Sind hochwertige Kabel wichtig für den Mix?
Martin Hubner ist eine fixe Größe im Vertriebsteam des bekannten Kabel-Spezialisten Cordial GmbH. Zu seinen Lieblingsthemen zählt alles, was mit Studioequipment und -verkabelung zu tun hat. Grund genug, ihn zu befragen, wie wichtig hochwertige Kabel für einen guten Mix sind und welche Vorteile DI-Boxen bringen.
Beat / Welche Rolle spielen hochwertige Kabel für einen guten Mix?
Martin / Generell eine sehr wichtige, da hochwertige Einzelkomponenten im Zusammenspiel immer ein wertigeres Ergebnis abliefern. In welcher Qualität man die einzelnen Arbeitsfelder dann miteinander verbindet, sollte jede/r selbst entscheiden. Wichtig dabei ist die gleichbleibende Qualitätslinie, die sich, wenn möglich, in und aus dem Rechner raus nicht gravierend verändern sollte. Egal ob das gesamte Equipment nen Wert von 1000 Euro hat oder von 500 Euro, wir wollen immer das beste Ergebnis aus jedem Teil rausbekommen und so wenig Kompromisse wie möglich machen müssen.
Beat / Worauf ist bei der Verkabelung von Audio-Interfaces, Mixer, Hardware-Synthesizern und Outboard-Equipment zu achten?
Martin / Stick to your guns (lacht)! Soll heißen: Wir verkabeln die Dinger so, wie die Dinger das brauchen. Egal ob mit Cinch, Klinke oder XLR – zu viel Adapter verderben den musikalischen Kreativbrei und das wollen wir nicht. Längere Wege immer symmetrisch verlegen, kürzere (unter 6 Meter) gehen auch unsymmetrisch. Am Ende zählt nur eines: Es muss gut klingen, darf keine Störgeräusche verursachen und muss funktionieren.
Beat / Gibt es aus deiner Praxis Tipps zum Thema Verkabelung und Routing, die du mit unseren Lesern teilen kannst?
Martin / Ja, da gibt es schon ein paar (lacht). Vor allem beim Routing bzw. bei der generellen Verkabelung eures Kreativraumes sollte man sich vorab Gedanken machen, so wie: Was soll rein? Wo soll was stehen? Wie will ich die Geräte benutzen? „Geht das so überhaupt? Wenn diese Fragen im Vorfeld abgeklärt sind, hat man ein sehr viel entspannteres Planen. Speziell das Routing mit einer analogen Patchbay sollte hier wohl überlegt werden, denn die Signalwege, die ich häufiger nutze, müssen immer sehr leicht und sofort verfügbar sein. Wohingegen experimentelle Ausflüge sehr gerne extra gesteckt werden dürfen bzw. auch mehr Zeit in Anspruch nehmen können.
Beat / Welche Vorteile bietet die Nutzung einer DIBox bei der Aufnahme?
Martin / Das Verwenden eines Direct-Input-Signals (DI) ist dann sinnvoll, wenn man sich soundtechnisch einige Optionen offenhalten will. Das direkte Signal wird dann ohne Effekte aufgenommen und kann im Nachhinein durch „Re-amping“so bearbeitet werden, wie man das gerne hätte. Bestes Beispiel ist dafür ein E-Bass-Signal:
Vom Bass aus geht das Signal in zwei Signalketten weiter. Der erste Weg wäre mit Effekten, der zweite ist das „trockene“Bass-Signal über eine DI-Box, die ich dann am Rechner oder durch einen echten Amp (Re-amping) so verändern kann, dass es im Song fetzt. Ein unfassbar mächtiges und einfaches Tool, um den Sound zu bekommen, den man sich vorstellt!