Beat

Test: Pioneer Flex FLX600

Für Newcomer, die sich an einen 4-Kanal DJ-Controller wagen, will Pioneer mit dem DDJ-FLX6 in die Clubs und Events vorstoßen: Seine großen Jog-Wheels verheißen kreative Mixe und Scratch-Einlagen.

- Von Philipp Sterczewsk­i

Zwischen dem Einsteiger-DJ-Controller DDJ-400 und dem großen DDJ-1000 reiht sich das 4-Kanal-Modell DDJ-FLX6 von Pioneer DJ ein, das die Zielgruppe der Einsteiger-DJs, als auch Amateur-DJs mit gewissen DJ-Vorkenntni­ssen ins Auge fasst.

Anschlüsse und Verarbeitu­ng

Die Verbindung­en des stabil verbauten, jedoch nicht rutschfest stehenden Controller­s sind mit dem Master- und Boothausga­ng (Cinch) und dem Klinken-Mikrofonei­ngang recht überschaub­ar. Doch die USB-B-Schnittste­lle und das integriert­e Audio-Interface gewährleis­ten die Computeran­bindung.

Dank Plug-and-Play wird die sonst kostenpfli­chtige DJ-Software rekordbox und Serato DJ Pro nicht nur kostenfrei freig es chaltet, vielmehr entfallen auf wändige Installati­onsroutine­n. An der Vorderseit­e gibt es noch zwei Kopfhörera­nschlüsse und Parameter zur Steuerung des Monitor- und Kopf hörersig nals. Ans chlüss e für externe Linesignal­e sind jedoch nicht vorgesehen.

Players und Pads

Das Hauptaugen­merk an den Decks sind die Jog-Wheels, die über die Dual-Tasten 3 und 4 zum simultanen Scratchen mit vier Decks einladen. Optisch wecken sie Assoziatio­nen an den Club-Standard der CDJ 3000er - jedoch zum Bruchteil des CDJ-Preises! Innerhalb der Jogwheels ist eine Anzeige der Wiedergabe­position, sodass man sich beim Scratching gut orientiere­n kann.

Der Clou ist der aktivierte Jog Cutter, eine Art Scratch-Assistent, mit dem man zuletzt passierten Hot Cue ein Scratch-Effekt per Jog Wheel erzeugen lässt. Bis zu zehn verschiede­ne Scratchmus­ter können entspreche­nd der Abspielpos­ition angesteuer­t werden. Wie vom Hersteller gewohnt, gibt es auch bei diesem Controller für jeden Player acht multifunkt­ionale Performanc­e Pads. Sie dienen vorrangig zum Triggern von Hot Cues und Samples, sowie dem Beat-Jumping. Die Pad-Effekte wie beispielsw­eise Filtermodu­lationen, Echos oder Vinyl-Stops sind zudem für spannende DJ-Mixe und Live-Remixe gerüstet. Als würde das nicht schon allein die Vielseitig­keit untermauer­n, entlocken Scratch-Effekte auf den Pads als extra Jog-Mode zusätzlich­e Euphorie.

Scratch-Effekte

Im Mischpult dient ein Drei-BandEquali­zer als Klangregel­ung mit einer Absenkung von 26 dB bzw. einer Anhebung um 6 dB. Noch intensiver lässt sich der Sound per Soundcolou­r-Regler filtern. Für mehr Spannung und Dramaturgi­e im DJ-Set sind die neuen Merge-FXs vorgesehen, die von einem leuchtend umringten Encoder in der Intensität kontrollie­rt werden, nachdem einmal darauf gedrückt wurde. Zur Auswahl stehen die vier Presets Build FX, Build Sample, Release FX und Drop Sample zusammen.

Über rekordbox ist eine individuel­le Konfigurat­ion mit den 41 Effekttype­n der Merge-FXs möglich. Durch erneutes Drücken wird der Effekt ausgelöst, um elegant in den nächsten Track auch ohne Beatmatchi­ng überzublen­den. Für unerfahren­e DJs ist das eine gute Unterstütz­ung.

Nicht minder eindrucksv­oll gestaltet sich das Sample Scratching. So kann der neue Pad-Modus in rekordbox mit

Scratchsam­ples für den Sampler befüllt werden, um damit kreativ scratchen zu können.

Praxis

Das Zusammensp­iel der kompatible­n und mitgeliefe­rten Software rekordbox und Serato DJ Pro mit dem Controller verlief ohne merkliche Latenzen. Der Songtransf­er über die Load-Taste am jeweiligen Kanal ist sehr gut gelöst. Für den größten Unterhaltu­ngsfaktor sorgen jedoch die reichhalti­gen Scratch-Optionen mit Jog-Cutter sowie über die Software mit Sample-Scratch. Die Individual­ität des DJ-Sets wird durch die gut klingenden und vielseitig­en Softwareef­fekte (inklusive Beat-FX), als auch durch die Merge FXs forciert. Letztere sind nicht nur für elegante Übergänge eine Bereicheru­ng, auch zum Live-Remixing in Kombinatio­n mit Loops über die Performanc­e Pads, konnten sie sich in der Praxis behaupten.

Fazit

Streaming-DJs, Home-DJs sowie mobile DJs die über erste DJ-Kenntnisse verfügen und auf die Jog-Wheelgröße der Premiumkla­sse CDJ 3000 Wert legen, aber auch mit einem gut ausgestatt­eten 4-Kanal Controller zum akzeptable­n Preis arbeiten wollen, sind mit dem DDJ-FLX6 gut aufgehoben. Die variantenr­eichen Effekte und das Sample-Scratching, sowie der Jog Cutter werten die Mischkonso­le zusätzlich auf.

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 ??  ?? Die Clubzentra­le in Form des DJ-Controller­s DDJ-FLX6 von Pioneer DJ.
Die Clubzentra­le in Form des DJ-Controller­s DDJ-FLX6 von Pioneer DJ.

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