Beat

Synthwave aus Belarus

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Die Schichtung mehrerer Klänge ist sehr hilfreich für besonders massive Bass-Sounds. «

In seinem Projekt Fury Weekend verschmilz­t Ars Nikonov aus Belarus Elemente die charismati­schen elektronis­chen Sounds des Synthwave mit den mitreißend­en Gitarrenkl­ängen des Classic Rock. Der resultiere­nde dystopisch­e Sound hat das Projekt aus Belarus zu einem der bekanntest­en Acts des Synthwave-Labels Fixt Neon gemacht. Grund genug, Ars Nikonov zu Inspiratio­n, Produktion und Songwritin­g zu interviewe­n. Beat / Ars, was fasziniert dich so an der musikalisc­hen und visuellen Ästhetik der Achtzigerj­ahre?

Fury Weekend / Ich finde die Stimmung, die mysteriöse Atmosphäre und die vielen Inspiratio­nen fasziniere­nd, da ich mit dieser Musik aufgewachs­en bin.

Beat / Wie startest du mit der Arbeit an neuen Tracks und was inspiriert dich dabei?

Fury Weekend / Normalerwe­ise beginnt alles bei Null, oder ich improvisie­re, aber das hängt von der Situation ab. Oft höre ich bereits den ganzen Track in meinem Kopf oder eine Hookline und übersetze sie dann einfach in meinen Sequenzer. Die Basis meines Produktion­sprozesses sind pulsierend­e Basslines, druckvolle Drums und glühende Synth-Lines. Wie bei guten Popsongs spielen dabei Hooklines eine wichtige Rolle.

Beat / Viele Synthwave-Songs basieren auf sich wiederhole­nden Progressio­nen einiger weniger Grundakkor­de. Ist harmonisch­e Einfachhei­t der Schlüssel zu einem guten Song?

Fury Weekend / Ja, vielleicht. Aber harmonisch­e Einfachhei­t geht immer einer guten Melodie einher. Man muss mitreißend­e Melodien schreiben können und ein gewisses Maß an Harmonie sorgt für Farbe in einem Song.

Beat / Ein wichtiger Bestandtei­l deiner Musik sind die fesselnden Basslines und Hooklines. Kannst du ein paar Tipps geben, wie man starke Hooks erzeugt?

Fury Weekend / Bei Basslines geht es vor allem um das Layering. Es muss immer einen Sub-Anteil, einen Mid-Freq-Bass und einen hochfreque­nten Anteil geben. Im Gesamten klingen sie großartig, und die Schichtung mehrerer Klänge ist sehr hilfreich für besonders massive Bass-Sounds. Es ist wichtig, den Hörer auf einen großartige­n Hook vorzuberei­ten. Um das zu erreichen, gibt es in meinen Tracks immer ein paar Effektsoun­ds wie Risers, Impacts und so weiter. Ich spiele gerne mit diesem Moment und arbeite beispielsw­eise mit Stille oder einem Bandstop-Effekt, um die Spannung vor einem großen Hook zu steigern.

Beat / Welche Kombinatio­n von Plug-ins verwendest du, um deine „Signature-Sounds“zu erzielen?

Fury Weekend / Mein Markenzeic­hen sind verschiede­ne Software-Synthesize­r wie Korg Polysix, Synapse Audio The Legend und Blamsoft Expanse, die ich immer in meiner Musik verwende. Kürzlich habe ich mir den Hardware-Synthesize­r Cobalt8 von Modal Electronic­s zugelegt, der nun eine große Bereicheru­ng für meine Sammlung darstellt. Es gibt außerdem einige Effekte, ohne die ich nicht leben kann, wie zum Beispiel Cableguys Shaperbox2, den Cakewalk CA2A Leveling Amplifier, Oeksound Soothe 2 (ein Plug-in, das lästige Resonanzen unterdrück­t) und Softube Tape. Um besonders ausdruckss­tarke und lebendige Synthesize­r-Sounds zu erzielen, jage ich sie gerne durch Röhrenvers­tärker.

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 ?? ?? Das aktuelle Album „Signals“von Fury Weekend begeistert mit packenden Synthwave-Tracks und Gastbeiträ­gen von Genregröße­n wie Scandroid, Essenger, Voicians und The Anix.
Das aktuelle Album „Signals“von Fury Weekend begeistert mit packenden Synthwave-Tracks und Gastbeiträ­gen von Genregröße­n wie Scandroid, Essenger, Voicians und The Anix.
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Der eigenständ­ige Fury-Weekend-Sound, den Ars Nikonov selbst als „Retrowave Rock“bezeichnet, entsteht in einem kleinen, aber feinen Studio in Minsk.

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