Inhaltsverzeichnis MIXDOWN SECRETS
Während die einen schon beim Produzieren mischen, ist der Mixdown für andere ein separater Prozess mit strengen Regeln. Das Ziel ist in beiden Fällen gleich: breite, druckvolle Tracks mit Tiefe. Doch welches Equipment benötigst du? Wie holst du das Beste aus EQ, Kompressor & Co. heraus? Welche Vorteile bringen Hardware-Mixer, -Equalizer und -Kompressoren? Was ist beim Mixing für Spotify zu beachten? Kann man einen Mix mit Kopfhörern adäquat beurteilen? Auf 21 Seiten geben wir dir alle Antworten zu diesem Thema und liefern gleich vier Mixdown-Templates für die wichtigsten DAWs mit.
Während die einen schon beim Produzieren intuitiv abmischen, ist der Mixdown für andere ein separater Prozess mit strengen Regeln. Das Ziel ist in beiden Fällen aber gleich: möglichst breite, druckvolle Tracks mit Tiefenstaffelung. Doch welches Equipment benötigst du? Wie holst du das Beste aus Equalizer, Kompressor & Co. heraus? Welche Vorteile bringen Hardware-Mixer, -Equalizer und -Kompressoren? Was ist beim Mixing für Spotify zu beachten? Kann man einen Mix mit Kopfhörern adäquat beurteilen? In unseren großen Spezial geben wir alle Antworten zu diesem Thema und liefern gleich Mixdown-Templates für die wichtigsten DAWs mit.
Klar, man erkennt einen guten Mix, wenn man ihn hört. Doch dabei spielen nicht nur technische Aspekte wie ein gleichermaßen transparentes wie kraftvolles Klangbild und eine differenzierte Tiefenstaffelung eine Rolle, sondern auch kreative Aspekte. Und das macht das Thema Mixing so spannend. In unserem großen Spezial möchten wir einerseits die wichtigsten Tools und Techniken für den perfekten Mix erläutern. Doch wie geht man beim Mixing konkret vor? Wie du in 13 Schritten zum druckvollen Mix gelangst, erfährst du in unserem Guide. Na, hast du alle wichtigen Frequenzen für eine effektive Bearbeitung der wichtigsten Instrumente im Kopf? Wir auch nicht! Müssen wir aber auch nicht, denn auf unserem EQ-Cheat-Sheet hat man diese jederzeit im Blick. In Workshops zeigen wir dir dann, wie du Kickdrum und Bass aufeinander abstimmst und wie du deinen Mixen zu mehr Druck und Lautstärke verhilfst. Essenzielle Tipps zum Equalizing und dem Bearbeiten von Vocals dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie Tricks, um Sounds breiter zu machen und wie du Mixen zu mehr Räumlichkeit und Tiefe verhilfst. Unsere vier Mixing-Templates für die gängigen DAWs (korrekt?) stellen praktische Startpunkte für wichtige Mix-Aufgaben da. Und damit du deine Tracks gleich für Apple Music, Spotify und Co. aufbereiten kannst, erklären wir dir in einem Workshop, worauf du dabei zu achten hast. Das Tutorial zum Thema EQ-Matching demonstriert schließlich, wie du deinem Mix an den Sound der Referenz-Tracks deiner Lieblings-Tracks angleichen kannst.
KOMPRESSION: BASICS & TIPPS
1 | Feinfühlige Dynamikbearbeitung
Die Gründe, Instrumenten- oder Gruppenspuren im Mixdown zu komprimieren, sind vielfältig: Sei es, um sie in den Vordergrund zu bringen oder besser in den Mix zu integrieren. Dabei liegt auch hier das Geheimnis in der richtigen Balance: Während akustische Instrumente oder die menschliche Stimme aufgrund ihres sehr großen Dynamikumfangs eine stärkere Kompression vertragen, sind Loops und Sounds aus Sample-Packs oder modernen digitalen Synthesizern oft vorkomprimiert. Aus diesem Grund ist eine Dynamikbearbeitung bei diesen meist nicht nötig.
2 | Funktionsweise
Da das menschliche Gehör auf den Durchschnittspegel reagiert, wird eine Spur subjektiv lauter empfunden, wenn dieser angehoben wird. Um mehr Headroom für eine Anhebung zu schaffen, gilt es zunächst, den Pegel dieser Spitzen zu reduzieren. Mit einem Kompressor kannst du die Dynamik eines Signals, also die Differenz zwischen lautester und leisester Stelle verringern, um es insgesamt anheben zu können. Dabei kannst du bestimmen, ab welchem Pegel der Kompressor mit der Arbeit beginnt (Threshold), wie stark der Pegel zurückgeregelt (Ratio) und wie schnell der Regelvorgang ausfallen soll ( Attack, Release).
3 | Praktische Anwendung
Um einen dynamischen, aber gleichzeitigen lauten Mix zu erzielen, solltest du darauf achten, keine für das jeweilige Instrument charakteristischen Transienten platt zu bügeln. Dabei sind insbesondere die Attack- und Release-Werte mit Bedacht zu wählen. Vergleiche das komprimierte und das unkomprimierte Signal bei identischem Pegel, um einschätzen zu können, ob es durch eine Dynamikbearbeitung wirklich besser klingt. Da starke Kompression auch Nebengeräusche nach vorne bringt, gilt es abzuwägen, ob bei dynamischen Klangquellen eine Pegelautomation nicht sinnvoller ist.
4 | Gesang
Damit sich die menschliche Stimme im Mix durchsetzen kann, ist meist eine Dynamikbearbeitung erforderlich. Eine Kompression von 2:1 bis 3:1 mit relativ hohem Threshold ist ein guter Richtwert für subtile Ergebnisse. Für einen natürlichen Klang sollten die Spitzen maximal um 4 dB abgesenkt werden. Sind sehr direkte Vocals gefragt, kann das Signal aber auch deutlich drastischer reduziert werden. Wähle den Attack-Wert nicht zu kurz, um den Sound nicht zu sehr zu „quetschen“. In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, mit Werten zwischen 10 und 50 ms zu starten und sich langsam heranzutasten. Damit keine Pumpeffekte auftreten, sollte auch die Release-Zeit nicht zu gering eingestellt werden: 200 bis 400 ms sind ein guter Ausgangspunkt.
5 | Drums
Nicht selten nutzt man den Kompressor bei Drums nicht nur auf der Subgruppe, sondern auf jeder einzelnen Spur. Hier gilt es besonders, die Transienten nicht mit einer zu kurzen AttackZeit weg zu bügeln – weniger als 25 ms sind selten nötig. Drum-Sounds haben eine kurze Ausklingphase, sodass ein Release-Wert von maximal 100 ms oftmals ausreicht. Die Ratio kann bei 4:1 bis 6:1 liegen.
6 | Bass
Auch bei diesem Instrument gilt es, Transienten nicht mit dem Kompressor zu beeinflussen, weil sie in der Regel für den Sound charakteristisch sind. Ein Attack von 25 ms ist ein guter Startwert, bei langsamen Stücken kannst du ruhig auch einmal höhere Werte ausprobieren. Je nach dem angestrebten Klang variiert die Ratio zwischen 4:1 bis 8:1. Der Release-Wert sollte dem Songtempo angepasst werden.
7 | Gitarren
Durch eine gezielte Dynamikbearbeitung kannst du akustische oder unverzerrte E-Gitarren besser in den Mix integrieren. Probiere einmal eine Ratio von 4:1 aus. Die Einstellung der Attack- und Release-Werte hängt von Songtempo und Spieltechnik ab: Lang ausklingende Gitarrenakkorde erfordern höhere und schnelle Riffs geringere Werte. Meist reicht eine Pegelreduktion von bis zu 6 dB aus.
8 | Parallelkompression
Um einen gleichermaßen kompakten wie natürlichen Sound zu erhalten, kann Parallelkompression das Mittel der Wahl sein. Falls dein Dynamikprozessor keine parallele Bearbeitung gestattet, kannst du einfach eine Kopie der Originalspur erstellen und diese sehr stark komprimieren. Wenn du diese dann dem unkomprimierten Signal leise beimischst, wirkt es dichter, ohne an Dynamik zu verlieren.