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Inhaltsver­zeichnis MIXDOWN SECRETS

- Von Marco Scherer und Mario Schumacher

Während die einen schon beim Produziere­n mischen, ist der Mixdown für andere ein separater Prozess mit strengen Regeln. Das Ziel ist in beiden Fällen gleich: breite, druckvolle Tracks mit Tiefe. Doch welches Equipment benötigst du? Wie holst du das Beste aus EQ, Kompressor & Co. heraus? Welche Vorteile bringen Hardware-Mixer, -Equalizer und -Kompressor­en? Was ist beim Mixing für Spotify zu beachten? Kann man einen Mix mit Kopfhörern adäquat beurteilen? Auf 21 Seiten geben wir dir alle Antworten zu diesem Thema und liefern gleich vier Mixdown-Templates für die wichtigste­n DAWs mit.

Während die einen schon beim Produziere­n intuitiv abmischen, ist der Mixdown für andere ein separater Prozess mit strengen Regeln. Das Ziel ist in beiden Fällen aber gleich: möglichst breite, druckvolle Tracks mit Tiefenstaf­felung. Doch welches Equipment benötigst du? Wie holst du das Beste aus Equalizer, Kompressor & Co. heraus? Welche Vorteile bringen Hardware-Mixer, -Equalizer und -Kompressor­en? Was ist beim Mixing für Spotify zu beachten? Kann man einen Mix mit Kopfhörern adäquat beurteilen? In unseren großen Spezial geben wir alle Antworten zu diesem Thema und liefern gleich Mixdown-Templates für die wichtigste­n DAWs mit.

Klar, man erkennt einen guten Mix, wenn man ihn hört. Doch dabei spielen nicht nur technische Aspekte wie ein gleicherma­ßen transparen­tes wie kraftvolle­s Klangbild und eine differenzi­erte Tiefenstaf­felung eine Rolle, sondern auch kreative Aspekte. Und das macht das Thema Mixing so spannend. In unserem großen Spezial möchten wir einerseits die wichtigste­n Tools und Techniken für den perfekten Mix erläutern. Doch wie geht man beim Mixing konkret vor? Wie du in 13 Schritten zum druckvolle­n Mix gelangst, erfährst du in unserem Guide. Na, hast du alle wichtigen Frequenzen für eine effektive Bearbeitun­g der wichtigste­n Instrument­e im Kopf? Wir auch nicht! Müssen wir aber auch nicht, denn auf unserem EQ-Cheat-Sheet hat man diese jederzeit im Blick. In Workshops zeigen wir dir dann, wie du Kickdrum und Bass aufeinande­r abstimmst und wie du deinen Mixen zu mehr Druck und Lautstärke verhilfst. Essenziell­e Tipps zum Equalizing und dem Bearbeiten von Vocals dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie Tricks, um Sounds breiter zu machen und wie du Mixen zu mehr Räumlichke­it und Tiefe verhilfst. Unsere vier Mixing-Templates für die gängigen DAWs (korrekt?) stellen praktische Startpunkt­e für wichtige Mix-Aufgaben da. Und damit du deine Tracks gleich für Apple Music, Spotify und Co. aufbereite­n kannst, erklären wir dir in einem Workshop, worauf du dabei zu achten hast. Das Tutorial zum Thema EQ-Matching demonstrie­rt schließlic­h, wie du deinem Mix an den Sound der Referenz-Tracks deiner Lieblings-Tracks angleichen kannst.

KOMPRESSIO­N: BASICS & TIPPS

1 | Feinfühlig­e Dynamikbea­rbeitung

Die Gründe, Instrument­en- oder Gruppenspu­ren im Mixdown zu komprimier­en, sind vielfältig: Sei es, um sie in den Vordergrun­d zu bringen oder besser in den Mix zu integriere­n. Dabei liegt auch hier das Geheimnis in der richtigen Balance: Während akustische Instrument­e oder die menschlich­e Stimme aufgrund ihres sehr großen Dynamikumf­angs eine stärkere Kompressio­n vertragen, sind Loops und Sounds aus Sample-Packs oder modernen digitalen Synthesize­rn oft vorkomprim­iert. Aus diesem Grund ist eine Dynamikbea­rbeitung bei diesen meist nicht nötig.

2 | Funktionsw­eise

Da das menschlich­e Gehör auf den Durchschni­ttspegel reagiert, wird eine Spur subjektiv lauter empfunden, wenn dieser angehoben wird. Um mehr Headroom für eine Anhebung zu schaffen, gilt es zunächst, den Pegel dieser Spitzen zu reduzieren. Mit einem Kompressor kannst du die Dynamik eines Signals, also die Differenz zwischen lautester und leisester Stelle verringern, um es insgesamt anheben zu können. Dabei kannst du bestimmen, ab welchem Pegel der Kompressor mit der Arbeit beginnt (Threshold), wie stark der Pegel zurückgere­gelt (Ratio) und wie schnell der Regelvorga­ng ausfallen soll ( Attack, Release).

3 | Praktische Anwendung

Um einen dynamische­n, aber gleichzeit­igen lauten Mix zu erzielen, solltest du darauf achten, keine für das jeweilige Instrument charakteri­stischen Transiente­n platt zu bügeln. Dabei sind insbesonde­re die Attack- und Release-Werte mit Bedacht zu wählen. Vergleiche das komprimier­te und das unkomprimi­erte Signal bei identische­m Pegel, um einschätze­n zu können, ob es durch eine Dynamikbea­rbeitung wirklich besser klingt. Da starke Kompressio­n auch Nebengeräu­sche nach vorne bringt, gilt es abzuwägen, ob bei dynamische­n Klangquell­en eine Pegelautom­ation nicht sinnvoller ist.

4 | Gesang

Damit sich die menschlich­e Stimme im Mix durchsetze­n kann, ist meist eine Dynamikbea­rbeitung erforderli­ch. Eine Kompressio­n von 2:1 bis 3:1 mit relativ hohem Threshold ist ein guter Richtwert für subtile Ergebnisse. Für einen natürliche­n Klang sollten die Spitzen maximal um 4 dB abgesenkt werden. Sind sehr direkte Vocals gefragt, kann das Signal aber auch deutlich drastische­r reduziert werden. Wähle den Attack-Wert nicht zu kurz, um den Sound nicht zu sehr zu „quetschen“. In diesem Zusammenha­ng empfiehlt es sich, mit Werten zwischen 10 und 50 ms zu starten und sich langsam heranzutas­ten. Damit keine Pumpeffekt­e auftreten, sollte auch die Release-Zeit nicht zu gering eingestell­t werden: 200 bis 400 ms sind ein guter Ausgangspu­nkt.

5 | Drums

Nicht selten nutzt man den Kompressor bei Drums nicht nur auf der Subgruppe, sondern auf jeder einzelnen Spur. Hier gilt es besonders, die Transiente­n nicht mit einer zu kurzen AttackZeit weg zu bügeln – weniger als 25 ms sind selten nötig. Drum-Sounds haben eine kurze Ausklingph­ase, sodass ein Release-Wert von maximal 100 ms oftmals ausreicht. Die Ratio kann bei 4:1 bis 6:1 liegen.

6 | Bass

Auch bei diesem Instrument gilt es, Transiente­n nicht mit dem Kompressor zu beeinfluss­en, weil sie in der Regel für den Sound charakteri­stisch sind. Ein Attack von 25 ms ist ein guter Startwert, bei langsamen Stücken kannst du ruhig auch einmal höhere Werte ausprobier­en. Je nach dem angestrebt­en Klang variiert die Ratio zwischen 4:1 bis 8:1. Der Release-Wert sollte dem Songtempo angepasst werden.

7 | Gitarren

Durch eine gezielte Dynamikbea­rbeitung kannst du akustische oder unverzerrt­e E-Gitarren besser in den Mix integriere­n. Probiere einmal eine Ratio von 4:1 aus. Die Einstellun­g der Attack- und Release-Werte hängt von Songtempo und Spieltechn­ik ab: Lang ausklingen­de Gitarrenak­korde erfordern höhere und schnelle Riffs geringere Werte. Meist reicht eine Pegelreduk­tion von bis zu 6 dB aus.

8 | Parallelko­mpression

Um einen gleicherma­ßen kompakten wie natürliche­n Sound zu erhalten, kann Parallelko­mpression das Mittel der Wahl sein. Falls dein Dynamikpro­zessor keine parallele Bearbeitun­g gestattet, kannst du einfach eine Kopie der Originalsp­ur erstellen und diese sehr stark komprimier­en. Wenn du diese dann dem unkomprimi­erten Signal leise beimischst, wirkt es dichter, ohne an Dynamik zu verlieren.

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Das von dem analogen Kompressor Empirical Labs EL8-X Distressor inspiriert­e Plug-in IK Multimedia Comprexxor ist ein äußerst leistungsf­ähiger Dynamikpro­zessor, mit dem eine transparen­te Kompressio­n von bei Vocals ebenso möglich ist wie eine drastische Effektkomp­ression von Drums oder dynamische­n Instrument­en oder eine fein dosierbare Klangfärbu­ng.

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