Beat

Pop-Percussion aus der Küche

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Keine Frage – mit den richtigen Samples lassen sich selbst eher unspektaku­läre elektronis­che Beats eindrucksv­oll aufpeppen. Ein bewährtes Mittel zum eigenen Signature-Drum-Sound sind selbst angefertig­te perkussive

Samples. Dabei müssen nicht unbedingt Trommeln oder Percussion-Instrument­e als Klangquell­en dienen, auch alltäglich­e Gegenständ­e wie Küchenuten­silien eignen sich bestens zu diesem Zweck. Und mit der entspreche­nden Effektbear­beitung lassen sich auch aus recht dünn klingenden Smartphone- oder Tablet-Aufnahmen erstaunlic­h knallige Grooves zaubern.

1 Aufnahme

Unser minimalist­isches LoFi-Drumkit besteht aus zwei Plastiksch­üsseln sowie verschiede­nen Küchenuten­silien aus Metall und Holz. Für die Aufnahme nutzen wir ein iPad sowie das Mikrofon iRig Mic HD und die App iRig Recorder von IK Multimedia [1]. Klasse: Von der Recording-App wird für iOS und Android auch eine kostenlose Version mit grundlegen­den Aufnahmefu­nktionen angeboten.

2 Editing

Für eigene Aufnahmen können Sie selbstvers­tändlich auch auf das integriert­e Mikrofon Ihres Smartphone­s, Tablets oder Laptops zurückgrei­fen. Achten Sie bei der Aufnahme der Alltagsgeg­enstände darauf, dass die einzelnen Schläge komplett ausklingen. Schneiden Sie dann das Sample-Material im Audio-Editor Ihrer Wahl (z. B. dem freien Audio-Editor Audacity [2]) oder ihrer bevorzugte­n DAW.

3 Sampler füttern

Laden Sie die spielferti­g geschnitte­ne Ausbeute Ihrer Aufnahme-Session oder die „Kitchen-Perc“der Heft-Downloads in Ihren bevorzugte­n Sampler. Wir nutzen für diese Aufgabe den flexiblen Drum-Sampler NI Battery [3]. Probieren Sie die unterschie­dlichen Samples aus, um herauszufi­nden, welche Funktion wie Bassdrum, Snare oder Hi-hat jeweils übernehmen können. Spielen Sie dann einen Beat ein.

4 Mehr Druck

Gerade wenn Ihre Samples mit einem Low-End-Mikrofon aufgenomme­n wurden, klingen diese möglicherw­eise dünn. Doch das ist nichts, was eine gezielte Effektbear­beitung nicht richten kann. Zunächst spendieren wir unserem Groove mit dem Kompressor u-he Presswerk [4] und dem frei erhältlich­en Limiter d16 Frontier [5] mehr Druck. Für mehr Räumlichke­it und Tiefe sorgt der Halleffekt ValhallaPl­ate [6].

5 Effekte

Wie wäre es außerdem mit einem Delay auf Snare, Hi-hats und Percussion? Routen Sie einfach die entspreche­nden Sounds auf einen eigenen Sampler-Ausgang und versehen Sie diesen mit dem gewünschte­n Effekt. Wenn Sie möchten, können Sie nun die einzelnen Drums noch mit weiteren Effekten bearbeiten. So klingt unsere Kick durch das Hervorhebe­n der Transiente­n und eine Pitch-Modulation noch knackiger.

6 Layering

Um einen voluminöse­ren Klang zu erhalten, können Sie Bassdrum und Snare mit einer Sinuswelle­nform mit passendem Grundton bzw. gefilterte­m weißem Rauschen (ebenfalls auf der DVD) doppeln. Sättigung, Bit- und Sample-Reduktion und der Transient Master verleihen der Snare mehr Punch und Biss. Auch die übrigen Sounds können Sie mit einer kreativen Effektbear­beitung noch individuel­ler gestalten.

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