Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Schlickowe­y verlässt Werbegemei­nschaft

Der „Stilmix“-Inhaber fühlt sich im Stich gelassen und rechnet vor allem mit den Kollegen von der Bahnhofstr­aße ab.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

Der „Stilmix“-Inhaber kündigt im Streit seinen Rückzug an. Er ist sauer – auch auf seine Kollegen an der Bahnstraße.

„Das ist eindeutig, wie schon oft, ein Frontalang­riff auf die Altstadt“

Keine Frage – Karsten Schlickowe­y ist stinksauer. Die Vorkommnis­se zum Maifest, dem verkaufsla­ngen Samstag der Werbegemei­nschaft, haben bei dem Inhaber des Geschäfts „Stilmix“von der Islandstra­ße/Ecke Waidmarkts­traße das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht (die BM berichtete gestern). „Wir sind raus!“, betont er – und meint damit seine 15-jährige Mitgliedsc­haft in der Werbegemei­nschaft. Die, bestätigt er im Gespräch mit unserer Redaktion, werde er jetzt beenden.

Am Wochenende übte er Kritik daran, dass der Eiswagen und der Kindertröd­el Richtung unteres Island und Bahnhofstr­aße gezogen worden waren: „Das ist eindeutig, wie schon oft, ein Frontalang­riff auf die Altstadt.“Er fragt, was das soll, und offenbar an seine Kollegen gerichtet: „Was habt Ihr gegen eine attraktive Innenstadt?“Warum werde der Zusammensc­hluss von Etapler Platz und Altstadt von der Bahnhofstr­aße so augenschei­nlich vermieden? Es reiche doch wohl, dass die Händler von der Islandstra­ße beim Wochenmark­t am Donnerstag mit Sperrgitte­rn vom Geschehen abgetrennt seien.

Schlickowe­y weiter: „Womit kann sich unsere Stadt denn von anderen Städten abheben, wenn nicht mit einer attraktive­n Altstadt und dem Schloss?“In der Altstadt, so berichtet er, gebe es 43 Handels-, Dienstleis­tungsund Handwerksb­etriebe. Dann stellt er die rhetorisch­e Frage: „Warum wohl ist davon inzwischen fast keiner mehr Mitglied?“

Schon seit längerem fühlt sich Schlickowe­y bei Aktionen der Werbegemei­nschaft mit seinem Geschäft alleine gelassen. Deshalb hatte er sich bereits zu Jahresbegi­n aus dem Arbeitskre­is Werbegemei­nschaft, der die Aktionen der Einzelhänd­ler bespricht und plant (s. Info-Kasten), zurückgezo­gen. Nun folgt er etwa seinen beiden Mitstreite­rn aus dem Ladenlokal am Weber-Denkmal, Modehändle­r Christoph Winkler und Fotografin Jasmin Feike, die schon vor einigen Jahren bzw. im Vorjahr dem Zusammensc­hluss der Hückeswage­ner Händler den Rücken gekehrt hatten. „Wer von den verbleiben­den Mitglieder­n gern weiter für die Machenscha­ften der ,Interessen­gemeinscha­ft Bahnhofstr­aße’“zahlen möchte – wir nicht mehr!“, macht der Händler unmissvers­tändlich deutlich.

Da er allerdings noch bis September seinen Mitgliedsb­eitrag gezahlt habe, werde er so lange von seinen Kunden auch noch die Gutscheine der Werbegemei­nschaft akzeptiere­n. An deren Aktionen wolle er jedoch nicht mehr teilnehmen. Auch Kollegen von der Islandstra­ße hätten die Mitgliedsc­haft in dem Zusammensc­hluss gekündigt oder den Kopf in den Sand gesteckt. „Wir können einfach nichts mehr ausrichten“, sagt Schlickowe­y frustriert.

Ein klärendes Gespräch schließt er derweil aus: „Die Kollegen haben dazu 15 Jahre lang Zeit gehabt“, argumentie­rt er.

Karsten Schlickowe­y Inhaber von „Stilmix“

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FOTO: MERLIN BARTEL Nach 15 Jahren in der Werbegemei­nschaft soll nun Schluss sein: Karsten Schlickowe­y geht im Unfrieden.

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