Gesangskabinen – wenn, dann groß!
von Lukas Rimbach, GIK Acoustics
Es hält sich hartnäckig der Irrglaube, für gute Gesangs oder Sprachaufnahmen brauche man eine Gesangskabine. Dem ist nicht so. Gesangskabinen gibt es vor allem aus einem Grund: Isolation. Wenn man z. B. eine Band aufnimmt, kann es Sinn machen den Sänger von den Instrumenten zu trennen. Selbiges kann für Schlagzeuge gelten, weshalb es Drumbooths gibt.
Das Problem einer Gesangskabine ist immer die Größe: Je kleiner ein Raum, desto höher rutschen die Eigenmoden im Frequenzspektrum und desto eher werden sie ein Problem bei einer Gesangsaufnahme. Eine gute Gesangskabine ist relativ groß, mit tiefen Absorbern an den Wänden. Kleine Kabinen mit Schaumstoffabsorbern an den Wänden sind ein akustischer Albtraum. Die Moden liegen direkt im Stimmbereich, was zu Wummern und tieffrequenten Problemen führt, die man nie aus Aufnahmen heraus bekommt. Der Schaumstoff, welcher hauptsächlich hohe Frequenzen absorbiert, sorgt dann für einen dumpfen, leblosen Klang.
Sollte man also eine Gesangskabine planen, würde ich diese vom Raum so großzügig wie möglich auslegen.