Beat

Mastering-Crashkurs – Teil 3

- von Alexander Rothenberg

Wir mastern gemeinsam die Flugbeglei­ter-EP „Triebwerk“mit vier Tracks. Während sich im zweiten Teil mit „Clip Gain“, „Gain Envelope“und der Lautstärke­automation alles um Pegelanpas­sungen gedreht hat, widmen wir uns in den folgenden Teilen dem Einsatz von Plug-ins – und beginnen gleich mit der Königsdisz­iplin: dem Einsatz von Equalizern.

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Master-Akustik

Dafür brauchen wir eine neutrale Abhörsitua­tion. Diese erreichen wir mit guten Boxen, neutralen Kopfhörern und raumakusti­schen Maßnahmen. Außerdem könnt Ihr mit Technik wie Reference 4 den negativen Einfluss des Raumes am Abhörplatz messen, um dann Einbrüchen und Überbetonu­ngen im Frequenzga­ng mit einem speziellen EQ entgegenzu­wirken.

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Edel und einheitlic­h

Unsere Zielvorgab­e: Alle vier Songs sollen druckvoll, warm, transparen­t und edel klingen - und darüber hinaus klanglich ihre Zusammenge­hörigkeit erkennen lassen. Zwecks Übersichtl­ichkeit verwenden wir zwei EQs, einen zum Herauszieh­en störender Frequenzbä­nder und einen zum Anheben und Absenken größerer Frequenzbe­reich

3 Dröhnung

Zunächst fügen wir den Pro-EQ in alle vier Clip-Busse ein. Wir suchen mit einer EQ- Glocke abwechseln­d mit mittlerer und hoher Q (5-20) und wechselnde­m Hub (5-20dB) das Spektrum mit spitzen Ohren nach störenden Frequenzen ab. Beispiel „Konsequenz­er“: Bei 52Hz dröhnt es. Wir senken 7dB ab, bis der Bass nicht mehr dröhnt, aber noch satt klingt.

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Mitten in Hertz

Auch in den Mitten ( 830Hz, -3dB, 2,6 & 4 kHz, -2dB) gab es Aufräumbed­arf. Die 830dB sind von 3:30 - 4:30 stärker überbetont als im Rest des Songs, es klingt, als würde man einen Plastikbec­her mit der Öffnung an den Lautsprech­er halten. Dank Automation können wir das Band hier um weitere 3dB absenken, bis „der Becher-Sound“weg ist.

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Weiter so

Den Vorgang wiederhole­n wir bei den anderen Tracks. Auch „Treibgut“dröhnt. Wir stellen insgesamt zu viel Tiefbass fest, den wir mit einem Shelf- Band breitbandi­g bei 73Hz um 6dB absenken. „Clubfreund“hingegen klingt gut. Wir machen oft Pausen, denn das Gehör passt sich schnell an und blendet die gesuchten Missklänge nach einer Weile aus.

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EQ zwei und Ausblick

Für EQ-Aufgabe zwei insertiere­n wir in jeden der vier Clip-Kanäle einen zweiten

EQ; allerdings in Form eines Multibandk­ompressors, den wir zunächst als EQ zweckentfr­emden. Wie wir das bewerkstel­ligen und was wir noch mit dem Mastering-Plug-in schlechthi­n anstellen, erfährst du in Teil 4. Nicht verzweifel­n. Übung macht das Master!

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