10 Synth Secrets für Ihr Setup
Auf den folgenden Seiten haben wir eine 10 Geheimtipps für die verschiedensten Synthesizer für Sie vorbereitet. Fühlen Sie sich eingeladen zum Entdecken und lassen Sie sich überraschen und inspirieren. Und nicht vergessen: Die meisten individuellen Secrets lassen sich auf viele andere Synthesizer adaptieren. Viel Spaß!
Ein eigenes Theremin?
Eigentlich ganz simpel und für fast jeden Synth machbar: Verbinden Sie einen LFO bei relativ zügigem Tempo mit der Tonhöhe und regeln die Intensität per Mod-Wheel oder Aftertouch. Dann noch auf mono stellen und Portamento aufdrehen, fertig ist das eigene Theremin.
Modular-Synths mit jedem Synth & Sequenzer ansteuern?
Modulare Synths reagieren auf CV-Signale, deren jeweilige Spannung für die Tonhöhe oder andere Parameter-Einstellungen steht. Doch selbst wenn Sie keinen modularen Sequenzer besitzen, können Sie Ihr CV-kompatibles Gear in den meisten Fällen dennoch steuern. Wir nutzen eine MPC, die im Gegensatz zu ihren aktuellen Kollegen noch keine CV-Outs besitzt und laden ein einfaches Rimshot, das als Taktgeber funktionieren soll. Alternativ können Sie auch simple Rechteck- oder Puls-Wellenformen nutzen. Nehmen Sie damit eine 16tel Sequenz mit gleichbleibender Anschlagstärke auf und senden diese möglichst über einen Sub-Out an den Clock-, Gate- oder Trigger-In Ihres Modularsynths. Um nun die richtige Lautstärke zu finden, drehen Sie die Lautstärke so lange langsam hoch oder runter, bis der Synth reagiert. Und voilá, fertig ist der Pseudo-Trigger.
Das Studio als Modular-System
Ein bewährtes Mittel, um Synth-Sounds mehr Obertöne zu spendieren ist die Aufnahme mit einem klangfärbenden Röhren-Preamp. Man kann diesen Gedanken auch weiterspinnen und Studiogear sowie Effektpedale wie ein Modular-System nutzen. Verbinden Sie diese so mit Ihrem Audio-Interface, dass sie Synthesizerklänge für einen individuelleren Sound nach Belieben durch die verschiedenen Geräte jagen können.
Synthie spielen mal anders
Eine weitere, interessante Methode, einen eigenen Sound zu schaffen, ist, die aufgenommenen Synthie-Klänge noch einmal gehörig durch den Sampler-Fleischwolf zu jagen. In unserem Beispiel nutzen wir die Software Serato Sample. Laden Sie das aufgenommene Audiofile in das Plug-in. Nun können Sie ganz einfach Slices setzen und die einzelnen Sektionen in Reihenfolge, Pitch und Abspielrichtung verändern. Wenn Sie die einzelnen Elemente nun auf ihrem MIDI-Keyboard spielen, wird Ihr geliebter Synthie definitiv anders klingen als jemals zuvor.
Neue Räume mit NI Raum
Viele Software-Synthesizer verfügen über unzählige integrierte Effekte. Doch wieso die internen FX nicht einfach mal abschalten und durch Plug-ins von Drittherstellern ersetzen?
Ein hervorragendes Tool, um Sounds eine gehörige Portion Freak-Show zu verleihen, ist „Raum“von Native Instruments. In den Grundeinstellungen ist es ein gut klingendes Hall-Plug-in. Wählt man jedoch den Cosmic-Mode, interpretiert „Raum“die eingehenden Signale sehr experimentell und schafft Räume, die jedem Signal eine ganz eigene Note verleihen. Laden Sie den Synth-Sound Ihrer Wahl und beschicken den mit Raum versehenen Bus mit ebendiesem. Nun aktivieren Sie den Cosmic-Mode. Wow!
Re-Amping mit dem Smartphone
Die meisten Software-Synthies kommen mit einer recht großen Anzahl an Sounds daher. Klanglich gibt es oft nichts auszusetzen und auch professionelle Anwender arbeiten teilweise ausschließlich „in-the-box“. Um Sounds interessanter zu gestalten, besteht die Möglichkeit, diese über das Audio-Interface durch beispielsweise einen Gitarren-Verstärker zu jagen und mit einem Mikrofon erneut aufzunehmen. Doch wieso sollte man nicht auch mal um die Ecke denken. Ein Weg, ein ganz spezielles Klangbild zu erzeugen, ist, das Signal des Software-Synthies über die Studio-Lautsprecher mit dem Smartphone zu recorden. Sie haben schon richtig gelesen – mit dem Smartphone. Dass die meisten Gerätschaften über ein, sagen wir einmal mäßiges Mikrofon verfügen, kann in bestimmten Arrangements zum gewünschten Wow-Effekt führen. Der aufgenommene Sound wird jedenfalls so in keinem anderen Song auftauchen und über ein verzerrtes, dreckiges Klangbild verfügen.
Feinste Zerrungen aus dem Korg MS10
Patchen Sie den Phone-Out des Korg-MS10 zum External-Signal-In und drehen Sie den Ext.-SignalRegler auf. Dadurch entstehen angenehm verzerrte Bässe und Lead-Sounds.
Platz für Synths schaffen mit MIDI-Delay
Das MIDI-Delay gehört mit zu den ältesten Tricks aus einer Zeit, in der Plug-ins noch nicht so inflationär vorhanden waren. Aber auch heute macht die Technik Sinn, um Sequenzen oder Spuren transparent und sauber zu halten. Das Prinzip ist simpel: Der gewünschte MIDI-Clip enthält nicht nur die eigentliche Noten einer Melodie oder Sequenz, sondern zusätzlich noch Noten, die als Pseudo-Delay fungieren, meist auf halber Lautstärke und dann weiter abnehmend. Wichtig ist, dass im Synth die Anschlagstärke (Velocity) mit Volume verbunden ist. Der Vorteil dieser Methode: Sie können die Echos nicht nur exakt positionieren und somit Überschneidungen mit anderen Instrumenten vermeiden, sondern diese Echos auch ganz gezielt automatisieren, etwa das Panorama oder die Tonhöhe per Pitchwheel-Automation. Und das Beste daran: Sie können den MIDI-Clip einfach auf beliebige andere Spuren kopieren.
Mehr Realismus dank Vibrato
Wie im Tipp oben erwähnt, gehört auch Vibrato zu den ältesten Techniken überhaupt. Dabei wird die Tonhöhe einfach von einem LFO moduliert, um einen Sound leiern zu lassen. Wenden Sie dies auf einen statischen Synth-Sound an, klingt dieser plötzlich viel lebendiger. Sogar analoge Synths lassen sich simulieren, wenn Sie das LFO-Tempo und dessen Intensität sehr niedrig einstellen.
Instrumente mit Absynth-5-Sounds layern
Die Aufnahme akustischer Instrumente ist oft recht aufwendig. Zum einen ist der Raumklang sehr wichtig, zum anderen sollten die verwendeten Mikrofone professionellen Ansprüchen genügen. Doch manchmal geben die aufgenommenen Instrumente nicht den erhofften Klang wieder. Der semi-modulare Synthesizer Absynth 5 von Native Instruments verfügt über eine große Sound-Library, die nahezu jeden Anwendungsbereich abdeckt, und mit der sich akustische Instrumente leicht andicken lassen. Nehmen wir eine Akustik-Gitarre als Beispiel: Wir haben eine aufgenommene Spur mit einem Zupf-Pattern vor uns. Mit dem Absynth-5-Sound „Classical Guitar“programmieren wir diesen nach und legen ihn unter die Gitarre. Fertig! Natürlich funktioniert das Ganze auch umgekehrt. So kann ein eingespieltes Synthie-Pattern durch aufgenommene akustische Instrumente natürlicher klingen.