Proclethya
In rostbraun und schön gestalteten Bedienelementen erscheint der neue virtuell-analoge Synthesizer Proclethya von Dymai Sound, der gänzlich auf Samples und Wavetables verzichtet. Die Klangerzeugung beruht auf den beiden Oszillatoren A und B, die sich über die 2nd-Funktion jeweils doppeln lassen. Wenn das nicht genügt, lässt sich in der Mixersektion noch ein Suboszillator und Noise-Generator beimischen. Mit dem Drift-Regler werden leichte Variationen der Tonhöhe ähnlich betagter Hardware simuliert. Sehr schön (vor allem visuell) ist das Mixerdreieck zur stufenlosen Justierung der Signalanteile von Oszillator A und B. Bei Bedarf kann noch die FM-Modulation bemüht werden.
An Effekte wurde mit Delay, Reverb, Phaser und Chorus auch gedacht. Ein 3-Band-EQ, neunfacher Unison, ein Multimode-Filter und LFO sind weitere Ausstattungsmerkmale, wie auch der leistungsstarke Arpeggiator mit einem 32-Step-Sequenzer. Die Presets sind sehr gelungen, seien es die warmen, satten, manchmal auch rauen Bässe und die hypnotischen Arpeggios. Die Leads weisen ein schärferes, aggressives Klangbild auf. Mehr und gern auch weichere Presets wären wünschenswert. Die Sequenzen wissen die Ohren zu umschmeicheln und passen ideal in Trance-Tracks. Das Filter klingt sehr gut, insbesondere der Ladder-Filtertyp, der an Moog erinnert.
Fazit
Proclethya bietet alle nötigen Funktionen, die es für einen fetten Analogsound braucht. Auch wenn es gern mehr Presets hätten sein dürfen, besticht der Synthesizer mit einem überzeugenden Sound sowie einem einfachen und nutzerfreundlichen Bedienkonzept. Damit ist der preisgünstige Klangerzeuger nicht nur für Trance-Liebhaber ein Muss.