Test: Numark NS4 FX
Auflegen mit 4 Kanälen ermöglicht der sehr kompakte DJ-Controller NS4 FX, der vor allem für Serato-DJs interessant ist. Seine Features, Bedienbarkeit sowie die Praxistauglichkeit haben wir untersucht.
Bereits vor zehn Jahren hatte Numark mit dem N4 einen 4 Deck-Controller für Home-DJ-Sets und mobile Zwecke hervorgebracht. Technisch deutlich modernisiert zeigt sich der neue NS4 FX im anthrazitfarbenen Gewand, der in Verbund mit der dazugehörigen DJ-Software Serato DJ Lite funktioniert.
Connections
Die Anschlüsse sind überwiegend auf der Rückseite, so dass sich der Sound über den Booth-Ausgang via Cinch oder als Mastersignal via XLR ausgeben lässt. Außerdem findet sich dort der USB-Anschluss. Für ein Mikrofon und einen Aux-Anschluss gibt es auch Eingänge. Über einen Kippschalter oberhalb des Jogwheels von Deck 1 kann bestimmt werden, ob das Signal von Mikrofon 1 oder das Line-Signal vom Aux-Anschluss eingespeist werden soll. Die Lautstärke- und Klangregelung kann separat gesteuert werden. Das gilt auch für Mikrofon 2, deren Parameter plus Anschluss wie auch die Kopfhörerbuchsen frontseitig untergebracht wurden. Vier weitere Schalter sind für die Zuweisung des Crossfaders bestimmt.
Decks und Performance-Pads
Scratchaffine DJs werden sich über die handflächengroßen, berührungsempfindlichen Jogwheels freuen, die sich wertig anfühlen und eine gute Griffigkeit besitzen. Die Scratchtaste lässt das Jogwheel wie eine Schallplatte arbeiten - für Hip-Hop DJs genau das Richtige. Praktisch ist, wenn man am Jogwheel dreht und die Shift-Taste drückt, dass man zügig Audiodaten durchsuchen kann. Innerhalb der Jogwheels erhält man auf den Displays wertvolle Infos zum laufenden Titel. Über die Layer-Taste kann bequem zwischen Deck 1 und 3 bzw. 2 und 4 gewechselt werden. Jedes Deck besitzt acht gummierte Pads, die sich gut und reaktionsschnell spielen lassen. Abhängig von den acht verfügbaren Modi, erfüllen diese verschiedene Aufgaben. Im Cue Modus werden die Startpunkte der Songs platziert, während darunter der Pitch Play Modus zu Transponierungen um bis zu sieben Halbtöne einlädt. Dazu ist allerdings die Installation des optionalen Serato Pitch‘n Time Expansion Packs nötig.
Außerdem gibt es die Modi Auto-Loop und Roll, sowie Fader Cuts. Mit Letzteren kann ein Deck wie bei Crossfader-Bewegungen stummgeschaltet werden. Außerdem ist ein Sampler an Bord, über den sich Samples abfeuern lassen. Durch zweimaliges Drücken gelangt man in den Scratch-Modus, jedoch nur, wenn man Serato DJ Pro besitzt. Dann lassen sich Vinyl-Breaks und SpinOuts per Tastendruck herbeizaubern, sofern man dem als DJ nicht mächtig ist. Auch der Slicer, der den Loop in einzelne Fragmente zerschnippelt, sofern ein Beatgrid für den Track vorliegt, ist Serato DJ Pro-Anwendern vorbehalten. Zum Aufruf alternativer Befehle hilft die Shift-Funktion. Eine Besonderheit sind dann die unteren vier Pads. Hier sind die Funktionen Stutter (zum „Stottern“eines Tracks), vorheriger Track, Rückwärts-Suche und Vorwärts-Suche. Das ist sehr benutzerfreundlich gedacht.
Mixer und Effekte
Am Mischpult des NS4 FX können simultan vier Kanäle gemischt werden, sodass sich problemlos Mash-Ups und Live-Remixe via Acapella und Instrumentals umsetzen lassen. Jedem der Kanäle steht mit High, Mid und Bass eine 3-Band-Klangregelung im Mixer zur Verfügung. Dort kann das DJ-Set in der Effektsektion zwischen sechs Effekten (Hochpassfilter, Tiefpassfilter, Flanger, Echo, Reverb, Phaser) gewählt werden. Die Intensität des Effektanteil reguliert der Dry/Wet-Regler. Bei Bedarf können die Effekte, allen voran das Echo beatsynchron zugemischt werden. Spannende Effekteinsätze können schnell mit den beiden FX-Wippen durchgeführt werden, entweder nur temporär durch Biegung nach unten oder konstant durch Biegung nach oben. Qualitativ gibt es an den Effekten nichts zu beanstanden.
Fazit
Der NS4 FX ist ein kompakt geratener DJ-Controller mit vier Kanälen, der für professionelle DJ-Sets alles Notwendige mitbringt. Mobile Party-DJs als auch Home-Streaming-DJs können hier beruhigt zugreifen. Die Kommunikation mit Serato DJ Lite läuft stabil und ohne Verzögerungen. Die Qualität und das Kreativpotential der Effekte nebst Filter hinterlassen ebenfalls einen positiven Eindruck. Der volle Umfang der Controller-Stärken wird aber erst dann offenbart, wenn man ein Upgrade auf Serato DJ Pro erwirbt.