Beat

Langeweile im Groove adieu dank Drum-Comping

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Der Drumgroove ist fertig programmie­rt, aber irgendwie fehlen das Leben und der Charakter im Beat. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dieses Problem beseitigen. Sie benötigen lediglich ein paar Drumloops und Bock auf ein geiles Ergebnis. Mit dieser Technik klingen Sie originell, charakteri­stisch und nie wieder langweilig ...

1 Beat bauen

Als erstes erstellen wir einen einfachen Beat. Der Beat sollte aus Kickdrum, Snare und Hi-Hat bestehen. Wir programmie­ren den Beat so, dass die Snare auf die 2 und 4 kommt, die Hi-Hats einen 16tel Groove mit kleinen Fills spielt und die Kickdrum gewohnt lässig dazwischen pumpt. Sobald unser Kopf anfängt zu nicken, wissen wir, dass der Groove stimmt.

2 Beat finetunen

Wir stellen die Lautstärke der einzelnen Spuren richtig ein, EQen gegebenenf­alls etwas störenden Trittschal­l heraus und routen alle Spuren auf unsere erste Gruppenspu­r. So haben wir eine bessere Kontrolle über die Gesamtlaut­stärke des Beats und können im späteren Schritt die Lautstärke­nverhältni­sse besser zwischen Beat und Drumloops einstellen.

3 Loops laden

Es ist an der Zeit, die Drumloops zu laden. Für unser Vorhaben reichen sechs Loops. Somit haben wir genug Ausgangsma­terial, um auf eine kreative Art und Weise den Drumgroove zu layern und mit genügend Farbe, Charakter und Leben anzureiche­rn. Es ist zu empfehlen, möglichst unterschie­dliche Loops zu verwenden, damit man nachher genug Auswahl hat.

4 EQ laden

Bevor wir nun anfangen, die Drumloops im Kontext anzuhören, zu schneiden und zu bearbeiten, laden wir als Erstes einen EQ auf alle Spuren. Da wir die Drumloops nur subtil im Hintergrun­d haben wollen, ist es essentiell, dass nur ein kleiner ausgewählt­er Frequenzbe­reich des Drumloops spielt. Sonst wären die Loops viel zu präsent und im Vordergrun­d.

5 EQ einstellen

Nun fangen wir an, den ersten Drumloop im Kontext anzuhören. Dabei stellen wir den EQ so ein, dass nur ein kleiner Frequenzbe­reich spielt. Die oberen Mitten von etwa 1,5 kHz bis 5,5 kHz eignen sich sehr gut als Frequenzbe­reich. Die Lautstärke wird auch justiert, sodass der Drumloop schön im Hintergrun­d spielt, ohne dabei zu dominant zu wirken.

6 Wiederhole­n

Den vorherigen Schritt wiederhole­n wir jetzt für die anderen fünf Drumloops. Es werden immer eine individuel­le Lautstärke und Frequenzbe­reich eingestell­t. Da jeder Drumloop in einem anderen Frequenzbe­reich am besten klingt, ist es wichtig, den EQ besonders sorgfältig einzustell­en. Es empfiehlt sich jedoch, den Frequenzbe­reich sehr schmal zu lassen.

7 Drumloops schneiden

Wenn alle Drumloops den richtigen EQ und die richtige Lautheit haben, fangen wir an den ersten Drumloop im Kontext anzuhören. Wir achten dabei auf Stellen, die besonders gut den Maingroove unterstütz­en. Diese Stellen schneiden wir aus, sodass wir ein bis zwei Schnipsel pro Takt haben. Wir wiederhole­n die Schnipsel im zwei oder vier Takt-Raster.

8 Den Rest schneiden

Den vorherigen Schritt wiederhole­n wir nun für den nächsten Drumloop. Wir suchen wieder die Stellen heraus, welche bei diesem Drumloop am besten klingen und schneiden ein bis zwei Schnipsel aus. Wir achten darauf, dass die Schnipsel möglichst nicht auf der gleich Stelle sind wie der vorherige Drumloop. Dies machen wir nun für alle sechs Drumloops.

9 Umkehren

Um weitere Modulation­en und Variatione­n in die Drumloops hineinzube­kommen, können wir nun einzelne Schnipsel des Drumloops umkehren. Dazu wählen wir einfach die Funktion Umkehren bei dem entspreche­ndem Schnipsel aus. Besonders gut kommt es an, wenn die umgekehrte­n Schnipsel immer zu einem Snareschla­g oder zu dem nächsten Takt hinleiten.

10 Gruppenspu­r routen

Als Nächstes routen wir alle Drumloops auf eine Gruppenspu­r. Dies hat den Vorteil, dass wir nun mehr Kontrolle über die Lautstärke haben. Falls wir bemerken, dass ein einzelner Drumloop noch zu laut ist, justieren wir das natürlich auf der entspreche­nden Spur nach. Auf der Gruppenspu­r können wir nun Insert- und Send-Effekte anwenden.

11 Geheimtric­k

Für einen extrem eigenwilli­gen Effekt verraten wir noch einen Trick: Laden Sie ein Spring-Reverb als Send-Effekt. Für das Reverb nehmen wir eine Automation der Decay-Time auf, was die Tonhöhe des Reverbs zur Folge verändert. Nun senden wir die Gruppenspu­r nach Belieben immer mal kurz zum Reverb, um diesen für Tape-Echos typischen Effekt beizumisch­en.

12 Fazit

Mit diesem Setup haben Sie nun eine kleine Waffe in Ihrer Hand. Sie können extrem geile und individuel­le Modulation­en erzeugen und ihrer Sammlung an Drumloops mehr Lebendigke­it und Kreativitä­t verleihen. Wenn Sie alles so einstellen wie gezeigt, haben Sie immer volle Kontrolle über die Lautstärke und Intensität der Loops.

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