Gänsehaut mit Horror-Strings
Dissonanz ist eine „auflösungsbedürftige“Tonkombination: In erster Linie sorgt ein dissonanter Klang für ein Gefühl des Unbehagens. So wird dieses musikalische Mittel oft bei der Vertonung von Horrorfilmen eingesetzt. In dieser Folge des Logic Pro X Power Producer zeigen wir dir, wie du Streicher- Sounds erzeugst, die deinen Zuhörern das Fürchten lehren.
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Studio Strings
Mutige Leser können vor Beginn dieses Workshops die Deckenlampe ausschalten und ein paar Kerzen anzünden. Eine Gänsehaut ist garantiert – versprochen. Lade zuerst Logics Studio Strings. Wähle nun das String Ensemble aus und stelle Attack und Release auf je 30%. So erreicht man einen langsamen und dynamischen Auf- und Abbau des Klangs.
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One Tone MIDI
Das Klangbild, das wir dir in diesem Workshop näherbringen möchten, ist ein tonaler, dissonanter Tone-Cluster-Sound. Die besten Ergebnisse erreichst du, wenn du dich auf Einzeltöne statt auf Akkorde oder Intervalle beschränkst. Zeichne als Nächstes mit dem Stift-Tool fünf MIDI-Blocks von C1 bis C5 ein und verkürze diese um die letzten drei 16tel.
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Die Vorbereitung
Mit einem Songtempo von 80 BMP erreichst man die besten Ergebnisse, da der Streicherklang nicht zu schnell zu einem Ende kommt. Kopiere nun das im letzten Schritt erstellte MIDI-File mindestens viermal und lade den Logic internen MIDI-Effekt Randomizer (zu finden in der MIDI-FX-Sektion deiner geladenen Software-Instrumenten-Spur).
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Randomize it!
Man könnte jetzt einfach die Töne in der Piano Roll so verschieben/ergänzen, dass sie dissonant klingen. Kreativer und ergebnisorientierter ist jedoch der Einsatz des Randomizers. Dieser ist nämlich unter anderem dazu in der Lage, MIDI-Events zufällig klingen zu lassen. So ergeben sich einzigartige Tonkombinationen, die meist sehr dissonant klingen.
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Parameter einstellen
Wähle den Menüpunkt Note Number. Auf Basis deines Ausgangsmaterials zeigen sich so die zufälligen Tonkombinationen. Regle nun Amount auf einen niedrigen Wert zwischen 3 und 20. So erreichst du einen zufälligen Klang, ohne den Charakter der von dir eingezeichneten MIDI-Noten zu verlieren. Je höher der Wert, je zufälliger die Noten.
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Achtung, Achtung!
Vorsicht ist geboten, denn wenn eine zufällige Tonkombination einmal abgespielt wurde, ist die Chance gering, dass diese genauso wieder auftritt. Wir empfehlen dir, die MIDI-Spur so zu routen, dass du diese in Echtzeit mit aufnimmst. So kannst du jederzeit auf alle Klangkombinationen zurückgreifen. Jetzt musst du nur noch die besten Ergebnisse heraussuchen.