Test: PreSonus Eris HD10BT
Die Over-Ears-Kopfhörer lassen sich klassisch per Kabel anschließen, unterstützen alternativ aber auch Bluetooth und bieten sogar eine aktive Geräuschunterdrückung.
Mit seiner Ausstattung empfiehlt sich der Kopfhörer sowohl für den stationären Einsatz im Desktop-Studio als auch für das Produzieren oder den reinen Musikgenuss unterwegs. Für den mobilen Einsatz lassen sich die Kopfhörer falten und platzsparend im mitgelieferten Case transportieren. Die Kopfhörer sind sehr robust verarbeitet, die wichtigen Bauteile sind aus Metall statt aus Plastik. Dadurch wirkt der mit gut 350 Gramm relativ schwere Kopfhörer auch wertiger als viele Konkurrenten. Die ovalen Muscheln lassen sich einklappen, kippen und schwenken, dies erhöht gemeinsam mit der schrägen Anbringung den Sitzkomfort und die Passgenauigkeit. Die Kopfhörer saßen im Test stabil und ausreichend straff auf dem Kopf, ohne unangenehm zu drücken. Das weiche Kunstleder der Polsterung fühlt sich angenehm an, vor allem im Sommer müssen Sie aber mit etwas Hitzestau rechnen.
Mit oder ohne Kabel
Der Kopfhörer lässt sich per Kabel an Soundkarte, Verstärker oder mobile Device anschließen. Ein hochwertiges Miniklinkenkabel und ein passender Adapter auf 6,3mm-Klinke werden mitgeliefert. Alternativ ist eine drahtlose Verbindung über Bluetooth möglich. Gut 17 Stunden Laufzeit verspricht der Hersteller beim Abhören mit gehobener Lautstärke. Die Akkuanzeige nach zwei Stunden Test korrespondierte durchaus mit dieser Aussage. Bei aktivierter Rauschunterdrückung reduzierte sich die Laufzeit erwartungsgemäß, dürfte aber immer noch bei knapp 12 Stunden liegen. Ist der Akku leergesaugt, lässt er sich über das mitgelieferte USB-Kabel in etwa 3 Stunden wieder voll aufladen.
Bluetooth mit Remote
Im Test ließ sich der Kopfhörer per Bluetooth problemlos mit i OS und An droid-Gerätenv er binden. Die Reichweite könnte zwar besser sein, dies spielt im Desktop-Studio oder beim mobilen Produzieren aber ohnehin keine Rolle, da Sie sich ja nicht weiter als 5 bis 6 Meter vom abspielenden Gerät entfernen werden. Beim Musikhören sind die drei großen Taster auf der rechten Seite praktisch, mit denen Sie Tracks starten und stoppen und zum nächsten oder vorigen Track springen. Auch Telefongespräche können Sie mit dem großen zentralen Taster annehmen und beenden, wobei uns die gute Sprachverständlichkeit aufgefallen ist. Zu beachten ist allerdings, dass der HD10BT keine High-Quality-Audiocodecs wie aptX oder AAC unterstützt. Gewisse Klangeinbußen müssen Sie daher im drahtlosen Betrieb hinnehmen.
Ausgeglichener Klang
Im Klangtest spielen die Kopfhörer kräftig auf und bieten mehr als ausreichende Lautstärkereserven. Gut gefallen hat uns der konturierte und saubere Bass, der nicht so überbetont ist wie bei vielen anderen Kopfhörern und daher auch das Abmischen eigener Tracks ermöglicht. Auch die Höhen sind nicht übertrieben, insgesamt haben die HD10BT eher ein mittiges Klangbild und dadurch einen gefälligen warmen und runden Klang. Dabei werden zumindest über Kabel auch die Details klar definiert wieder gegeben. Über Bluetooth ist der Gesamtklang etwas weniger fein aufgelöst, was aber unterwegs kein Beinbruch ist. Die gesamte Abstimmung hat uns in beiden Betriebsmodi sehr gut gefallen, zumindest bei deaktivierter Geräuschunterdrückung.
Noise-Cancelling
Direkt nach Aktivierung der Geräuschunterdrückung per Schalter auf der linken Seite des Kopfhörers stellt sich ein gewisses Gefühl der Isolierung zur Außenwelt ein. Parallel dazu wird die Wiedergabe der tiefen Bässe, die im Normalbetrieb eher zurückhaltend sind, kräftig verstärkt. Der Bassbereich wird dadurch aber auch schwammig, Abmischen bei aktivierter Geräuschunterdrückung ist daher schwierig. Andererseits ist diese Bassbetonung durchaus praktisch, denn so können Sie bei Bedarf quasi den Subwoofer hinzuschalten und hören, wie Ihr Mix auf Dr. Beats oder vergleichbaren basslastigen Kopfhörern und Anlagen klingen würde. Und bei der Bahnfahrt blendet dieser gewollte Tiefbass aus dem Track die störenden tieffrequenten Außengeräusche aus.
Fazit
Der HD10BT ist ein wahres Multitalent. Kabelgebunden bietet der sehr gut verarbeitete Kopfhörer einen ausgeglichenen und detaillierten Sound. Bei Bedarf lässt er sich klein falten und unterwegs drahtlos per Bluetooth nutzen, wobei die integrierten Remote-Taster eine umfangreiche Fernsteuerung erlauben und die mobile Device in der Tasche bleiben kann. Laute Außengeräusche, insbesondere tieffrequente Störgeräusche beim Bahnfahren, lassen sich mit der Geräuschunterdrückung ausblenden und gleichzeitig ein ordentlicher BassSchub für den Hörspaß aktivieren.