Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Cabaret stärkt Selbstbewusstsein der Realschüler
Fortsetzung des Integrationsprojektes „Grenzfrei“mit einer zweiten Aufführung in der Kunstschule Anderswelt.
WERMELSKIRCHEN Die Aufregung war den jungen Schauspielern bei ihrer Premiere von „Cabaret goes Spanish Harlem“am Samstagnachmittag deutlich anzumerken. Doch trotz aller Nervosität brachten sie die Zuschauer in dem kleinen Raum der Kunstschule Anderswelt schnell zum Lachen und zum Mitfiebern. „Neben dem Spaß am Schauspiel wollen wir natürlich auch gerne das Selbstvertrauen der Kinder und Jugendlichen fördern“, sagt Monica Barata.
Vor zwei Jahren wurde das Integrationsprojekt „Grenzfrei“ins Leben gerufen – Theater für Kinder und Jugendliche. Das Stück, das am Samstag aufgeführt wurde, war bereits das zweite der „Cabaret“-Reihe. Als Lehrerin und Trauma-Pädagogin hatte Barata während der Nachmittagsbetreuung der zehnten Klasse der Realschule das Stück Cabaret Teil 1, einstudiert und auf die Bühne gebracht. Viele der Schüler fanden solchen Spaß daran, dass sie seither außerhalb der Schule, in den Räumen von Baratas Geschäftspartnerin Erdmute Schekat, mit ihr weiterproben.
Mit „Cabaret goes Spanish Harlem“hat Monica Barata die Fortsetzung der Geschichte rund um „Madame“und ihre Theatergruppe geschrieben: Madame war mit ihrem Cabaret in Paris beinahe bankrott gegangen und nur mit der Hilfe von Viola, die eigentlich als Schuldeneintreiberin in das Theater kam, aus den roten Zahlen gekommen. Viola fand so viel Freude am Theater, dass sie ihren Beruf aufgab und sich der Gruppe anschloss. Madame hofft nun auf den Neuanfang und die große Chance in New York, leider ist ein Großteil ihrer Gruppe zuvor in Paris versackt und sie ist gezwungen zu improvisieren. Kurzerhand studiert sie mit ihren Putzmädchen und ein paar Künstlern eine Art Talentshow. ein.
Bei den Auftritten der jungen Nachwuchskünstler präsentierten die Schauspieler in den Rollen ihre eigenen Talente und Hobbies. So begeisterte das „Schlangenmädchen“Abby Soldanski das Publikum trotz enormer Aufregung mit ihrer Gelenkigkeit. Viele bunte Tänze und Witze brachten die Zuschauer ständig zum Klatschen und Lachen.
Fasziniert waren Premierenbesucher auch von dem „großen Zauberer Maurice“, der professionell in die Kunst des Kartenzaubers einführte. Maurice Kaminsky beschäftigte sich neben seiner Ausbildung gerne mit der Zauberei und verfolgt dieses Hobby nicht nur in seiner Rolle auf der Theaterbühne.
„Vor der Aufführung ging es hier turbulent zu, alle waren furchtbar aufgeregt. Wir sind froh, dass alles so gut geklappt hat!“, meinten Barata und ihre Kollegin Sabine Enzmann nachher.
Wenn alles glatt läuft, wird im Winter das nächste Stück zu erwarten sein; dieses Mal jedoch keine Fortsetzung des „Cabaret“, aber ebenso unterhaltsam.