Vorsicht bei der digitalen Raumkorrektur
von Lukas Rimbach, GIK Acoustics
Unter den Begriff der digitalen Raumkorrektur fallen verschiedene Produkte, meist Software, teilweise auch Hardware. Hierbei wird der Raumklang gemessen, problematische Frequenzen errechnet und diese per Plug-in auf dem Masterkanal ausgeglichen. Dies wird meistens per Equalizer gelöst, manche Produkte wenden auch FIR Filter und andere Techniken an. Trotz allem hat nichts hiervon wirklich Einfluss auf den Raum, Reflexionen und andere physikalische Phänomene. Sobald der Schall den Lautsprecher verlässt, ist er im Raum.
Viele Programme zeigen eine errechnete EQ-Kurve als Resultat an, die mit dem echten Ergebnis meist nichts zu tun hat, sondern rein theoretisch ist. Existierende Auslöschungen lassen sich zum Beispiel nicht durch Anheben der Frequenz per EQ beheben. Wir verlieren stattdessen eine Menge Headroom und geben der Auslöschung nur mehr Energie. Anhebungen kann man allerdings tatsächlich oft recht gut absenken.
Als Ergänzung zu akustischen Maßnahmen können diese Lösungen Sinn machen, als alleinige Lösung sind sie aber nicht geeignet.Eine andere Produktkategorie sind elektronische Bassfallen, hierbei handelt es sich um Produkte, die Raummoden durch „Ausgleichssignale“abmildern. Diese Geräte können sehr gut gestimmte Bassfallen ersetzen, sind aber kein Ersatz für Breitbandbassfallen und oft kostenintensiv.