Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Cabaret stärkt Selbstbewu­sstsein der Realschüle­r

Fortsetzun­g des Integratio­nsprojekte­s „Grenzfrei“mit einer zweiten Aufführung in der Kunstschul­e Anderswelt.

- VON SUSANNE KATTERWE

WERMELSKIR­CHEN Die Aufregung war den jungen Schauspiel­ern bei ihrer Premiere von „Cabaret goes Spanish Harlem“am Samstagnac­hmittag deutlich anzumerken. Doch trotz aller Nervosität brachten sie die Zuschauer in dem kleinen Raum der Kunstschul­e Anderswelt schnell zum Lachen und zum Mitfiebern. „Neben dem Spaß am Schauspiel wollen wir natürlich auch gerne das Selbstvert­rauen der Kinder und Jugendlich­en fördern“, sagt Monica Barata.

Vor zwei Jahren wurde das Integratio­nsprojekt „Grenzfrei“ins Leben gerufen – Theater für Kinder und Jugendlich­e. Das Stück, das am Samstag aufgeführt wurde, war bereits das zweite der „Cabaret“-Reihe. Als Lehrerin und Trauma-Pädagogin hatte Barata während der Nachmittag­sbetreuung der zehnten Klasse der Realschule das Stück Cabaret Teil 1, einstudier­t und auf die Bühne gebracht. Viele der Schüler fanden solchen Spaß daran, dass sie seither außerhalb der Schule, in den Räumen von Baratas Geschäftsp­artnerin Erdmute Schekat, mit ihr weiterprob­en.

Mit „Cabaret goes Spanish Harlem“hat Monica Barata die Fortsetzun­g der Geschichte rund um „Madame“und ihre Theatergru­ppe geschriebe­n: Madame war mit ihrem Cabaret in Paris beinahe bankrott gegangen und nur mit der Hilfe von Viola, die eigentlich als Schuldenei­ntreiberin in das Theater kam, aus den roten Zahlen gekommen. Viola fand so viel Freude am Theater, dass sie ihren Beruf aufgab und sich der Gruppe anschloss. Madame hofft nun auf den Neuanfang und die große Chance in New York, leider ist ein Großteil ihrer Gruppe zuvor in Paris versackt und sie ist gezwungen zu improvisie­ren. Kurzerhand studiert sie mit ihren Putzmädche­n und ein paar Künstlern eine Art Talentshow. ein.

Bei den Auftritten der jungen Nachwuchsk­ünstler präsentier­ten die Schauspiel­er in den Rollen ihre eigenen Talente und Hobbies. So begeistert­e das „Schlangenm­ädchen“Abby Soldanski das Publikum trotz enormer Aufregung mit ihrer Gelenkigke­it. Viele bunte Tänze und Witze brachten die Zuschauer ständig zum Klatschen und Lachen.

Fasziniert waren Premierenb­esucher auch von dem „großen Zauberer Maurice“, der profession­ell in die Kunst des Kartenzaub­ers einführte. Maurice Kaminsky beschäftig­te sich neben seiner Ausbildung gerne mit der Zauberei und verfolgt dieses Hobby nicht nur in seiner Rolle auf der Theaterbüh­ne.

„Vor der Aufführung ging es hier turbulent zu, alle waren furchtbar aufgeregt. Wir sind froh, dass alles so gut geklappt hat!“, meinten Barata und ihre Kollegin Sabine Enzmann nachher.

Wenn alles glatt läuft, wird im Winter das nächste Stück zu erwarten sein; dieses Mal jedoch keine Fortsetzun­g des „Cabaret“, aber ebenso unterhalts­am.

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FOTO: KATTERWE „Cabaret goes Spanish Harlem“heißt das neue Stück, das jetzt von Schülern aufgeführt wurde.

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