SYNTHS TOTAL
Ob Budget-Kauf oder Luxusgut, ob Einstiegsinstrument oder eine Erweiterung der Armada: Synthesizer sind ’ne geile Sache! Deswegen widmen wir ihnen auch ein komplettes Spezial. Doch stellen wir dir nicht einfach nur die aktuellen Neuerscheinungen vom Desktop-Synth bis zur ausgewachsenen Workstation vor, sondern zeigen dir auch deren Besonderheiten und Stärken für den täglichen Einsatz in deinem Studio. Des Weiteren haben wir „Synthfluencer“wie Cuckoo und Look Mum No Computer zu ihren Lieblingsinstrumenten befragt.
Ob Budget-Kauf oder Luxusgut, ob Einstiegsinstrument oder eine Erweiterung der Armada: Synthesizer sind ‘ne geile Sache! Deswegen widmen wir ihnen auch ein komplettes Spezial. Doch stellen wir dir nicht einfach nur die aktuellen Neuerscheinungen vom Desktop-Synth bis zur ausgewachsenen Workstation vor, sondern zeigen dir auch deren Besonderheiten und Stärken für den täglichen Einsatz in deinem Studio. Des Weiteren haben wir einige der bekanntesten „Synthfluencer“zu ihren Lieblingsinstrumenten befragt.
Warum hast du denn noch einen Synthesizer gekauft? Du hast doch schon 7! Ein Spruch, den sicherlich schon viele von uns in ähnlicher Form gehört haben. Klar, viele von uns kennen das „Gear Acquisition Syndrome“(G.A.S.), den Drang, immer mehr Synthesizer zu kaufen. Kein Wunder, denn jedes Modell hat seine individuellen Stärken und Besonderheiten. Verschiedene Formen der Klangerzeugung wie subtraktive, FM-, Wavetable-, additive oder Granular-Synthese, Sampling oder Physical Modelling unterscheiden sich auch in puncto Sound enorm. Und ein Setup aus mehreren (semi-)modularen Synthesizern ist weit mehr als die Summe seiner Teile. Ein großer Vorteil von Hardware-Instrumenten gegenüber Software ist, dass sie einen unmittelbaren und spielerischen Zugang bieten. Und das sorgt nicht nur für einen enormen Spaßfaktor, sondern fördert oft besonders inspirierende und lebendige Sounds zutage.
Hürden und Probleme
Doch ein wachsendes Synth-Arsenal bringt auch einige Hürden und Probleme mit sich: zu wenig Geld, zu wenig Platz, zu viel Staub und zu hohe Stromrechnung. Aber das ist noch längst nicht alles: Die Geräte möchten alle möglichst ergonomisch aufgestellt und mit Strom versorgt und verkabelt werden. Synthesizer ohne Tastatur müssen von einem Master-Keyboard oder einem Gerät mit Tastatur angespielt und von einem Rechner aus per MIDI angesteuert werden können. Natürlich müssen die Audiosignale deiner Klangerzeuger auch alle irgendwie in den Computer gelangen und wenn du mehrere Synthesizer gleichzeitig nutzt, am besten auf individuellen Audiospuren.
Wie löse ich das Platzproblem?
Gerade in Heimstudios mit begrenztem Platz sind pfiffige Ideen gefragt, um die Arbeitsfläche bestmöglich auszunutzen. Eine bewährte Lösung sind Keyboardständer mit mehreren Ebenen (z. B. von Jaspers, K&M oder Millenium) oder Stative für Laptops, Desktop-Synthesizer, Tablet oder MIDI-Controller. Bewährt haben sich beispielweise die Laptopstands von Herstellern wie Millenium oder Magma. Ständer für MIDI-Controller, Desktop-Synthesizer und Laptop müssen dabei nicht teuer sein: Auf der Monitorerhöhung Sigfinn von IKEA findet ein Laptop oder Desktop-Synth bequem Platz, während man darunter z. B. ein Audio-Interface stellen kann. Viele MIDI-Controller oder Desktop-Synths passen auch super auf den Laptop-Halter Bräda.
MIDI-Verkabelung für Synth-Süchtige
Zwar besitzen viele Audio-Interfaces mittlerweile auch MIDI-Schnittstellen, wenn du mehrere Synthesizer gleichzeitig anschließen möchtest, wird es aber schnell kompliziert. Über den MIDI-Thru-Anschluss, den viele Synthesizer besitzen, ist eine Reihenschaltung mehrerer Geräte möglich. Um allzu große Signalverzögerungen zu vermeiden, sollten nicht mehr als drei Geräte in Serie geschaltet werden. Abhilfe schaffen MIDI-Interfaces wie z. B. ESI M8U eX mit 16 Ports oder MOTU MIDI Express 128 mit acht unabhängigen Ein- und Ausgängen.
Insbesondere kleine Synthesizer bieten statt des klassischen MIDI-Trios im DIN-Format nur einen USB-MIDI-Anschluss. Die MIDI-Daten werden dabei über die USB-Schnittstelle an einen Computer übertragen. Sollte dein Rechner nicht genügend USB-Anschlüsse besitzen, ist ein USBHub sinnvoll. Dieser sollte aktiv sein, also durch ein eigenes Netzteil mit Storm versorgt werden. Sehr empfehlenswert sind z. B. die USB-Hubs von Anker oder Rack-Geräte wie der Swissonic USB Hub 1916, der mit stolzen 16 USB-Anschlüssen inklusive Status-LED aufwartet.
Wie bekomme ich die Signale von mehreren Synths in den Rechner?
Wenn du die Audiosignale mehrerer Klangerzeuger gleichzeitig in der DAW aufnehmen möchtest, benötigst du ein Audio-Interface mit möglichst vielen Eingängen. Für den Anschluss von Synthesizern, Keyboards, Drum-Maschinen und Samplern werden in der Regel die Line-Inputs von Audio-Interfaces genutzt. Da die meisten Audio-Interfaces meist Mono-Line-Eingänge besitzen, musst du für Synthesizer mit Stereo-Ausgang entsprechend zwei Eingänge am Interface einplanen.
Kabelsalat im Griff
Wer kennt das nicht: Je mehr Geräte sich im Studio ansammeln, desto größer wird auch der Wust an Kabeln auf und unter dem Tisch. Doch wie lässt sich dieser vermeiden? Durch eine durchdachte Kabelführung und bestmögliche Trennung von Audio-, MIDI-, Netz- und USB-Kabeln sowie das Gruppieren von Kabeln mit Kabelbindern kannst du effektiv Ordnung schaffen. Bei einfachen Schreib- oder DIY-Tischen kannst du die Kabel mit Kabelkanälen, -schläuchen und -boxen unauffällig verschwinden lassen. Kabelkanäle, die du unter der Arbeitsplatte montieren kannst, findest du im Baumarkt deiner Wahl. Sehr empfehlenswert sind z. B. der Kabelsammler Romma oder der Tüten-/Rollenspender Variera von dem schwedischen Möbelriesen.
Gerade wenn man nur wenige Audioeinund Ausgänge zur Verfügung hat, aber mehrere Synths besitzt, bietet sich der Einsatz einer Studio-Patchbay an, denn durch die verschiedenen Betriebsarten lassen sich Signale leicht verteilen. Eine Patchbay erlaubt es, trotz fester Verkabelung eine offene Struktur zu bewahren und kann die Übersicht erhöhen und den Workflow erleichtern. Und das ist Gold wert, denn schließlich wollen wir uns alle mit der Verkabelung und technischen Hürden aufhalten, sondern Musik machen!