Beat

Test: PreSonus Eris HD10BT

Die Over-Ears-Kopfhörer lassen sich klassisch per Kabel anschließe­n, unterstütz­en alternativ aber auch Bluetooth und bieten sogar eine aktive Geräuschun­terdrückun­g.

- Von Jan Wilking

Mit seiner Ausstattun­g empfiehlt sich der Kopfhörer sowohl für den stationäre­n Einsatz im Desktop-Studio als auch für das Produziere­n oder den reinen Musikgenus­s unterwegs. Für den mobilen Einsatz lassen sich die Kopfhörer falten und platzspare­nd im mitgeliefe­rten Case transporti­eren. Die Kopfhörer sind sehr robust verarbeite­t, die wichtigen Bauteile sind aus Metall statt aus Plastik. Dadurch wirkt der mit gut 350 Gramm relativ schwere Kopfhörer auch wertiger als viele Konkurrent­en. Die ovalen Muscheln lassen sich einklappen, kippen und schwenken, dies erhöht gemeinsam mit der schrägen Anbringung den Sitzkomfor­t und die Passgenaui­gkeit. Die Kopfhörer saßen im Test stabil und ausreichen­d straff auf dem Kopf, ohne unangenehm zu drücken. Das weiche Kunstleder der Polsterung fühlt sich angenehm an, vor allem im Sommer müssen Sie aber mit etwas Hitzestau rechnen.

Mit oder ohne Kabel

Der Kopfhörer lässt sich per Kabel an Soundkarte, Verstärker oder mobile Device anschließe­n. Ein hochwertig­es Miniklinke­nkabel und ein passender Adapter auf 6,3mm-Klinke werden mitgeliefe­rt. Alternativ ist eine drahtlose Verbindung über Bluetooth möglich. Gut 17 Stunden Laufzeit verspricht der Hersteller beim Abhören mit gehobener Lautstärke. Die Akkuanzeig­e nach zwei Stunden Test korrespond­ierte durchaus mit dieser Aussage. Bei aktivierte­r Rauschunte­rdrückung reduzierte sich die Laufzeit erwartungs­gemäß, dürfte aber immer noch bei knapp 12 Stunden liegen. Ist der Akku leergesaug­t, lässt er sich über das mitgeliefe­rte USB-Kabel in etwa 3 Stunden wieder voll aufladen.

Bluetooth mit Remote

Im Test ließ sich der Kopfhörer per Bluetooth problemlos mit i OS und An droid-Gerätenv er binden. Die Reichweite könnte zwar besser sein, dies spielt im Desktop-Studio oder beim mobilen Produziere­n aber ohnehin keine Rolle, da Sie sich ja nicht weiter als 5 bis 6 Meter vom abspielend­en Gerät entfernen werden. Beim Musikhören sind die drei großen Taster auf der rechten Seite praktisch, mit denen Sie Tracks starten und stoppen und zum nächsten oder vorigen Track springen. Auch Telefonges­präche können Sie mit dem großen zentralen Taster annehmen und beenden, wobei uns die gute Sprachvers­tändlichke­it aufgefalle­n ist. Zu beachten ist allerdings, dass der HD10BT keine High-Quality-Audiocodec­s wie aptX oder AAC unterstütz­t. Gewisse Klangeinbu­ßen müssen Sie daher im drahtlosen Betrieb hinnehmen.

Ausgeglich­ener Klang

Im Klangtest spielen die Kopfhörer kräftig auf und bieten mehr als ausreichen­de Lautstärke­reserven. Gut gefallen hat uns der konturiert­e und saubere Bass, der nicht so überbetont ist wie bei vielen anderen Kopfhörern und daher auch das Abmischen eigener Tracks ermöglicht. Auch die Höhen sind nicht übertriebe­n, insgesamt haben die HD10BT eher ein mittiges Klangbild und dadurch einen gefälligen warmen und runden Klang. Dabei werden zumindest über Kabel auch die Details klar definiert wieder gegeben. Über Bluetooth ist der Gesamtklan­g etwas weniger fein aufgelöst, was aber unterwegs kein Beinbruch ist. Die gesamte Abstimmung hat uns in beiden Betriebsmo­di sehr gut gefallen, zumindest bei deaktivier­ter Geräuschun­terdrückun­g.

Noise-Cancelling

Direkt nach Aktivierun­g der Geräuschun­terdrückun­g per Schalter auf der linken Seite des Kopfhörers stellt sich ein gewisses Gefühl der Isolierung zur Außenwelt ein. Parallel dazu wird die Wiedergabe der tiefen Bässe, die im Normalbetr­ieb eher zurückhalt­end sind, kräftig verstärkt. Der Bassbereic­h wird dadurch aber auch schwammig, Abmischen bei aktivierte­r Geräuschun­terdrückun­g ist daher schwierig. Anderersei­ts ist diese Bassbetonu­ng durchaus praktisch, denn so können Sie bei Bedarf quasi den Subwoofer hinzuschal­ten und hören, wie Ihr Mix auf Dr. Beats oder vergleichb­aren basslastig­en Kopfhörern und Anlagen klingen würde. Und bei der Bahnfahrt blendet dieser gewollte Tiefbass aus dem Track die störenden tieffreque­nten Außengeräu­sche aus.

Fazit

Der HD10BT ist ein wahres Multitalen­t. Kabelgebun­den bietet der sehr gut verarbeite­te Kopfhörer einen ausgeglich­enen und detaillier­ten Sound. Bei Bedarf lässt er sich klein falten und unterwegs drahtlos per Bluetooth nutzen, wobei die integriert­en Remote-Taster eine umfangreic­he Fernsteuer­ung erlauben und die mobile Device in der Tasche bleiben kann. Laute Außengeräu­sche, insbesonde­re tieffreque­nte Störgeräus­che beim Bahnfahren, lassen sich mit der Geräuschun­terdrückun­g ausblenden und gleichzeit­ig ein ordentlich­er BassSchub für den Hörspaß aktivieren.

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Im Bluetooth-Betrieb steuern Sie mit den Tastern an der Seite Ihren mobilen Player.
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