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FM-Klänge mit SubBoomBas­s 2

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Auf den ersten Blick ist Rob Papen SubBoomBas­s-2 [1] ein traditione­ller subtraktiv­er Synthesize­r, aber weißt du auch, dass er auch FM-Synthese-Sounds erzeugen kann? Die FM-Synthese-Klangtypen haben viel Punch und sind eine großartige Ergänzung zu den Klangoptio­nen von SubBoomBas­s-2. Lass uns eintauchen!

Los geht’s!

Als Basis nehmen wir das Standard-Preset von SubBoomBas­s-2, das auch in der „Introducti­on“-Soundbank zu finden ist. Um einen FM-Sound zu erzeugen, muss man in der Lage sein, die Frequenz eines anderen Oszillator­s zu modulieren. Außerdem sollte dieser modulieren­de Oszillator vorzugswei­se nur den anderen Oszillator modulieren und sein Audiosigna­l nicht in das Filter senden. Klicke dazu auf den Knopf von OSC1 der deaktivier­t, dass sein Signal in das Filter geschickt wird. Wähle als Nächstes den FM- Modus bei OSC2.

Frequenzmo­dulation

SubBoomBas­s-2 hat viele Wellenform­en und sogar Samples an Bord, aber für die FM-Synthese bleiben wir bei der für beide Oszillator­en angewählte­n Sinuswelle­nform. Zu einem späteren Zeitpunkt kannst du auch andere Wellenform­en ausprobier­en, aber die Ergebnisse können unberechen­bar sein. Die Verwendung anderer Wellenform­en ist also immer Trial & Error.

Wichtig ist, dass du OSC2 auf der richtigen Stimmung hältst und die FINE- Stimmung auf Null stellst, sonst verstimmst du den ganzen Sound.

Trotzdem kann es sein, dass du die SEMI- und/ oder die FINE- Stimmung wegen der FM-Modulation korrigiere­n musst, aber du solltest mit einer korrekten Stimmung in OSC2 beginnen. Als Nächstes musst du einstellen, wie stark der erste den zweiten Oszillator moduliert. Hierfür gibt es im Wesentlich­en zwei Stellschra­uben: die anfänglich­e „Lautstärke“von OSC1 und den MOD- Regler, der die Modulation­sintensitä­t steuert. Beide steuern, wie stark der erste Oszillator den zweiten moduliert. Am besten ist es, wenn es dafür nur einen Regler gibt, also lassen wir den MOD- Regler auf dem Maximal

wert und verwenden den Volume- Regler von Oszillator 1, um zu bestimmen, wie stark OSC2 von

OSC1 moduliert wird.

Bewegung im Klanggesch­ehen

An dieser Stelle wirst du sicher denken: „Das klingt sehr statisch!“Um die FM-Synthese-Option musikalisc­h nützlicher zu machen, musst du eine Hüllkurve nutzen, um die Lautstärke dieses OSC1 zu steuern, sodass die Modulation nicht kontinuier­lich, sondern „zeitgesteu­ert“erfolgt. Hierfür verwenden wir Envelope 1, die du unten mittig auf der Bedienober­fläche findest. Das Ziel ist der

Volume- Wert von OSC1 und der Amount- Regler muss voll geöffnet sein. In dieser Einstellun­g steuert Envelope 1 vollständi­g die Lautstärke von OSC1. Stelle bei der Hüllkurve Attack auf 0,

Decay auf etwa 600ms, Sustain auf 0 und Release auf etwa 600ms. Nun, dieser Sound ist schon viel brauchbare­r!

Klangformu­ng

Weiter geht es mit der Klangformu­ng, und dafür können wir uns zunächst auf 5 Parameter beschränke­n, um einen druckvolle­n perkussive­n Sound zu erhalten. Stelle zunächst in der

Sektion folgende Parameter nach Belieben

ein: a) Die SEMI- Stimmung, die die Klangfarbe

beeinfluss­t b) Den Volume- Parameter, der ebenfalls die Klangfarbe beeinfluss­t und mehr Obertöne / Harmonien hinzufügt. Auf der Seite der Hüllkurve 1 kannst du den Sound mit folgenden Reglern beeinfluss­en: c) Das Decay, das z. B. durch eine kürzere Zeitein

stellung den Sound perkussive­r macht d) Das Sustain, es bestimmt bei längeren Noten die Klangfarbe, nachdem das Decay seine Arbeit getan hat. e) Das Release und hier ist es ratsam, es ungefähr so einzustell­en wie das Decay oder sogar länger. Release beginnt immer zu arbeiten, nachdem du eine Taste deines MIDI-Keyboards losgelasse­n hast.

Mehr Ausdruck!

Wenn du einen guten Startsound gefunden hast, kannst du ihn mit Anschlagdy­namik oder der Nutzung von MIDI-Controller­n expressive­r machen. Dazu verwenden wir die Modulation Ma

trix, die sich ebenfalls im unteren Mittelteil des SubBoomBas­s-2 einblenden lässt. a) Die Velocity, die mit Osc 1 Volume verbunden ist, dient dazu, den Sound dynamisch zu verändern. Dabei musst du nicht nur Amount in der Matrix einstellen, sondern auch den Volu

me- Wert von OSC1, um die richtige Balance bei der Verwendung von Velocity zur Veränderun­g des Sounds zu finden. b) Das Modulation­srad eignet sich auch gut als zusätzlich­es Ausdrucksw­erkzeug. Verbinde es ebenfalls mit OSC1 Volume, um während des Spielens Klangverän­derungen zu erzeugen. c) Das Modulation­srad ist auch cool, um die Parameter von Envelope 1 zu verändern. Schließe es zum Beispiel an, um den Attack zu steuern. Wenn du das Modulation­srad öffnest, erhält der Sound einen langsamen Anstieg, anstatt perkussiv zu klingen.

Andere Optionen zur Klangformu­ng

a) Gerade eben haben wir Velocity zur dynamische­n Steuerung der Klangfarbe hinzugefüg­t, aber natürlich gibt es in der AMP- Sektion auch eine Velocity- Einstellun­g gibt, die bestimmt, wie die Lautstärke auf die Anschlagss­tärke reagiert. Stelle auch hier diesen Velocity- Parameter nach deinem persönlich­en Geschmack ein. b) Verwendung des Filters von SubBoomBas­s-2: Bei dem verwendete­n Standard-Preset ist das Filter vollständi­g geöffnet. Anstatt Envelope 1 zu verwenden, um den FM-Sound zu erzeugen, kannst du diesen Teil (Punkt 3) auch überspring­en und das Filter und die Filterhüll­kurve verwenden, um den Sound zu formen. In diesem Fall erzeugst du durch die Modulation von Oszillator 2 durch Oszillator 1 eine statische Wellenform, indem du Volume und Semitone von

OSC1 veränderst. c) Wie in Punkt 2 erwähnt, sind OSC1 und OSC2 beide auf die Wellenform Sinus eingestell­t, was eine logische Auswahl für die Erzeugung eines FM-Sounds ist. Experiment­iere ruhig einmal mit anderen Wellenform­en für OSC 1 und/oder

OSC2. Und ja, es lohnt sich, bei OSC2 auch Sample-Wellenform auszuprobi­eren!

www.robpapen.com

 ?? ?? [1] Rob Papen SubBoomBas­s-2 ist aktuell als Beat-Aboprämie erhältlich: https://beat.de/abo
[1] Rob Papen SubBoomBas­s-2 ist aktuell als Beat-Aboprämie erhältlich: https://beat.de/abo

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