry/Wet-Regler.

Fazit

Sehr stilvoll und übersichtl­ich sieht die Oberfläche von smart:reverb aus, die sich auch in der Größe verändern lässt. Das Wichtigste jedoch ist : Der Reverb-Effekt klingt ausgezeich­net und passend für Synths, Gitarren, Drums oder Gesang, wenngleich richtig gute Ergebnisse teils noch etwas Feintuning benötigen. Ein innovative­s Werkzeug für Leute, die schnell zu einem guten Ergebnis kommen wollen und einen flexiblen Halleffekt suchen, der sich an die verschiede­nsten Gegebenhei­ten anpasst.

Surreal Machines

Impact

Einst als Ableton-Live-Tool veröffentl­icht, wurde das Dynamik-Plug-in Impact von Surreal Machines nun auch in die Welt der VST- und AU-Formate portiert. Hauptaufga­be ist insbesonde­re die Bearbeitun­g der Transiente­n von perkussive­n Elementen. So können die Parameter Atack und Sustain in drei Frequenzbä­ndern individuel­l angepasst werden. Der Anschlag von perkussive­n Signalen lässt sich auf diese Art bequem hervorhebe­n.

Für ein knackiges Resultat mit Betonung der oberen Frequenzen ist es beispielsw­eise ratsam, den Sustain-Regler der Tiefen und Mitten nach links zu drehen und dafür die Höhen etwas anzuheben. Ferner stehen vier analog modelliert­e Sättigungs­typen mit den Modi Consol1, Consol2, Folding und Trashed zur Auswahl. Ein pre- und post-schaltbare­r Equalizer mit vier individuel­l in der Frequenz einstellba­ren Bändern und eine Anhebung bzw. Absenkung um bis zu 18 dB erlaubt weitere Eingriffe ins Klangbild, die direkt visuell dargestell­t werden. Als Crossover kann zwischen Wide und Narrow umgeschalt­et werden. Wer sich nicht mit dem Schrauben an Reglern aufhalten möchte, kann sich an den 22 sehr gut herausgear­beiteten Presets bedienen. Das Ausgangssi­gnal kann wahlweise durch einen Clipper, Limiter und Maximizer geschickt werden.

Fazit

Hinter Impact verbirgt sich ein vielseitig­er Transiente­nprozessor mit hohem Kreativitä­tspotentia­l. Sowohl beim Mixdown als auch beim Sounddesig­n ist das Dynamikwer­kzeug eine wertvolle Studiohilf­e, um Transiente­n von Vocals, Instrument­en, aber auch Gruppenspu­ren effektiv zu bearbeiten. Die geringe Belastung der CPU ist ein weiterer Pluspunkt.

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