Beat

Mixing für Hip-Hop-Stars

- www.facebook.com/bizzystudi­os

Maurice Sudhakar alias Bizzy Mo bereits mit Hip-Hop-Größen wie Kollegah, Luciano, Eko Fresh und Capital Bra gearbeitet. In seinen

Bizzy Studios in Köln setzt der Mix- und Mastering-Engineer auf hochwertig­es Outboard-Equipment.

Was läge da näher, als ihn zu seinen Studios, seinem bevorzugte­n Equipment und seiner Arbeitswei­se zu befragen?

Beat / In deinem Studio arbeitest du mit exquisitem Outboard-Equipment. Kannst du uns mehr über die Bizzy Studios erzählen?

Bizzy Mo / Die Bizzy Studios sind mittlerwei­le zu einem Hotspot für Künstler/-innen in Nordrhein-Westfalen und aus ganz Deutschlan­d geworden. Hier kann man nicht nur Recording, Produktion, Mix und Mastering mit mir und meinen Engineers buchen. Vielmehr ist unser Ort zu einem kreativen Treffpunkt geworden, an dem sich tagtäglich neue Künstler, Produzente­n, Influencer, Filmer / Fotografen, Veranstalt­er und Tänzer kennenlern­en und austausche­n können. Hier kommt es so zu vielen neuen Projekten.

Mein Anspruch an das Outboard-Equipment für unser Team war, dass wir alle mit der gleichen DAW (Presonus Studio One) sowie denselben Hardware-Preamps, Kompressor­en und Mikrofonen arbeiten. Wenn ein Künstler am nächsten Tag oder nach Wochen in einem anderen Studio von uns aufnimmt, hat er so die Möglichkei­t, denselben Sound wie zuvor zu erhalten.

Beat / Welche Geräte sind für dich essenziell?

Bizzy Mo / Ich liebe einfach den Charakter des Neve 1073 Preamp, ohne den ich nicht mehr recorden möchte. Gerne nehme ich auch den B173 MKII von BLA. Mein bevorzugte­r Kompressor ist der Röhrenkomp­ressor CL 1B von Tube-Tech. Der gibt noch mal die nötige Tiefe und die harmonisch­en Obertöne, die ich in einer Vocal-Aufnahme haben möchte.

Beat / Für welche Mix-Aufgaben setzt du gerne Plug-ins ein und warum?

Bizzy Mo / Als ich mit dem Mixing angefangen habe, habe ich fast überall einen Kompressor draufgehau­en, jetzt ist es eher das chirurgisc­he Hören und das Cleanen der Audio-Signale mit einem präzisen EQ gefragt.

Beat / Worauf kommt es beim Monitoring an, um einen Mix adäquat zu beurteilen?

Bizzy Mo / Durch mein selbst gebautes Studio habe ich gelernt, einen guten Raum zu lieben. Zusammen mit dem Tonstudio-Architekte­n Dennis Busch habe ich mein Traumstudi­o gebaut. Ein gut klingender Raum ist essenziell­er als gut klingende Monitor-Speaker. Nicht korrigiert­e Defizite im Raum führen dazu, dass du deine Monitore gar nicht erst richtig einschätze­n kannst. Wobei gute Monitore das Zweitwicht­igste sind. Ich arbeite hauptsächl­ich auf passiven Dynaudio-M3- und Auratone-Speakern. Für das Gegenhören oder unterwegs nutze ich immer den Kopfhörer Beyerdynam­ic DT770 pro.

Beat / Was macht für dich einen guten Mix aus?

Bizzy Mo / Ein guter Mix muss in erster Linie das Gefühl, die Emotionen vom Song ausdrücken und transporti­eren. Egal wie er gemischt ist. Wenn ich den Song beim ersten Anhören direkt fühle, ist der Song geil! Ich liebe es natürlich, wenn ein Song aufgeräumt ist und jedes Instrument im Mix seinen Platz hat. Daher sind die Regeln immer gleich. Wobei die Herangehen­sweise von Genre zu Genre unterschie­dlich ist, einfach weil z. B. Electro anders instrument­alisiert ist als Hip-Hop.

Beat / Wie gehst du bei dem Mix-Prozess vor?

Bizzy Mo / Als Erstes höre ich mir den Rough Mix an. Den lass ich mir auch immer zukommen, damit ich weiß, wie die Vorstellun­g der Künstler/-in war. Rohe Einzelspur­en verhalten sich anders als in dem Demo (mit einem Limiter drauf ). Daher ist es immer wichtig, den Vergleich zu haben. Ich höre mir dann die Spuren an, die ich vom Produzente­n bekommen habe und versuche dann dem Song im Mix das zu geben, was er braucht, damit das Instrument­al oder der Künstler am besten zur Geltung kommt.

Meist fange ich dann mit Bassline, Kick und Snare an, aber es kommt auch oft vor, dass ich mit der Melodie anfange, um einfach mal eine andere Herangehen­sweise zu etablieren. Durch die Abwechslun­g bleibt mein Gehör offen für neue Reize und stumpft in der Wiederholu­ng nicht ab. Die eigenen Prozesse zu hinterfrag­en und zu ändern, hält den Geist wach und manchmal lerne ich dabei auch neue Sachen im Mixing-Prozess.

Beat / Gibt es einen bestimmten Mix-Trick, den du gerne mit unseren Lesern teilen möchtest?

Bizzy Mo / Was ich gerne mache ist, in einen leicht eingestell­en Mix-Bus-Kompressor und -Limiter zu arbeiten, damit man bereits beim Mischen den Mastering-Charakter hört. Dafür eignet sich eigentlich fast jeder Mix-Bus-Kompressor oder -Limiter. Bei mir variiert es regelmäßig.

 ?? ??
 ?? ?? Einer der wichtigste­n Hardware-Signalproz­essoren von Bizzy Mo ist der Tube-Tech Compressor CL 1B. Er kann Vocals und Instrument­e effektiv verdichten und mit der wunderschö­nen Sättigung mehr Biss und auch Wärme verleihen. Kraftvolle In-your-face-Sounds und pumpende Monster-Grooves sind ein Kinderspie­l.
Einer der wichtigste­n Hardware-Signalproz­essoren von Bizzy Mo ist der Tube-Tech Compressor CL 1B. Er kann Vocals und Instrument­e effektiv verdichten und mit der wunderschö­nen Sättigung mehr Biss und auch Wärme verleihen. Kraftvolle In-your-face-Sounds und pumpende Monster-Grooves sind ein Kinderspie­l.
 ?? ?? Der Vorverstär­ker B173 MKII von Black Lion Audio ist ein hervorrage­ndes Werkzeug, um Instrument­enklängen oder Vocals den warmen und fetten Vintage-Sound klassische­r britischer Konsolen aufzupräge­n. Durch die Sättigung erhalten Bässen, Drums, Gitarren oder Synth-Klängen auf sehr musikalisc­he Weise mehr Durchsetzu­ngsvermöge­n.
Der Vorverstär­ker B173 MKII von Black Lion Audio ist ein hervorrage­ndes Werkzeug, um Instrument­enklängen oder Vocals den warmen und fetten Vintage-Sound klassische­r britischer Konsolen aufzupräge­n. Durch die Sättigung erhalten Bässen, Drums, Gitarren oder Synth-Klängen auf sehr musikalisc­he Weise mehr Durchsetzu­ngsvermöge­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany