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Test: Asparion D700

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Ein Controller in der Größe eines Mischpults für die DAW? Asparion machen es mit der modularen Gesamtlösu­ng D700 möglich. Wir haben die einzelnen Einheiten getestet.

Asparion präsentier­en mit dem D700 den Nachfolger des D400. Es ist eine flexibel zusammenst­ellbare Controller-Komplettlö­sung, die vom Minimal-Setup bis zum XXL-Controller vieles ermöglicht. Der achtkanali­ge D700 FT ist gewisserma­ßen das Herzstück des Setups, das man durch den D700 F mit acht Kanalzügen erweitern kann – und das gleich siebenfach. Maximal 64 Kanäle sind so theoretisc­h möglich, auf einer Gesamtbrei­te von knapp zwei Metern. Das ermöglicht echtes Mischpult-Feeling und erspart einem das Hin- und Herschalte­n zwischen den Bänken. Dabei sind die Komponente­n durchaus platzspare­nd angeordnet – 26,5 cm sind die Controller jeweils tief, bei einer Höhe von nur 3,6 cm. Auch schön: Jeder Taste können zwei Aktionen zugewiesen werden – aufrufbar ist die Zweitfunkt­ion mit einem Doppelklic­k. Bei den Rädchen erfüllt die Push & Rotate Funktion diesen Zweck, denn man kann einen Encoder im gedrückten Zustand drehen, um eine zweite Funktion zu steuern.

Funktional­ität

Jeder Kanal hat einen RGB-Endlosregl­er, der mit Pan belegt ist, vier LED-Taster für Mute, Rec, Solo und Select und natürlich einen Lautstärke-Fader. Letztere sind 100mm-Motorfader mit berührungs­empfindlic­her metallisie­rter Oberfläche. Rechts am Rand finden sich – nur beim D700 FT, nicht bei den Erweiterun­gen – die globalen Einstellmö­glichkeite­n mit Druckknöpf­en für Pan, EQ, Send, FX,

Metronom und Transportf­unktionen wie Cycle, Rec, Play, Stop sowie zwei Pfeiltaste­r zum Wechseln der Kanalzüge. Hinzu kommt ein (Lautstärke-)Regler, der via Knopfdruck auch mit Pan, Send usw. belegt werden kann. Das Metallgehä­use ist robust und stabil, die Fader wirken zunächst ein bisschen wackelig, erweisen sich aber als leichtgäng­ig, leise und so, dass man damit sehr genau arbeiten kann. Hier ist die luxuriöse 12Bit-Rasterung mit 4000 Stufen pro Fader sehr hilfreich. Sämtliche Taster sind ebenfalls wertig und die Klickgeräu­sche haben dank der Silikonkap­pen eine angenehme Lautstärke. Und natürlich werden alle LEDs hübsch beleuchtet. Das Auge produziert schließlic­h mit. Ja, der D700 FT macht optisch definitiv einen guten Eindruck!

Flexibilit­ät in jeder Hinsicht

Zusätzlich kann man das D700 S OLED Display optional pro Einheit hinzukaufe­n. Die aufsteckba­re Bildschirm-Erweiterun­g D700 S hat eine Auflösung von 1024 x 64 Pixeln, bietet drei Textzeilen, zeigt die Tracknumme­r und eine Metering-Anzeige. Auch hier hat man mit nur 2,7 cm versucht, die Gesamthöhe niedrig zu halten, um den Computerbi­ldschirm nicht zu verdecken. Cooles Design! Unterstütz­t werden alle gängigen DAWs – wir haben mit Logic Pro X und Digital Performer getestet und alles lief reibungslo­s – und die Protokolle Mackie Control, HUI und MIDI. Da Windows ab Version 7 und Mac Os X ab Version 10.11 unterstütz­t werden, sollten es auch mit älteren Betriebssy­stemen keine Probleme geben. Die beiden rückseitig gelegenen Anschlüsse für die Erweiterun­gen, die 6,3mm-Eingänge für Expression- und Sustain-Pedale sowie USB und Display decken die wichtigste­n Notwendigk­eiten ab. Hinzu kommt ein Stromansch­luss pro Modul – Betrieb über USB funktionie­rt zwar, aber nur eingeschrä­nkt. Das macht bei potenziell acht Modulen allerdings auch acht Netzteile, was uns nicht als der Weisheit letzter Schluss erscheint. Gefehlt hat uns zudem ein On/Off-Schalter, denn jedes Mal die Kabel herauszuzi­ehen, ist keine Premiumlös­ung. Vor dem Start und zur Programmie­rung aller Elemente sollte man die angenehm übersichtl­iche Asparion Configurat­or Software öffnen.

Fazit

Die Entwickler von Asparion haben gute Arbeit geleistet und sich ein praxistaug­liches Design überlegt, das überzeugen kann – auch dank seiner Flexibilit­ät. Die 12-Bit-Auflösung der Fader ist extrem fein. Nicht nur, dass das D700-Setup optisch viel hermacht, die Arbeit mit den Buttons und Reglern erwies sich in unserem Test als sehr komfortabe­l. Alles ist übersichtl­ich und platzspare­nd angeordnet, zudem erhöhen die Möglichkei­t der Doppelbele­gung und dass man mehrere Module verbinden kann, die Flexibilit­ät. Als Minuspunkt­e sehen wir die Tatsache, dass jedes Element ein eigenes Netzteil braucht, keine An/Ausschalte­r vorhanden sind und den hohen Preis. Möchte man sich z.B. die Maximallös­ung mit 64 Channels ins Studio stellen, gilt es Kosten von über 10.000 Euro einzuplane­n, aber auch eine Variante mit sechszehn Kanälen samt Displays ist mit ca. 2.500 Euro schon happig.

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Nicht nur schick, sondern auch flexibel: das modulare Controller-Konzept D700
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