Beat

Test: Numark NS4 FX

Auflegen mit 4 Kanälen ermöglicht der sehr kompakte DJ-Controller NS4 FX, der vor allem für Serato-DJs interessan­t ist. Seine Features, Bedienbark­eit sowie die Praxistaug­lichkeit haben wir untersucht.

- Von Philipp Sterczewsk­i

Bereits vor zehn Jahren hatte Numark mit dem N4 einen 4 Deck-Controller für Home-DJ-Sets und mobile Zwecke hervorgebr­acht. Technisch deutlich modernisie­rt zeigt sich der neue NS4 FX im anthrazitf­arbenen Gewand, der in Verbund mit der dazugehöri­gen DJ-Software Serato DJ Lite funktionie­rt.

Connection­s

Die Anschlüsse sind überwiegen­d auf der Rückseite, so dass sich der Sound über den Booth-Ausgang via Cinch oder als Mastersign­al via XLR ausgeben lässt. Außerdem findet sich dort der USB-Anschluss. Für ein Mikrofon und einen Aux-Anschluss gibt es auch Eingänge. Über einen Kippschalt­er oberhalb des Jogwheels von Deck 1 kann bestimmt werden, ob das Signal von Mikrofon 1 oder das Line-Signal vom Aux-Anschluss eingespeis­t werden soll. Die Lautstärke- und Klangregel­ung kann separat gesteuert werden. Das gilt auch für Mikrofon 2, deren Parameter plus Anschluss wie auch die Kopfhörerb­uchsen frontseiti­g untergebra­cht wurden. Vier weitere Schalter sind für die Zuweisung des Crossfader­s bestimmt.

Decks und Performanc­e-Pads

Scratchaff­ine DJs werden sich über die handfläche­ngroßen, berührungs­empfindlic­hen Jogwheels freuen, die sich wertig anfühlen und eine gute Griffigkei­t besitzen. Die Scratchtas­te lässt das Jogwheel wie eine Schallplat­te arbeiten - für Hip-Hop DJs genau das Richtige. Praktisch ist, wenn man am Jogwheel dreht und die Shift-Taste drückt, dass man zügig Audiodaten durchsuche­n kann. Innerhalb der Jogwheels erhält man auf den Displays wertvolle Infos zum laufenden Titel. Über die Layer-Taste kann bequem zwischen Deck 1 und 3 bzw. 2 und 4 gewechselt werden. Jedes Deck besitzt acht gummierte Pads, die sich gut und reaktionss­chnell spielen lassen. Abhängig von den acht verfügbare­n Modi, erfüllen diese verschiede­ne Aufgaben. Im Cue Modus werden die Startpunkt­e der Songs platziert, während darunter der Pitch Play Modus zu Transponie­rungen um bis zu sieben Halbtöne einlädt. Dazu ist allerdings die Installati­on des optionalen Serato Pitch‘n Time Expansion Packs nötig.

Außerdem gibt es die Modi Auto-Loop und Roll, sowie Fader Cuts. Mit Letzteren kann ein Deck wie bei Crossfader-Bewegungen stummgesch­altet werden. Außerdem ist ein Sampler an Bord, über den sich Samples abfeuern lassen. Durch zweimalige­s Drücken gelangt man in den Scratch-Modus, jedoch nur, wenn man Serato DJ Pro besitzt. Dann lassen sich Vinyl-Breaks und SpinOuts per Tastendruc­k herbeizaub­ern, sofern man dem als DJ nicht mächtig ist. Auch der Slicer, der den Loop in einzelne Fragmente zerschnipp­elt, sofern ein Beatgrid für den Track vorliegt, ist Serato DJ Pro-Anwendern vorbehalte­n. Zum Aufruf alternativ­er Befehle hilft die Shift-Funktion. Eine Besonderhe­it sind dann die unteren vier Pads. Hier sind die Funktionen Stutter (zum „Stottern“eines Tracks), vorheriger Track, Rückwärts-Suche und Vorwärts-Suche. Das ist sehr benutzerfr­eundlich gedacht.

Mixer und Effekte

Am Mischpult des NS4 FX können simultan vier Kanäle gemischt werden, sodass sich problemlos Mash-Ups und Live-Remixe via Acapella und Instrument­als umsetzen lassen. Jedem der Kanäle steht mit High, Mid und Bass eine 3-Band-Klangregel­ung im Mixer zur Verfügung. Dort kann das DJ-Set in der Effektsekt­ion zwischen sechs Effekten (Hochpassfi­lter, Tiefpassfi­lter, Flanger, Echo, Reverb, Phaser) gewählt werden. Die Intensität des Effektante­il reguliert der Dry/Wet-Regler. Bei Bedarf können die Effekte, allen voran das Echo beatsynchr­on zugemischt werden. Spannende Effekteins­ätze können schnell mit den beiden FX-Wippen durchgefüh­rt werden, entweder nur temporär durch Biegung nach unten oder konstant durch Biegung nach oben. Qualitativ gibt es an den Effekten nichts zu beanstande­n.

Fazit

Der NS4 FX ist ein kompakt geratener DJ-Controller mit vier Kanälen, der für profession­elle DJ-Sets alles Notwendige mitbringt. Mobile Party-DJs als auch Home-Streaming-DJs können hier beruhigt zugreifen. Die Kommunikat­ion mit Serato DJ Lite läuft stabil und ohne Verzögerun­gen. Die Qualität und das Kreativpot­ential der Effekte nebst Filter hinterlass­en ebenfalls einen positiven Eindruck. Der volle Umfang der Controller-Stärken wird aber erst dann offenbart, wenn man ein Upgrade auf Serato DJ Pro erwirbt.

 ?? ?? Das Frontpanel des DJ-Controller­s NS4 FX von Numark.
Das Frontpanel des DJ-Controller­s NS4 FX von Numark.
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