Triple Cheese
Urs Heckmann erfreut die Freeware-Gemeinde mit einer umfangreichen Bearbeitung seiner kostenlos angebotenen Synthesizer-Plug-ins Triple Cheese und ZebraCM, mit verbesserter GUI sowie Apple M1 Support. Während es sich bei ZebraCM um eine abgespeckte Version des kommerziellen modularen Synthesizers Zebra handelt, ist Triple Cheese nicht direkt an ein anderes U-he-Produkt angelehnt. Es handelt sich vielmehr um einen bewährten Freeware-Klassiker, der bereits vor 15 Jahren die renommierte KVR Developer Challenge für sich entscheiden konnte.
Statt auf virtuell-analoge oder Wavetable-Oszillatoren setzt Triple Cheese auf Comb-Filter zur Klangerzeugung. Diese Kammfilter-Technik wird gerne im leider von nur wenigen Entwicklern unterstützten Bereichs des Physical Modelings eingesetzt, um das Verhalten akustischer Instrumente wie Gitarre, Cello oder Flöte synthetisch nachzubilden. Selbst im Zeitalter umfangreicher Sampler wie Kontakt oder Halion ist diese Klangsynthese noch interessant, denn es lassen sich auch unrealistische Instrumente mit riesigem Klangkörper oder ultrakurzen Saiten erzeugen. Jeder Oszillator bietet passende Algorithmen spezialisiert auf gezupfte Instrumente, Blas- oder Streichinstrumente. Auf ein klassisches Filter kann dabei verzichtet werden. Hierfür dient die Dämpfung, wie wir auch in unserem Workshop zeigen.
Fazit
Der Name ist Programm, in der Tat kann Tripe Cheese herrlich „cheesy“und nach alten Digitalsynthesizern aus den 80ern klingen. Die ungewöhnliche Klangerzeugung zaubert aber auch spannende moderne Sounds aus dem Ärmel, was dank der deutlich übersichtlicheren Oberfläche jetzt viel einfacher gelingt.