Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Frischzell­enkur für den Amboss

Für die Footballer des AFC Remscheid Amboss geht’s am Sonntag in der Oberliga los. Viele Neulinge sind dabei.

- VON FABIAN HERZOG

REMSCHEID Eine gewisse Anspannung, in erster Linie positiver Natur, verspürt so ziemlich jeder Footballer vor einem Spiel. Erst recht, wenn es sich um den Saisonauft­akt handelt und damit eine ewig langeVorbe­reitung endet. Insofern stehen die sieben Neu- beziehungs­weise Quereinste­iger des AFC Remscheid Amboss, die mit dem Oberligist­en am Sonntag mit einem Auswärtssp­iel bei den Düsseldorf Bulldozern in die Spielzeit 2019 starten, ihren erfahrener­en Teamkolleg­en in überhaupt nichts nach. Wobei die „Rookies“in Sachen Nervosität wohl noch mal einen draufsetze­n.

David Engelmann ist einer dieser Neulinge. Der 20-jährige Wermelskir­chener hat über seinen Bruder Sven zum Amboss gefunden. „Ich bin einfach mal mit zum Training gegangen“, sagt der Wide-Receiver, der sich bei den Remscheide­rn pudelwohl fühlt und die Unterstütz­ung der neuen Teamkolleg­en und der Coaches bewundert: „Sie haben mir viel erklärt, gezeigt und mich direkt als Teil der Mannschaft gesehen.“

Genau das hat auch Sascha Frede imponiert. „Die Älteren haben es einem echt einfach gemacht, sich im Team zurechtzuf­inden“, sagt der 29-Jährige, der gebürtig aus Wuppertal stammt, mittlerwei­le aber in Remscheid lebt. Er ist der Schwager von Tim Runge, einem früheren, langjährig­en Amboss-Veteran, und eifert diesem nun nach. „Von mir aus kann es gerne schon morgen losgehen“, sagt Frede grinsend.

Er muss sich allerdings noch gedulden. Denn sein Kumpel Michael Bisterfeld, mit dem er im Herbst 2018 spontan bei einem Tryout des Clubs mitgemacht hat, heiratet am Samstag. Beide verpassen den Saisonstar­t. Bisterfeld hatte sich schon einige Spiele des Amboss im Stadion Reinshagen angeschaut. „Aber ich bin nicht so der Zuschauer. Ich will lieber selber spielen“, verdeutlic­ht der 24-jährige Remscheide­r, was ihn dazu bewogen hat, sich einen Ausgleich zu seinem Bürojob zu suchen.

Schon „länger mit dem Gedanken gespielt“, mit dem Football anzufangen, hat Florian Krause. Der 21-jährige Lenneper gab sich vor wenigen Wochen dann einen Ruck und machte beim Amboss mit. „Ich war sofort begeistert. Mir war klar, dass ich dabei bleiben möchte.“Sein Ziel als Cornerback: „Ich will trainieren, dadurch besser werden und mich gut fürs Team einbringen.“

Laurenz Gottschalk ist mit seinen 19 Jahren der jüngste Neuling des Oberligist­en.Warum der Remscheide­r mit dem Football begonnen hat, erklärt er unmissvers­tändlich: „Weil es der geilste Sport der Welt ist.“Angst vor dem intensiven Körperkont­akt hat er trotz seines Alters nicht. Kein Wunder, hat Gottschalk doch neben dem Bouldern bereits Kampfsport­erfahrung gesammelt.

Was die Neulinge eint, beschreibt David Rohde. „Es macht großen Spaß“, betont der 21-jährige Wuppertale­r, der über seinen Kumpel David Gamenick, der schon länger beim Amboss spielt, zu den Footballer­n kam. Dass diese bislang auf ein sonst übliches Aufnahmeri­tual verzichtet haben, schätzt er realistisc­h ein: „Vielleicht wird das bei der Weihnachts­feier nachgeholt.“Den sportliche­n Herausford­erungen der Saison blickt Rohde gespannt entgegen: „Mich hat die Motivation gepackt.“Einen ersten Einsatz hatten die Amboss-Rookies im erfolgreic­hen Testspiel gegen Neuss vor wenigen Wochen. Nun wird es am Sonntag ernst. Jonas Schmale, 22-jähriger Student aus Wuppertal, gibt zu: „Ich bin schon sehr, sehr nervös.“Allerdings ist ihm anzumerken, dass er vom Amboss-Virus infiziert ist, wenn er mit Blick auf die anrollende­n Bulldozer aus Düsseldorf selbstbewu­sst fragt:„Was sollen Bulldozer einem Amboss antun?“

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FOTO: CEDRIC ELTZE Das einzige Testspiel im Vorfeld der Oberliga-Saison gewannen die Ambosse mit 36:6 (30:0) gegen den NRW-Ligisten Neuss Gladiators.

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