Neue Effekt-Plug-ins
Fuse Audio Labs
Flywheel
Nachdem der Software-Entwickler Reimund Dratwa Analog-Modelling-Plug-ins für Brainworx / Plugin Alliance entwickelte, gründete er 2017 seine eigene Firma Fuse Audio Labs. Mit Flywheel bietet die Software-Schmiede eine flexible Bandmaschinensimulation an. Diese wartet mit einer fotorealistischen Bedienoberfläche mit den gängigen Einstelloptionen wie Aufnahme- und Wiedergabeverstärkung und Bandgeschwindigkeit auf. Mit dem Formula-Schalter können Sie zwischen einer stärker klangfärbenden sowie einer linearen Charakteristik umschalten.
Auch die Gleichlaufschwankungen, typischen Verzerrungen und der Höhenverlust analoger Bänder werden nachgebildet. Durch Erhöhen der Eingangsverstärkung lässt sich eine gutmütig klingende Sättigung erzielen – toll z. B. für Drums und Vocals. Ist ein besonders authentischer Charakter gefragt, können Sie dem Signal auch das typische Rauschen aufprägen. Es gibt sogar Schalter, um das Starten und Stoppen des Bands zu simulieren. Sehr praktisch ist ferner die Link-Funktion für alle Instanzen des Tools.
Fazit
Mit Flywheel beweist Fuse Audio Labs, dass hervorragend klingende Plug-ins nicht teuer sein müssen. Nutzt man die Bandmaschinensimulation dezent auf allen Einzel- oder Gruppenspuren eines Mixes lässt sich in der Summe ein präsenterer und dichterer Sound erzielen. Die musikalische Sättigung verleiht sterilen Instrumenten oder Mixen im Nu eine wohlige Wärme, die man mit hochwertigen analogen Bandmaschinen assoziiert. Die Einstellmöglichkeiten sind dabei erfreulich vielseitig, ohne den Benutzer zu überfordern.
Sonible
smart:reverb
Ein Hall, der sich automatisch dem Audiomaterial anpasst – Sonible machen dies mit dem smart:reverb möglich. Das Plug-in analysiert das Automaterial und berechnet ein individuelles Preset. Einfach den Hall in den Insert ziehen, Art des Signals wählen, Capture-Button drücken und das Tool macht einen Vorschlag, den man individuell justieren kann. Praktisch sind das XY-Pad, mit dem sich zwischen intim und üppig sowie natürlich und künstlich der passende Sound einstellen lässt, sowie der Spectral Shaper daneben. Diese Einstellungen beeinflussen Decay, Spread und Density, die sich aber auch in einer eigenen Matrix ändern lassen.
Zusätzlich lassen sich die Werte für Width, Color und Clarity einstellen sowie natürlich die Nachhallzeit sowie das Pre-Delay. Doch das war es noch nicht, denn mit dem Freeze- und dem Infinite-Button lassen sich die Hallsignale einfrieren, was vor allem für Ambient oder Post-Rock interessante Effekte ergibt, insbesondere wenn man sie mit einem Delay bearbeitet. Abgerundet wird das Tool durch ein Low-Cut-Filter, EQ sowie natürlich den obligatorischen Dry/Wet-Regler.
Fazit
Sehr stilvoll und übersichtlich sieht die Oberfläche von smart:reverb aus, die sich auch in der Größe verändern lässt. Das Wichtigste jedoch ist : Der Reverb-Effekt klingt ausgezeichnet und passend für Synths, Gitarren, Drums oder Gesang, wenngleich richtig gute Ergebnisse teils noch etwas Feintuning benötigen. Ein innovatives Werkzeug für Leute, die schnell zu einem guten Ergebnis kommen wollen und einen flexiblen Halleffekt suchen, der sich an die verschiedensten Gegebenheiten anpasst.
Surreal Machines
Impact
Einst als Ableton-Live-Tool veröffentlicht, wurde das Dynamik-Plug-in Impact von Surreal Machines nun auch in die Welt der VST- und AU-Formate portiert. Hauptaufgabe ist insbesondere die Bearbeitung der Transienten von perkussiven Elementen. So können die Parameter Atack und Sustain in drei Frequenzbändern individuell angepasst werden. Der Anschlag von perkussiven Signalen lässt sich auf diese Art bequem hervorheben.
Für ein knackiges Resultat mit Betonung der oberen Frequenzen ist es beispielsweise ratsam, den Sustain-Regler der Tiefen und Mitten nach links zu drehen und dafür die Höhen etwas anzuheben. Ferner stehen vier analog modellierte Sättigungstypen mit den Modi Consol1, Consol2, Folding und Trashed zur Auswahl. Ein pre- und post-schaltbarer Equalizer mit vier individuell in der Frequenz einstellbaren Bändern und eine Anhebung bzw. Absenkung um bis zu 18 dB erlaubt weitere Eingriffe ins Klangbild, die direkt visuell dargestellt werden. Als Crossover kann zwischen Wide und Narrow umgeschaltet werden. Wer sich nicht mit dem Schrauben an Reglern aufhalten möchte, kann sich an den 22 sehr gut herausgearbeiteten Presets bedienen. Das Ausgangssignal kann wahlweise durch einen Clipper, Limiter und Maximizer geschickt werden.
Fazit
Hinter Impact verbirgt sich ein vielseitiger Transientenprozessor mit hohem Kreativitätspotential. Sowohl beim Mixdown als auch beim Sounddesign ist das Dynamikwerkzeug eine wertvolle Studiohilfe, um Transienten von Vocals, Instrumenten, aber auch Gruppenspuren effektiv zu bearbeiten. Die geringe Belastung der CPU ist ein weiterer Pluspunkt.