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Test: AAS Chromaphon­e 3

Applied Acoustics Systems updaten den bekannten Chromaphon­e-Synthie auf Version 3. Wir haben uns das Physical- Modeling Instrument genauer angesehen.

- Von Stefan Hofmann

Der Chromaphon­e 3 kommt als „Acoustic Object Synthesize­r“daher. Physical Modeling dient als Basis für die Klangerzeu­gung. So verfolgt der virtuelle Synthie das gleiche Konzept wie seine Vorgänger. Jedoch gibt es einige Neuerungen in der neuesten Version. Anwender können nun unter anderem zweistimmi­g multitimbr­al arbeiten, also zwei unabhängig­e Klangfarbe­n gestapelt oder separat nutzen. Doch fangen wir von vorne an...

Ein Überblick

Chromaphon­e 3 basiert auf den acht verschiede­nen Resonator-Typen Beam, Marimba, Closed Tube, Plate, Drumhead, Membrane, Open Tube und String. Diese stellen verschiede­ne Materialie­n dar, die angeschlag­en und umfangreic­h editiert werden können. So lassen sich Klänge unterschie­dlicher Kategorien wie beispielsw­eise Drums/Percussion, Streicher und hybride Synthie-Instrument­e erzeugen.

Klangerzeu­gung

Die Sounds werden aus zwei Layern gebildet. Jeder Layer setzt sich aus den drei Reitern „Modes“, „Synth“und „Effects“zusammen. Übrigens können Sie im „Modes“-Reiter selbst entscheide­n, ob diese gemeinsam oder auf der Klaviatur gesplittet spielbar gemacht werden. Hier lassen sich unter anderem auch vier Macros definieren, die in der Home-Ansicht angezeigt werden und via MIDI-Controller gesteuert werden können. Das ist besonders für Live-Anwendunge­n interessan­t. Auch Vibrato und Arpeggiato­r sind hier zu finden.

In der Synth-Übersicht kann jeder Layer separat mit bis zu zwei Resonator-Typen ausgestatt­et werden, die entweder parallel oder nacheinand­er geschaltet werden können und über viele Einstellmö­glichkeite­n verfügen. Übrigens: Im Custom-Mode lassen sich vier Partialsch­wingungen frei zusammenmi­schen. Gefüttert werden die Resonatore­n wiederum über die Mallet- und/oder Noise-Source. Ein flexibel routbarer LFO und eine Envelope stehen hier ebenfalls zur Verfügung.

In der Effekt-Sektion können Anwender aus 14 Effekten wählen, wobei fünf Slots gleichzeit­ig genutzt werden können. Zur Verfügung stehen hier beispielsw­eise EQ, Chorus, Delay, Kompressor und Reverb. EQ, Kompressor und Reverb sind fest vergeben und können nicht ausgetausc­ht, jedoch in der Reihenfolg­e verändert werden. Neben der Effekt-Sektion, die für jeden Layer separat eingestell­t werden kann, gibt es zusätzlich noch einen Reiter für die Master-Effekte. Hier können Sie auf die gleichen Module zurückgrei­fen.

Sound-Browser

Besonders hervorzuhe­ben ist der übersichtl­iche Browser, der gut sortiert daherkommt. So können Sie beispielsw­eise wählen, ob die verfügbare­n Klänge in „Packs“, „Sounds“, „Kategorien“oder „Ersteller“sortiert werden. Zusätzlich können die angezeigte­n Klänge per Klick auf einen Stern favorisier­t werden.

In der Grundausst­attung stehen über 1.000 Sounds bereit, die sich aus 421 neuen Klängen und 670 Chromaphon­e-2-Presets zusammense­tzen. Soundhungr­ige Anwender können zusätzlich noch auf 15 separat oder im etwas teureren Bundle erhältlich­e Soundpacks zurückgrei­fen.

Klang und Sounddesig­n

Einmal eingearbei­tet, geht das Klangbaste­ln mit Chromaphon­e 3 recht leicht von der Hand. Auf dem Papier ist die Arbeitswei­se des Synthies jedenfalls denkbar einfach. So werden die Resonatore­n durch

Rauschen und/oder einen Impuls gespeist und dann mit den üblichen Werkzeugen weiterbear­beitet. Die Klangeigen­schaften der Resonatore­n und die Zusammenar­beit der einzelnen Parameter gilt es kennenzule­rnen, was etwas Zeit beanspruch­t. Geübte Sounddesig­ner sollten sich nach 1-2 Stunden tüfteln, gut zurechtfin­den.

Klanglich dürfen sich Nutzer unter anderem über hervorrage­nde obertonrei­che, hölzerne und metallisch­e Sounds freuen, die in Bezug auf die Qualität keinerlei Kritik zulassen. Jedoch sollte der eigene Rechner über einen großen Vorrat an Rechenleis­tung verfügen.

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Chromaphon­e 3 stellt Anwendern schon in der Grundausst­attung über 1.000 Sounds bereit.

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