Test: Numark Mixstream Pro
Ein einsteigerfreundliches Standalone-DJ-System, das mit einem 2-Kanal-Mixer alle wichtigen Profi-Features bietet – zum attraktiven Preis. Sehen wir uns die Allround-Lösung näher an.
Eine robust verarbeitete Komplettlösung für DJs, die ohne einen Laptop auflegen wollen, bietet Numark mit dem 2-Kanal-Controller Mixstream Pro an. Verstärkt im Fokus soll dabei das Streaming stehen.
Anschlüsse und Wi-Fi
Neben zwei vorderseitigen Kopfhöreranschlüssen ist auch Platz für ein Mikrofon. Analoge Inputs für externe Einspieler gibt es leider nicht. Als Ausgänge gibt es symmetrische XLR, sowie Cinch-Ausgänge. Zum Einspeisen der Musik stehen zwei USB-Anschlüsse für Sticks oder Laufwerke und ein SD-Kartenslot zur Auswahl sowie ein weiterer für eine mögliche Rechner-Anbindung. Wer nicht im Besitz großer Musikarchive auf Speichermedien ist, kann die Musik dank der Wi-Fi-Schnittstelle auch über die Streaming-Anbieter Tidal, Beatport, Beatsource und Soundcloud beziehen. Eine dauerhafte, sehr stabile Internetverbindung, vor allem im Live-Betrieb, ist jedoch Voraussetzung für das Streaming-Wagnis. Positiv ist aber, dass sich Songarchive aus den DJ-Programmen rekordbox, Serato und Traktor importieren lassen.
Display, Mixer und Effekte
Das Zentrum des Controllers ist vom großflächigen Touchdisplay und der Mixereinheit geprägt. Bequem können über das touchbasierte 7 Zoll Display Playlisten und Crates erstellt, Loops gesetzt, als auch Songs analysiert werden. Zum Scrollen durch die Songs hilft der Browse-Regler. Eine einblendbare Tastatur hilft bei der Titelsuche. DJs die mit Denon-Controllern arbeiten, dürften sich wie zu Hause fühlen, denn das Betriebssystem Engine OS ist beim Mixstream Pro mit Denon identisch. Alternativ können die Playlisten, loops und Cue Points auch am Rechner angelegt werden. Bei Bedarf kann der DJ-Mix auch direkt aufgenommen werden. Im Mixer steht jedem Kanal eine 3-Band-Klangregelung und ein bipolares Filter zur Verfügung. Der erstaunlich große Filterregler ist allerdings etwas ungewohnt neben den
Jog-Wheels platziert. Darüber hinaus kann das DJ-Set durch Aktivierung einer der vier Effekt-Tasten um ein Echo, Flanger, Delay und Phaser ergänzt werden. Zum Halten der Effekte gibt es die zwei Toggle-Kippschalter.
Jog-Wheels und Pads
Die Jog-Wheels sind mit ihren 6-Zoll groß genug und stabil verbaut, um detailliert genug zu nudgen. Mittels der Smart Scratch Funktion lässt sich taktsynchrones Scratching betreiben. Jedes der Decks verfügt über vier gummierte Performance Pads, die auf die Modi Cue, Saved Loop, Auto Loop und Roll zugreifen können. Neben ihnen sind die Geschwindigkeitsregler positioniert, die zwar einen angenehmen Widerstand besitzen, jedoch leider recht kurz geraten sind.
Sound & Light
Die Lautsprecher klingen hinsichtlich ihrer Größe erstaunlich gut und erinnern an die eingebauten Monitore der Groovebox AKAI MPC Live 2. Für mobiles Abhören und für den Heimgebrauch ist das ein klarer Pluspunkt, weil die Monitore keine Latenzprobleme über eine externe Box verursachen. Solange keine Club-Lautstärke erforderlich ist, lässt sich ein kleiner Raum verzerrungsfrei beschallen. Mithilfe der Philips Hue Smart Home Beleuchtung kann das DJ-Set per WiFi mit einer Lightshow kombiniert werden. Mit der optionalen Software SoundSwitch ist sogar eine Lichtshow-Programmierung umsetzbar.
Fazit
Als preiswertes und dennoch professionelles All-in-One-DJ-System, ist Numark mit dem Mixstream Pro eine flexible Lösung für mobile Einsätze im Home-/ Streamingstudio und auch für kleinere Events gelungen. Die Unabhängigkeit von einem Rechner und die WiFi-Konnektivität ist ein weiteres Kaufargument. Die Navigation über den Touchscreen nebst Licht-Steuerung ist bedienerfreundlich umgesetzt. Die Effekte klingen okay, auch wenn sie bezüglich Anzahl und Detailreichtum noch ausbaufähig sind.