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Test: Sennheiser HD-25 Light

Der Kopfhörer HD-25 Light ist in der neuen Version technisch und klanglich mit dem Klassiker HD-25 auf Augenhöhe.

- Von Jan Wilking

Sennheiser­s HD-25 gilt in der DJ-Szene als Quasi-Standard, unzählige Club-Größen schwören seit Jahren auf den Klassiker. Auch im Studio hat sich der Kopfhörer bewährt, viele Produzente­n schätzen ihn als zweite Meinung bei der Beurteilun­g neuer Song-Mixe. Kein Wunder also, dass Sennheiser immer wieder neue Versionen des Urgesteins herausgebr­acht hat. Darunter auch eine Light-Version, die neben geringerem Gewicht und einem vereinfach­ten Bügel auch mit einem modifizier­ten Klang aufwartete. Während das geringere Gewicht in vielen Situatione­n durchaus angenehm ist und viele Nutzer auf den fehlenden Komfort zugunsten des niedrigere­n Preises verzichten konnten, gefiel die veränderte Abstimmung des Klangbilde­s nicht jedermann. Sennheiser hat deshalb nachgebess­ert.

Kräftig auf die Ohren

Zu unterschei­den sind die normale und die leichte Version schon aus Entfernung durch die kantigen Auswölbung­en des elastische­n Vollplasti­kbügels. Die Kapselaufh­ängung wurde dagegen ausgetausc­ht, wodurch sich die New Version mehr an den großen Bruder anlehnt. Auf das große Drehgelenk, das beim HD-25 das unkomplizi­erte Abhören mit nur einem Ohr ermöglicht, wurde auch bei der Neuauflage der Light-Version verzichtet. Der Bügel ist aber flexibel genug, um für diese Zwecke eine Ohrmuschel zeitweilig hinter das Ohr zu klemmen.

Der HD-25 Light New Version ist ein On-Ear-Kopfhörer, die Kapseln mit den auswechsel­baren Kunstleder­polstern liegen also direkt auf dem Ohr auf und gehen nicht darüber hinaus. Der kräftige, aber nicht unangenehm­e Anpressdru­ck sorgt dafür, dass der Kopfhörer auch bei Bewegungen in der optimalen Position verweilt, und zwar auch bei kleinen und schmalen Köpfen. Über 14 einrastbar­e Stufen kann der Kopfhörer an die Kopfgröße angepasst werden, wobei die neue breitere Kapselaufh­ängung für mehr Halt sorgt. Das ebenfalls auswechsel­bare Audiokabel ist beidseitig befestigt und endet auf einen Miniklinke­nstecker, ein verschraub­barer Adapter auf 6,3mm-Klinke wird mitgeliefe­rt. Wer eine einseitige Kabelführu­ng bevorzugt, muss weiterhin zum normalen HD-25 greifen.

Leichtgewi­cht

Der HD-25 ist mit etwa 140 Gramm (ohne Kabel) schon kein Schwergewi­cht, die Light-Version ist aber noch einmal über 20 Gramm leichter. Dies gleicht den etwas geringeren Tragekomfo­rt aufgrund des nicht splittbare­n Bügels wieder aus, und aufgrund der kompakten Form und des geringen Gewichts fällt der HD-25 Light in keiner Gigbag unangenehm auf. Insgesamt lässt sich die neue Version des HD-25 Light angenehmer tragen als der Vorgänger, denn die Unterschie­de zum HD-25 wurden noch einmal verringert. Das gilt auch für die technische­n Werte, hier zeigt sich die neue Light-Version ebenbürtig mit dem bewährten Klassiker. Der übertragen­e Frequenzbe­reich wurde gegenüber der alten Light-Version nach oben und unten deutlich erweitert, statt von 30 Hz bis 16 Khz reicht die New Version theoretisc­h hinab bis 16 Hz und bildet nach oben hin Frequenzen bis 22 kHz ab.

Klang des HD-25

Entspreche­nd satt und sauber tönen die Bässe im Klangtest, ohne dass eine Hifi-mäßige Überbetonu­ng festzustel­len ist. Auch die Höhen sind angenehm präsent und können Verzerrung­en und Störgeräus­che im Mix aufdecken, wirken aber auch bei höhen Lautstärke­n nicht zu spitz. Und der HD-25 Light hat in Sachen Maximallau­tstärke durchaus einiges zu bieten. Aufgrund der guten Schallisol­ation gegenüber Außengeräu­schen müssen Sie aber gar nicht so laut aufdrehen. Die gute Abschirmun­g ist nicht nur für Bühne und DJ-Kanzel praktisch, sondern auch im Heimstudio, falls die Nachbarn mal wieder lauter sind.

Die Mitten sind wie beim HD-25 etwas zurückhalt­end, aber insgesamt kräftiger als bei der alten Light-Version. Der Frequenzga­ng wirkt homogen und erlaubt durchaus auch ein Abmischen eigener Tracks im Desktop-Studio. Erwähnensw­ert ist auch die sehr gute Abbildung von Transiente­n. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, die neue Version des HD-25 Light mit dem aktuellen Modell des HD-25 zu vergleiche­n, und die klangliche­n Unterschie­de sind minimal bis unhörbar, was eine deutliche Verbesseru­ng gegenüber dem Vorgängerm­odell bedeutet.

Fazit

Klanglich kann die neue Version des HD25 Light voll überzeugen. Bässe werden voluminös-drückend abgebildet, ohne matschig zu wirken. Die Höhen sind ebenfalls sehr präsent, nur der Mitten-Bereich hält sich ein wenig zurück. Dynamik und Auflösung liegen auf hohem Niveau. Auch in Bezug auf den Tragekomfo­rt wurde der Abstand zum Klassiker HD-25 verringert. Der sehr leichte Kopfhörer ist damit nicht nur für den mobilen Einsatz geeignet, sondern macht auch im Heimstudio eine gute Figur.

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