Das neue Album ist im Kasten – und jetzt?
Zunächst herzlichen Glückwunsch, denn ein Album zu produzieren ist keine einfache Angelegenheit. Jetzt, wo du jede Menge Herzblut und Energie in deine Tracks gesteckt hast, fragst du dich vermutlich, wie es nun weiterläuft. Welche Förderungen gibt es für Musiker*innen? Wie kommt man in die Playlisten bei Spotify und wie funktioniert eigentlich Selbstvermarktung? Wir von recordJet haben die 10 wichtigsten Schritte für deinen Album-Release zusammengefasst. 1. One step back: Denk rechtzeitig an Förderungen!
Musik zu produzieren und zu veröffentlichen, sowie Musikvideos zu drehen ist nicht kostenlos. Dabei kann dir aber eine Förderung helfen. Was genau ist eine Förderung? Fördergelder können von dir als Künstler*in beantragt werden, da du dadurch nicht darauf angewiesen bist, den erstbesten Plattendeal annehmen oder bereits ein kleines Vermögen besitzen zu müssen. Bereits bei der Antragstellung auf die Förderung setzt du dich noch mal mehr mit dir und deiner Musik auseinander: Du lernst, deine Ziele zu formulieren und erarbeitest einen Jahresplan, um dich bei der Antragstelle vorzustellen. Dein Antrag muss natürlich erst genehmigt werden.
Aber Achtung: Die Projektlaufzeit ist ausschlaggebend. Fördergelder wirst du nicht bekommen, um bereits begonnene Projekte fertigzustellen, sondern sich ein Projekt von Grund auf zu finanzieren. Das bedeutet, dass dein Album nur unterstützt wird, wenn auch noch keine Songs aufgenommen wurden. Sollte es nichts mit der Förderung werden, kannst du es auch mit dem guten alten Crowdfunding versuchen. Dafür sollte allerdings schon eine kleine engagierte Fanbase vorhanden sein.
2. Das wichtigste: Deine Musik
Sind alle deine Songs bereits professionell aufgenommen, gemixt und gemastert? Hast du dabei auch an die Songlänge gedacht? Zu lange Intros oder auch Outros sollten wenn möglich vermieden werden, damit die Songs dem/der Hörer*in direkt ins Ohr gehen. Alles steht? Spitze - dann kannst du dich mit deinen Gedanken nun der Kampagne für deinen Album-Release widmen. Neben den eigentlichen Songs ist es nämlich wichtig, genügend Vorlauf für die Promotion, Playlist Pitching und andere Strategien einzuplanen.
3. Das richtige Artwork
Ein professionelles Album braucht natürlich auch ein ansprechendes Cover und gegebenenfalls ein (digitales) Booklet. Solltest du selbst kein
Design-Profi sein, gibt es einige Anlaufstellen, die dir dabei helfen, das richtige Design zu finden und zu erstellen. Die Qualität der Designs ist sehr wichtig, denn sollte es zu stark verpixelt sein, wird es von den verschiedenen Stores nicht akzeptiert. Auch der GTIN-Barcode muss mitbedacht werden. Über diesen kann deine CD identifiziert werden. Solltest du deinen Track bei recordJet einstellen, erhältst du den GTIN-code kostenlos, um einen Barcode zu generieren, sowie die ISRCs für deine Tracks - eine digitale Kennung, durch welche die Tonaufnahmen lebenslang eindeutig identifiziert werden können. Sollte dir ausschließlich digital zu wenig sein, kannst du dein Album auch fit für die physische Verbreitung machen. Wir arbeiten beispielsweise mit den Presswerken Optimal Media, FOUR Manufacturing oder Fermata.
4. Pre-Order: Den Release beim digitalen Distributor deines Vertrauens einstellen
Je früher, desto besser, aber spätestens vier bis sechs Wochen vor deinem geplanten Releasedatum solltest du daran denken, die Veröffentlichung für die Pre-Order einzustellen. Das bedeutet, dass dein Release zwar noch nicht tatsächlich verfügbar ist, aber von deinem Publikum bereits vorbestellt werden kann. Bei recordJet passiert das in etwa vier bis sechs Wochen vor dem VÖ-Termin, damit die Musik zum geplanten Release Date auch mit Sicherheit überall verfügbar ist.
Du merkst bestimmt schon: Nicht nur die Produktion, sondern auch die Release-Vorbereitungen sind viel Arbeit. Mit diesen vier Schritten ist es allerdings noch lange nicht getan, denn bevor dein Song oder Album veröffentlicht wird, solltest du dich zudem darum kümmern, dass du eine Community hast, die dein Werk anschließend auch streamed und hört. Den nächsten Schritt kannst du dir deshalb vielleicht schon selbst denken:
5. Die richtige Promotion
Jetzt beginnt nämlich so langsam die heiße Phase. Social Media kennt keine Pause: Informiere deine
Fanbase laufend über die wichtigsten Social Media Kanäle und nimm sie schon während des Entstehungsprozesses über Facebook, Instagram, YouTube, Twitch, Twitter und TikTok mit. Solltest du eine eher kleine Followerschaft haben, macht es vermutlich auch Sinn, an Online-Werbung zu denken. Bei allen genannten Social Networks hast du natürlich auch die Möglichkeit, durch bezahlte Werbemaßnahmen Aufmerksamkeit und Klicks zu generieren, die dir zu mehr Hörer*innen und Fans verhelfen können.
6. Strong und independent? Nimm es selbst in die Hand!
Solltest du dich auf Selbstvermarktung stützen wollen, musst du dir unbedingt eine Social Media Strategie ausdenken und dir Gedanken darüber machen, welchen Kanal du zu welcher Zeit mit welchen Inhalten bespielst. Am besten funktioniert das, wenn du deinen Content auf deine Zielgruppe abstimmst. Nutze deine Fans: Für die Ankündigung deines Releases, oder um Ausschnitte deines Musikvideos zu zeigen, wäre es sinnvoll den Kanal zu wählen, der auch die meiste Reichweite hat. Auch Freund*innen und Familie können dich unterstützen, indem sie deine Tracks und gegebenenfalls bereits produzierte Teaser-Videos teilen. Vernetze dich mit deinen Fans und Hörer*innen - der Song wird so nicht nur verbreitet, du baust auch gleichzeitig eine Verbindung zu den Leuten auf, ohne die es letztendlich nicht möglich wäre, erfolgreich zu werden.
7. Keinen Bock auf Alleingang? Promotion durch eine Agentur
Hast du keine Zeit oder einfach nicht die Einfälle für deine Selbstvermarktung, kannst du dich auch an Promotionagenturen wenden. Kurzum: Eine Promotionagentur kümmert sich darum, dass deine Inhalte an spezifische Zielgruppen in unterschiedlichen Medien gelangen. Es gibt für jedes Medium, ob TV, Radio, Online oder Print verschiedene Spezialist*innen, daher sollte man sich bereits im Vorfeld Gedanken darüber machen, wo es sich lohnt Zeit und Geld zu investieren.
Gemeinsam mit dir werden Strategien entwickelt, um deine Reichweite zu steigern und Menschen sowie Medien erreicht werden, die sich für dich und deine Musik interessieren.
8. An die GEMA und GVL denken - Was ist das?
Als Künstler*in muss man sich bei der GVL und der GEMA anmelden. Die GEMA steht für die Gesellschaft für musikalische Aufführungsund mechanische Vervielfältigungsrechte. Sie vertritt, vereinfacht gesagt, die Rechte von Musiktexter*innen und Komponist*innen. GVL steht für Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten und kümmert sich um die Auswertung der ausübenden Künstler*innen, also Sänger*innen, Gitarist*innen, etc.
Beide Gesellschaften sorgen dafür, dass dem/ der Urheber*in eines Musikstückes sowie beispielsweise dem/der Sänger*in, auch eine Vergütung zusteht, sobald ein Song öffentlich vorgeführt oder verwendet wird. Wird dein Song also nachts in einem Club gespielt, treibt die GEMA/GVL anschließend dein Geld für dich ein.
9. Wir erstellen und lieben sie und du musst da rein: Playlisten.
Der „Place to be“für aufstrebende Künstler*innen in der Musikbranche schlechthin: Playlisten. Um auf so vielen heißbegehrten Spotify-Listenplätzen wie möglich zu landen, musst du dich allerdings ins Zeug legen, denn das passiert nicht von selbst. Zuerst muss man den fertigen Song den Kurator*innen der großen Listen pitchen. Kurator*innen sind die Personen, die die Listen erstellen. Durch verschiedene detailgenaue Angaben wie Genre, Stimmung und weiteren Metadaten - und vor allem mit einen richtig guten Track - kann man es schaffen in Playlisten wie “New Music Friday” zu gelangen. Sollte es doch nicht klappen, Kopf hoch! Schließlich gibt es auch eine Menge Konkurrenz; es werden täglich über 40.000 Songs auf Spotify gestellt. Vielleicht klappt es ja anschließend mit dem nächsten Song!
10. Zurücklehnen und warten? Auf gar keinen Fall!
Mache nicht den Fehler und glaube, dass sich ab dem Zeitpunkt, an dem dein Album auf dem Markt ist, alles von alleine ergeben wird. Erfolg passiert nicht einfach, sondern ist harte und kontinuierliche Arbeit. Konzentriere dich darauf, dich mit weiteren Musikern*innen zu vernetzen, denn durch Kollaborationen mit weiteren Künstlern*innen erschließen sich auch neue Zielgruppen. Fokussiere dich auf neue Songs, sowie auf die Pflege deiner Social Media Kanäle, samt Interaktion mit deinen Hörern*innen. Natürlich ist es fantastisch, wenn am Ende des Monats auch Bares dabei rausspringt. Für das Geld alleine solltest du es allerdings nicht machen. Gerade zu Beginn wird sich der Betrag auf deinem Konto nicht sehr schnell vermehren. Halte immer Ausschau nach Möglichkeiten aufzutreten und präsent zu sein. Im Endeffekt ist das Wichtigste einen klaren Fokus zu behalten und vor allem den Spaß an der Musik nicht aus dem Auge zu verlieren.