Raus aus der Loop-Falle
Wer kennt das nicht? Ein mitreißender 4- oder Achttakter bestehend aus Bassline, Akkorden und begleitenden Instrumenten ist im Kasten und läuft schon auf Dauerrotation. Doch wie geht es nun weiter? Eine bewährte Methode, um aus einem oder mehreren kurzen Loops komplette abwechslungsreiche Songs zu entwickeln, ist das subtraktive Arrangieren. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie diese Technik funktioniert.
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Ausgangsmaterial
Um aus einem Loop einen ganzen Track zu entwickeln, greifen wir auf die achttaktige Sequenz aus dem Workshop „Der Beat ist da – und nun?“zurück. Darüber hinaus haben wir einen weiteren Achttakter (B-Part) produziert, dessen Einzelspuren wir für unseren Song nutzen können. Selbstverständlich können Sie auch aus den musikalischen Elementen eines einzelnen Loops einen kompletten Track bauen.
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Copy & Paste
Mit zwei Loops als Grundlage stehen Ihnen aber mehr Möglichkeiten offen, einen kompletten, abwechslungsreichen Song zu komponieren. Dabei können Sie sowohl mit Audio- als auch mit MIDI-Loops arbeiten. Der erste Schritt ist, die entsprechenden Parts an die gewünschte Stelle in der Timeline zu kopieren, um eine grundlegende Songstruktur in der angestrebten Länge aufzubauen.
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Struktur aufbauen
Dabei gilt es zu entscheiden, welcher der beiden Parts sich für welchen Songteil eignet. Durch gezieltes Stummschalten ausgewählter Events können Sie nun den Spannungsverlauf Ihres Songs ausarbeiten. Das Arpeggio aus Part A macht sich z. B. gut als Intro unseres Tracks, die übrigen Events schalten wir hier stumm. Nach dem Intro können wir den Song durch Hinzufügen weiterer Elemente verdichten.
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Abwechslung
So besteht der A-Part zunächst aus Arpeggio, Beat, Bass und Sub-Bass, nach acht Takten kommen die mit einem Pad gespielten Akkorde hinzu und nach weiteren acht Takten unsere Lead-Melodie. Danach wird es Zeit für etwas Abwechslung – was würde sich dafür besser eignen als unser B-Part? Auch diesen Songteil steigern wir das Energie-Level nach und nach durch Hinzufügen weiterer Elemente.
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Break
In Takt 65 geben wir dem Zuhörer nach einem Klimax etwas Zeit zum Durchatmen: An dieser Stelle spielen nur die Rhodes-Chords. Danach bauen wir das Arrangement wieder langsam auf – zunächst nur mit gefiltertem Beat, dann durch Hinzufügen der übrigen Elemente. Nachdem Sie auf diese Weise einen abwechslungsreichen Spannungsverlauf erzeugt haben, können Sie sich der Ausarbeitung der Details widmen.
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Details
Mit verhallten Drum-Hits und Reverse-Effekten können Sie Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Parts schaffen. Auch durch das Zerschneiden und Neuarrangieren von Audio-Parts können Sie für Abwechslung sorgen. Versehen Sie einzelne Audioschnipsel gezielt mit Effekten. Automationen der Lautstärke sowie der Filterfrequenz und anderer Effektparameter machen Ihren Song lebendiger und dynamischer.