Waldorf Kyra
Der virtuell-analoge Synthesizer Kyra besitzt eine beeindruckende Ausstattung und viele Regler. Zur Berechnung der Klänge kommt ein FPGA-Chip zum Einsatz. Die zu vier gleichzeitig aktivierbaren Oszillatoren bieten neben den Klassikern auch einen Wave-Oszillator, für den 4.096 Wavetables zur Verfügung stehen. Es handelt sich um schlichte Single-Cycle-Waveforms, die dem Sound beispielsweise eine digitale Variante hinzufügen oder den analogen Pianoklang mit dem Attack eines echten Klaviers ergänzen. Wavetable-Fahrten sind insofern leider nicht möglich. Ansonsten zeigen sich die Oszillatoren mit Frequenz- und Ringmodulation, Hard-Sync und Hypersaw vielseitig. Das Filter des Synthesizers klingt eher unauffällig. Die Matrix unten rechts auf der Bedienoberfläche des Kyra bietet einen direkten Zugriff auf die wichtigsten Parameter der bis zu 9 gut klingenden Effekte je Part.
Kyra punktet mit einer robusten Verarbeitung, einer Vielzahl an Reglern sowie einer umfangreichen Ausstattung mit 128 Stimmen mit jeweils 10 Oszillatoren, verteilt auf 8 Parts mit je 9 Effekten gleichzeitig. Da das Gerät auch als USB-Audiointerface arbeitet und dabei 16 Audiospuren in der DAW zur Verfügung stellt, lässt sich mit dem virtuell-analogen Synthesizer auch ein CPU-schwacher Rechner zu einer kompletten Produktionsmaschine aufrüsten. Der Sound von Kyra fällt eher nüchtern-analytisch, ader edel aus. Seine Stärke sind breite, atmosphärische Flächen und eindrucksvoll animierte Klangtexturen sowie der achtfache Multimode. Da Workflow und Klangcharakter aber Geschmackssache sind, empfiehlt sich ein individuelles Antesten, denn die Ausstattung des Kyra als Arbeitstier ist außergewöhnlich gut.
www.waldorfmusic.com | 1799 Euro