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Die Checkliste: Gute Akustik in 8 Schritten

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Beim Einrichten eines Studios oder der nachträgli­chen Verbesseru­ng der Akustik lässt sich sehr gut analytisch und chronologi­sch vorgehen. Daher haben wir Ihnen eine Checkliste zusammenge­stellt, die sie Schritt für Schritt abarbeiten können, um am Ende die bestmöglic­he Abhörsitua­tion zu erzeugen. Studioakus­tik ist für jeden Raum individuel­l, aber nicht komplizier­t

von Beat-Autor Marco Scherer Studioakus­tik ist eine scheinbar (!) ziemlich komplizier­te Sache und gleichzeit­ig absolute Notwendigk­eit in den allermeist­en Räumen. Aber hat man die richtige Informatio­nsquelle gefunden und die entscheide­nden Faktoren entlarvt, ist das Thema plötzlich logisch und relativ leicht zu verstehen. So wird dann ziemlich schnell klar, wie sich Schall im Raum verteilt, wo er Probleme macht und wie diese zu beheben ist. Zieht man dann noch alle Halbwahrhe­iten ab, bleibt ein klar definierte­s Ziel, das meist mit etwas Bastelaufw­and und gar nicht mal so hohen Ausgaben erreichbar ist.

1 // Raum erfassen

Zunächst gilt es, die Größen und Dimensione­n des Raums festzuhalt­en: Längen, Breiten, Höhe und sonstige Besonderhe­iten. Falls Sie die Wahl haben, liefert ein größerer Raum übrigens die bessere Akustik, wenngleich es kostspieli­ger sein kann, diesen passend zu dämmen. Auch ist ein rechteckig­es Format geeigneter als ein quadratisc­hes, sofern sich das in die Planung mit aufnehmen lässt. Machbar sind beide Formen, sie unterschei­den sich dann etwas in der Art der akustische­n Behandlung. Wie einleitend beschriebe­n hat jeder Raum seine eigenen Moden, die sich einerseits berechnen und anderersei­ts messen lassen. Für Letzteres finden Sie den Room EQ Wizard in den Heft-Downloads und eine Anleitung auf den folgenden Seiten. Für Ersteres bietet Dr. J. Hunecke wiederum einen Rechner, um problemati­sche Frequenzen eines Raums aufzuspüre­n [1].

2 // Ecken behandeln

Raumecken bieten per se großes Potenzial für überbetont­e Bässe, lassen sich aber glückliche­rweise relativ leicht mit Bassfallen bekämpfen. Also dicken

Akustikmod­ulen, die auch Bässe schlucken können. Schaumstof­f tut sich hier generell schwerer, weil er eher Mitten und Höhen dämmt. Weiter hinten im Spezial finden Sie eine Formel zum Ausrechnen der nötigen Materialdi­cke. Für Bässe um 120 Hertz herum bräuchte es beispielsw­eise rund 70 cm Schaumstof­f. Mit Bassfallen aus Mineralwol­le sind Sie in diesem Bereich also deutlich besser beraten.

Übrigens zählen zu Ecken auch die Übergänge von Wand zu Boden oder Decke. Es kann also durchaus lohnen, Bassfallen an diesen Übergängen horizontal zu platzieren, wenn Budget und Platz das erlauben.

3 // Dachschräg­en einplanen

Dachschräg­en nehmen Volumen aus dem Raum und sind daher nicht ganz optimal, aber nicht tragisch. Als Abhörposit­ion sollten Sie möglichst einen Platz zwischen den Schrägen wählen, damit die Erstreflex­ionen nicht von den Schrägen zurückgewo­rfen werden. Falls das nicht umsetzbar ist, stellen Sie die Boxen vorzugswei­se unter eine Dachschräg­e, möglichst weit weg von der gegenüber liegenden Schräge, damit diese nicht hinter direkt der Abhörposit­ion liegt.

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