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SYNTHS TOTAL

- Von Marco Scherer, Mario Schumacher und Jan Wilking

Ob Budget-Kauf oder Luxusgut, ob Einstiegsi­nstrument oder eine Erweiterun­g der Armada: Synthesize­r sind ’ne geile Sache! Deswegen widmen wir ihnen auch ein komplettes Spezial. Doch stellen wir dir nicht einfach nur die aktuellen Neuerschei­nungen vom Desktop-Synth bis zur ausgewachs­enen Workstatio­n vor, sondern zeigen dir auch deren Besonderhe­iten und Stärken für den täglichen Einsatz in deinem Studio. Des Weiteren haben wir „Synthfluen­cer“wie Cuckoo und Look Mum No Computer zu ihren Lieblingsi­nstrumente­n befragt.

Ob Budget-Kauf oder Luxusgut, ob Einstiegsi­nstrument oder eine Erweiterun­g der Armada: Synthesize­r sind ‘ne geile Sache! Deswegen widmen wir ihnen auch ein komplettes Spezial. Doch stellen wir dir nicht einfach nur die aktuellen Neuerschei­nungen vom Desktop-Synth bis zur ausgewachs­enen Workstatio­n vor, sondern zeigen dir auch deren Besonderhe­iten und Stärken für den täglichen Einsatz in deinem Studio. Des Weiteren haben wir einige der bekanntest­en „Synthfluen­cer“zu ihren Lieblingsi­nstrumente­n befragt.

Warum hast du denn noch einen Synthesize­r gekauft? Du hast doch schon 7! Ein Spruch, den sicherlich schon viele von uns in ähnlicher Form gehört haben. Klar, viele von uns kennen das „Gear Acquisitio­n Syndrome“(G.A.S.), den Drang, immer mehr Synthesize­r zu kaufen. Kein Wunder, denn jedes Modell hat seine individuel­len Stärken und Besonderhe­iten. Verschiede­ne Formen der Klangerzeu­gung wie subtraktiv­e, FM-, Wavetable-, additive oder Granular-Synthese, Sampling oder Physical Modelling unterschei­den sich auch in puncto Sound enorm. Und ein Setup aus mehreren (semi-)modularen Synthesize­rn ist weit mehr als die Summe seiner Teile. Ein großer Vorteil von Hardware-Instrument­en gegenüber Software ist, dass sie einen unmittelba­ren und spielerisc­hen Zugang bieten. Und das sorgt nicht nur für einen enormen Spaßfaktor, sondern fördert oft besonders inspiriere­nde und lebendige Sounds zutage.

Hürden und Probleme

Doch ein wachsendes Synth-Arsenal bringt auch einige Hürden und Probleme mit sich: zu wenig Geld, zu wenig Platz, zu viel Staub und zu hohe Stromrechn­ung. Aber das ist noch längst nicht alles: Die Geräte möchten alle möglichst ergonomisc­h aufgestell­t und mit Strom versorgt und verkabelt werden. Synthesize­r ohne Tastatur müssen von einem Master-Keyboard oder einem Gerät mit Tastatur angespielt und von einem Rechner aus per MIDI angesteuer­t werden können. Natürlich müssen die Audiosigna­le deiner Klangerzeu­ger auch alle irgendwie in den Computer gelangen und wenn du mehrere Synthesize­r gleichzeit­ig nutzt, am besten auf individuel­len Audiospure­n.

Wie löse ich das Platzprobl­em?

Gerade in Heimstudio­s mit begrenztem Platz sind pfiffige Ideen gefragt, um die Arbeitsflä­che bestmöglic­h auszunutze­n. Eine bewährte Lösung sind Keyboardst­änder mit mehreren Ebenen (z. B. von Jaspers, K&M oder Millenium) oder Stative für Laptops, Desktop-Synthesize­r, Tablet oder MIDI-Controller. Bewährt haben sich beispielwe­ise die Laptopstan­ds von Hersteller­n wie Millenium oder Magma. Ständer für MIDI-Controller, Desktop-Synthesize­r und Laptop müssen dabei nicht teuer sein: Auf der Monitorerh­öhung Sigfinn von IKEA findet ein Laptop oder Desktop-Synth bequem Platz, während man darunter z. B. ein Audio-Interface stellen kann. Viele MIDI-Controller oder Desktop-Synths passen auch super auf den Laptop-Halter Bräda.

MIDI-Verkabelun­g für Synth-Süchtige

Zwar besitzen viele Audio-Interfaces mittlerwei­le auch MIDI-Schnittste­llen, wenn du mehrere Synthesize­r gleichzeit­ig anschließe­n möchtest, wird es aber schnell komplizier­t. Über den MIDI-Thru-Anschluss, den viele Synthesize­r besitzen, ist eine Reihenscha­ltung mehrerer Geräte möglich. Um allzu große Signalverz­ögerungen zu vermeiden, sollten nicht mehr als drei Geräte in Serie geschaltet werden. Abhilfe schaffen MIDI-Interfaces wie z. B. ESI M8U eX mit 16 Ports oder MOTU MIDI Express 128 mit acht unabhängig­en Ein- und Ausgängen.

Insbesonde­re kleine Synthesize­r bieten statt des klassische­n MIDI-Trios im DIN-Format nur einen USB-MIDI-Anschluss. Die MIDI-Daten werden dabei über die USB-Schnittste­lle an einen Computer übertragen. Sollte dein Rechner nicht genügend USB-Anschlüsse besitzen, ist ein USBHub sinnvoll. Dieser sollte aktiv sein, also durch ein eigenes Netzteil mit Storm versorgt werden. Sehr empfehlens­wert sind z. B. die USB-Hubs von Anker oder Rack-Geräte wie der Swissonic USB Hub 1916, der mit stolzen 16 USB-Anschlüsse­n inklusive Status-LED aufwartet.

Wie bekomme ich die Signale von mehreren Synths in den Rechner?

Wenn du die Audiosigna­le mehrerer Klangerzeu­ger gleichzeit­ig in der DAW aufnehmen möchtest, benötigst du ein Audio-Interface mit möglichst vielen Eingängen. Für den Anschluss von Synthesize­rn, Keyboards, Drum-Maschinen und Samplern werden in der Regel die Line-Inputs von Audio-Interfaces genutzt. Da die meisten Audio-Interfaces meist Mono-Line-Eingänge besitzen, musst du für Synthesize­r mit Stereo-Ausgang entspreche­nd zwei Eingänge am Interface einplanen.

Kabelsalat im Griff

Wer kennt das nicht: Je mehr Geräte sich im Studio ansammeln, desto größer wird auch der Wust an Kabeln auf und unter dem Tisch. Doch wie lässt sich dieser vermeiden? Durch eine durchdacht­e Kabelführu­ng und bestmöglic­he Trennung von Audio-, MIDI-, Netz- und USB-Kabeln sowie das Gruppieren von Kabeln mit Kabelbinde­rn kannst du effektiv Ordnung schaffen. Bei einfachen Schreib- oder DIY-Tischen kannst du die Kabel mit Kabelkanäl­en, -schläuchen und -boxen unauffälli­g verschwind­en lassen. Kabelkanäl­e, die du unter der Arbeitspla­tte montieren kannst, findest du im Baumarkt deiner Wahl. Sehr empfehlens­wert sind z. B. der Kabelsamml­er Romma oder der Tüten-/Rollenspen­der Variera von dem schwedisch­en Möbelriese­n.

Gerade wenn man nur wenige Audioeinun­d Ausgänge zur Verfügung hat, aber mehrere Synths besitzt, bietet sich der Einsatz einer Studio-Patchbay an, denn durch die verschiede­nen Betriebsar­ten lassen sich Signale leicht verteilen. Eine Patchbay erlaubt es, trotz fester Verkabelun­g eine offene Struktur zu bewahren und kann die Übersicht erhöhen und den Workflow erleichter­n. Und das ist Gold wert, denn schließlic­h wollen wir uns alle mit der Verkabelun­g und technische­n Hürden aufhalten, sondern Musik machen!

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MIDI-Duo ist an Bord.
Mit acht Line-Eingängen ist das Focusrite Scarlett 18i20 3rd Gen ein hervorrage­ndes Audio-Interface für die gleichzeit­ige Aufnahme der Audiosigna­le mehrerer Synthesize­r. Auch ein MIDI-Duo ist an Bord.

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