Synthwave à la Timecop1983
Pertubator, The Midnight, Lazerhawk, Timecop1983 ... sie und viele andere schlagen in die gleiche Kerbe: volle Kanne Synth-Sounds, schmachtende Melodien von Drama bis Herzschmerz und Stoff für Träumer, Retro-Fans und Superhelden. Wie sich ein vergleichbares Playback im Handumdrehen erstellen lässt, zeigen wir Ihnen jetzt.
1 LinnDrums!
Starten wir mit dem einfachsten Element: dem Beat. Die meisten Synthwave-Songs kommen nur mit Kick und Snare aus. Oftmals kommen diese aus einer Roland TR-707 oder einer LinnDrum. Im großen Sample-Paket dieser Ausgabe findet sich ein passendes Kit von Wave Alchemy, aus dem wir wa_free_ldrum_kick_02_t2 und wa_free_ldrum_snare_02_t3 laden.
2 Grundstimmung
Der Beat ist schnurgerade, also Kick auf jedem Viertel und Snare auf jedem zweiten. Um eine Grundstimmung zu erzeugen, ist ein Arpeggio eine sehr gute Wahl. Damit es authentisch klingt, empfiehlt sich ein Synth der Ära, etwa die JP- oder JV-Serie von Roland oder Yamahas DX-Modelle. Wir verwenden das Reaktor-Ensemble JP-80 mit dem Preset „ Sound 4“.
3 Retro-Ensembles
In den Workshop-Daten haben wir eine Sammlung an Retro-Synths für Reaktor für Sie hinterlegt. Man muss kein Virtuose sein, um ein cooles Arpeggio einzuspielen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Kombinationen an Achtelnoten, bis ein schöner Ein-Takt-Loop gefunden ist. Beim gewählten Preset hat die Notenlänge großen Einfluss auf den Sound.
4 Arpeggio
Bei kurzen Noten schließt das Filter wieder schneller, was dem Arpeggio wunderbar steht. Die Achtelnoten doppeln wir gleich und schieben die Duplikate 1/16 nach hinten. Dadurch entsteht eine Art rollender Drive. Das Arpeggio führen wir zu einem Bus mit Sidechain-Kompressor, der auf die Kick reagiert. Noch etwas Hall dazu und fertig ist die Basis.
5 Bass-Synth
Dazu braucht es natürlich einen Bass und den holen wir aus dem TAL-Noisemaker. Das Patch BS Knarziger FN stellt eine guten Grundlage dar, den wir noch leicht finetunen, indem wir OSC 1 eine Oktave nach unten transponieren, minimal Sub dazu geben, CUTOFF ein wenig zudrehen, dafür Resonanz dazu. Nur marginale Änderungen. Wichtig ist noch VELOCITY.
6 Transitionen
Denn die Anschlagstärke soll Einfluss nehmen auf VOL( ume) und CUT( off), wie im Bild zu sehen. Bei der Bassline gehen wir ähnlich vor wie bei dem Arpeggio:Wir starten mit einem 16tel-Muster auf der Grundtonart (hier F) und wechseln die Tonlage alle ein bis zwei Takte. Danach schmücken wir die Übergänge mit kleinen Variationen und Pitch-Modulationen aus.