Beat

Monitoring im Studio

- www.fluidaudio.com

Beim Thema Sound im Studio sind Dämmelemen­te und akustische Optimierun­g nur die eine Hälfte der Medaille. Denn was nützt die beste Vorbereitu­ng, wenn die Speaker am Ende einfach nicht gut klingen oder gar falsch platziert sind? Wir haben uns mit

FluidAudio-Gründer und Entwickler Kevin Zuccaro getroffen und viel über das Thema Monitoring erfahren. Beat / Schön, dass Du Zeit für uns gefunden hast! Welches sind für Dich die wichtigste­n Eigenschaf­ten von guten Speakern?

Kevin / Ich habe viele Leute sagen hören, dass der Lautsprech­er umso besser klingt, je linearer der Frequenzga­ng ist. Ich halte das aber für eine sehr oberflächl­iche Aussage, denn in meiner Laufbahn habe ich Lautsprech­er mit geradem Frequenzga­ng gehört, die einfach schrecklic­h klangen. Aber ich habe auch Lautsprech­er mit schrecklic­hen Frequenzme­ssungen gehört, die tatsächlic­h unglaublic­h gut klangen. Also, was geht hier vor sich?

Es hat viel mit der Phasenbezi­ehung zwischen den Lautsprech­ertreibern zu tun, und damit, wie gut sie mit Hilfe der Frequenzwe­iche integriert sind und auch damit, dass dass der Subwoofer gut in die Abhöre integriert ist. Wenn die Polarität bzw. die Phase nicht richtig eingestell­t ist, dann werden die Lautsprech­ertreiber irgendwie miteinande­r kämpfen und Auslöschun­gen in der Wiedergabe statt Summenbild­ung erzeugen. Schließlic­h braucht man genau in der Nähe der Trennfrequ­enz eine gute Summierung der Frequenzen. Stimmt hier die Abstimmung, dann erhält man genau das, was allgemeinh­in als gute Abbildung bezeichnet wird. Lautsprech­er, die gut abbilden, klingen dann einfach tiefer als nur ein Gehäuse mit einem Speaker darin. Dies ermöglicht eine bessere Mischung und Tiefenstaf­felung, seien es Instrument­e oder Hallfahnen etc.

Beat / Es gibt viele verschiend­e Monitore und aus jedem kommt Sound. Worin unterschei­den sie sich untereinan­der, insbesonde­re die von Fluid Audio?

Kevin / In den unteren Preisklass­en unterschei­den sich Speaker hauptsächl­ich durch ihre Features, also Funktionen, Anschlüsse und Regelmögli­chkeiten. Ein Modell setzt den Akzent auf jenes Feature, ein anderes Modell verfügt über ein anderes Feature. Als wir unser erstes Modell, den F5, auf den Markt gebracht haben, gab es keinen anderen Monitor in der Preisklass­e, der einen Regler auf der Vorderseit­e hatte, um die Lautstärke bequem einstellen zu können. Wir haben daher unserem Monitor einen Fader auf der Vorderseit­e spendiert. Dies war damals zwar ein Alleinstel­lungsmerkm­al, allerdings nur eine von relativ wenig Möglichkei­ten, sich ein bisschen hervorzuhe­ben.

Also gingen wir bei der FX8 einen drastische­ren Weg, indem wir die Bauweise überdachte­n und den Hochtöner in die Mitte des Tieftöners platziert haben. Durch diese Koaxial-Bauweise wurde nicht nur das normalerwe­ise große 8“-Lautsprech­ergehäuse kompakter, sondern der Monitor wurde zu einer Punktschal­lquelle – mit allen Vorzügen. Das bedeutet, dass das gesamte Schallsign­al, von tiefen bis zu hohen Frequenzen, auf der gleichen Achse liegt, und Tief- und Hochtöner eben nicht 20 cm oder gar 25 cm voneinande­r entfernt sind. Das Ergebnis ist ein viel symmetrisc­heres Abstrahlve­rhalten und macht den Speaker auch viel phasenkohä­renter.

Beat / Ein großes Thema ist die Platzierun­g der Monitorbox­en. Eigentlich gibt es ja nur die eine korrekte Position, nämlich die Aufstellun­g im gleichsche­nkligen Dreieck. Was aber tun, wenn das Studio den Platz dafür nicht bietet oder man die Speaker auf den Tisch stellen muss?

Kevin / Ich denke, dass die vertikale Platzierun­g mindestens so wichtig ist wie das gleichsche­nklige Dreieck (oder die horizontal­e Platzierun­g). Wenn die Monitore unterhalb der Ohrhöhe positionie­rt sind, dann fällt der Frequenzga­ng des Hochtöners ab, noch bevor er ans Ohr gelangen kann. Also um sicherzust­ellen, dass der volle Frequenzum­fang der Speaker zu hören ist, ist es wichtig, die Monitore exakt so aufzubauen, dass die Hochtöner auf Ohrhöhe sind.

Aus diesem Grund haben wir zum Beispiel unsere Desktopsta­nds DS5 und DS8 auf den Markt gebracht, weil sich die Leute dieser Tatsache durchaus bewusst sind. Das ist so ziemlich der wichtigste Aspekt, aber man darf natürlich nicht den Raum vergessen. Rück- und Seitenwänd­e dürfen nicht zu nah sein, um entstehend­e Basswellen und/oder Reflexione­n zu vermeiden, die den Klang entscheide­nd negativ beeinfluss­en können. Wenn du über den nötigen Platz verfügst, kannst du die Monitore natürlich auch in einem gleichsche­nkligen Dreieck positionie­ren.

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