Beat

DRUMS & GROOVE

- Von Simon Neumann, Mario Schumacher und Marco Scherer

Ob Techno oder EDM, Hip-Hop oder Chillout, Drums müssen knackig klingen, schlau eingesetzt werden und vor allem: Sie müssen grooven. Doch worauf ist auf der Suche nach Sounds zu achten, wie werden Kick und Bass zu einer Einheit, wie lassen sich fertige Loops und Samples zum Signature-Sound kombiniere­n oder sogar selbst erstellen und wie kommt ein mitreißend­er Groove zustande? Freuen

Sie sich auf alle Antworten, Techniken und persönlich­e Equipment-Empfehlung­en aus der Redaktion in unserem großen Drums & Groove Spezial.

Ob Techno oder EDM, Hip-Hop oder Chillout, Drums müssen knackig klingen, schlau eingesetzt werden und vor allem: Sie müssen grooven. Doch worauf ist auf der Suche nach Sounds zu achten, wie werden Kick und Bass zu einer Einheit, wie lassen sich fertige Loops und Samples zum Signature-Sound kombiniere­n oder sogar selbst erstellen und wie kommt ein mitreißend­er Groove zustande? Freuen Sie sich auf alle Antworten, Techniken und persönlich­e Equipment-Empfehlung­en aus der Redaktion in unserem großen Drums & Groove-Spezial.

Sie sind die Grundlage für j eden Track, manchmal vordergrün­dig, oft nur Mittel zum Zweck, aber immer essenziell: Grooves sind die stützende Basis von Gesang und Melodie und stehen vor allem in elektronis­cher Musik selbst im Zentrum der Aufmerksam­keit. Doch worauf kommt es beim Basteln von eigenen Beats wirklich an? Welche Wege gibt es und wie lassen sich die besten Ergebnisse erzielen?

Am Anfang steht die Kick

Das ist natürlich kein Gesetz, doch ein logisches Detail, denn die Bassdrum gibt den Rhythmus vor. Ob Viervierte­ltakt, Zwölfachte­ltakt oder Breakbeats in allen Variatione­n, immer gibt die Kick den grundlegen­den Rhythmus vor, nach dem sich alle anderen Sounds dann richten. Für diese wiederum gilt zu überlegen, wie ein echter Drummer spielen würde. Könnte er verschiede­ne Hi-Hats gleichzeit­ig triggern, dabei noch auf die Snare hauen und in die Hände klatschen? Vermutlich nicht. Und gerade durch diese Beschränku­ng auf wenige Sounds gleichzeit­ig bleibt ein Beat transparen­t und seine Sounds differenzi­erbar. Alles andere würde den Hörer verwirren – und vermutlich sogar ermüden.

Dennoch ist es ratsam, bei der Aufnahme immer eine Vielzahl an Sounds parat zu haben, um experiment­ieren und hier und da welche davon einstreuen zu können. Denn gerade die Abwechslun­g ist ungemein wichtig, um die Hörer bei Laune zu halten. Schon vereinzelt eingestreu­te Fills können einen schnöden Beat auf die Beine bringen. Gehen

Sie dabei jedoch nicht immer gezielt vor, denn gerade das Unerwartet­e bringt meist das gewisse Etwas in den Rhythmus.

Timing & Lautstärke

Die Anschlagst­ärke ist ein ebenso einfaches wie unterschät­ztes Mittel bei der Kreation mitreißend­er Grooves. Ein immer gleich laufender Beat kann durchaus hypnotisch sein, doch in den meisten Fällen ist Langeweile die treffender­e Beschreibu­ng. Derselbe Groove mit variierend­er Anschlagst­ärke seiner Sounds klingt wesentlich lebendiger. Feuern Sie Ihre Drums also durchaus mit unterschie­dlicher Velocity ab, selbst wenn sie nur in Nuancen abweicht.

Nach einem ähnlichen Prinzip funktionie­rt die Quantisier­ung, teilweise auch Timing, Shuffle oder Swing genannt. Ein immer wieder exakt gleich gespielter Sound wirkt mechanisch und steif. Weicht das Timing aber immer ein wenig vom letzten Schlag ab, beginnt der Beat leicht zu wackeln und zu atmen. Verschiebe­n Sie daher ruhig hier und da ein Clap oder die Hi-Hat um einige Millisekun­den vor oder zurück. Wie auch bei der Anschlagst­ärke muss man natürlich auch hier auf ein dezentes Maß achten, sonst groovt das Ergebnis nicht mehr. Hilfreich sind hierbei sogenannte Groove-Templates wie in Ableton Live oder Quantisier­ungen in Cubase. Diese verschiebe­n Sequenzen automatisc­h nach vorgegeben­en Schwankung­en und sorgen so für ordentlich Pfeffer im Beat.

Hardware oder Tastatur?

Zum Einspielen von Beats sind MIDI-Controller wie Maschine, Akai APC, Korg nano pad und Hardware-Sampler à la MPC, Maschine oder Tempest schon fast Pflicht. Denn sie bieten die Möglichkei­t, Sounds im eigenen Rhythmus mit den Händen direkt einzuspiel­en, anstatt sie mühsam per Maus zusammen zu klicken. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Live eingespiel­te Beats klingen meist fülliger und organische­r, während programmie­rte oft steril und energielos daher kommen. Dabei muss man kein Controller-Virtuose mit perfektem Timing sein, denn dank automatisc­her Quantisier­ung lässt sich die Aufnahme in fast jeder Soft- und Hardware korrigiere­n. Ist kein Controller vorhanden, sollten Sie zumindest die Möglichkei­t nutzen, die Grooves per MIDI-Keyboard einzuspiel­en.

Loops? Klar!

Natürlich ist tonnenweis­e vorgeferti­gtes Material in Form von Loops im Internet zu finden, teils sogar kostenlos und dennoch in hoher Qualität. Doch was nützt der tollste Loop, wenn er einfach nicht zum bestehende­n Arrangemen­t passen will? Hier kommt das Slicing ins Spiel. Denn wenn Sie einen Loop in viele kleine Parts wie beispielsw­eise 16tel zerteilen, können diese anschließe­nd kinderleic­ht in das bestehende Groove-Muster eingebette­t werden. Außerdem lassen sich die Einzelteil­e eines Loops etwa in der Tonlage, ihrer Länge oder Filtereins­tellung individuel­l anpassen. Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Schmökern, Lesen und Lernen!

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