Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
So kommen Sie durch die heißen Tage
Am Wochenende ist die vorerst letzte Chance zum Durchschnaufen. Danach kommt die Saharahitze. Wie Sie trotzdem einen kühlen Kopf behalten, verraten wir Ihnen hier – und, ob sich der Kauf einer mobilen Klimaanlage wirklich lohnt.
DÜSSELDORF Es wird heiß in NRW. Mit unseren Tipps bleibt die Wohnung trotzdem kühl und die Laune sommerlich entspannt.
Viel trinken Ganz wichtig ist viel Flüssigkeit – das mag nicht nach einem innovativen Tipp klingen, aber vor allem ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen sollten sehr auf ihren Wasserhaushalt achten, sonst drohen Herz- und Kreislaufprobleme. In der Sommerhitze verliert der Körper mehr Wasser. Am besten sind ungesüßte Tees und Wasser. Zuckerhaltige Getränke, Alkohol und Kaffee meiden.
Wohnung kühl halten Feuchte Laken vor dem offenen Fenster sind eine gute Möglichkeit, die Wohnung herunterzukühlen. Durch die Verdunstung des Wassers sinkt die Raumtemperatur.
Richtig lüften Frühmorgens oder in den Abendstunden und nachts durchlüften, wenn die Temperaturen gesunken sind. Tagsüber sollte man auf das Lüften verzichten, um nicht unnötig heiße Luft in die Wohnung zu lassen. Denn Wände, Möbel und andere Gegenstände speichern Wärme, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erläutert. Computer, Lampen, Steckerleisten und andere elektronische Geräte sollten besonders im Sommer nur eingeschaltet werden, wenn sie wirklich gebraucht werden. Auch Elektrogeräte erzeugen Wärme, die den Raum zusätzlich aufheizen.
Klimaanlage kaufen? Die Nachfrage nach mobilen Klimaanlagen und Ventilatoren steigt aktuell rasant. Geräte bekommt man bereits ab 300 Euro. Erhältlich sind sie unter anderem in Baumärkten. Branchenkenner rechnen aber damit, dass sie bereits Mitte Juli fast überall vergriffen sein werden – und wegen der großen Nachfrage von Woche zu Woche teurer werden. Sollte man sich daher jetzt schnell eine mobile Klimaanlage kaufen? Wer die hohen Stromkosten und die Belastung für die Umwelt nicht scheut, dem kann ein solches Gerät in den heißen Tagen Abkühlung verschaffen. Die Stiftung Warentest hat im vergangenen Jahr viele gängige mobile Klimaanlagen (sogenannte Monoblöcke) und fest installierte Geräte getestet.
Das Urteil: Fest verbaute Anlagen kühlen deutlich schneller und sparsamer, kosten aber mitunter achtmal so viel Geld. „Für eine feste Anlage ist es jetzt aber zu spät, weil man keine Monteure mehr bekommt. Das muss man Monate vorher planen“, sagt ein Sprecher von Stiftung Warentest. Die Monoblöcke hingegen seien unkompliziert im Aufbau. Der Haken laut Stiftung Warentest: Sie pusten die warme Raumluft über einen dicken Abluftschlauch nach draußen. Die Geräte sind demnach nicht nachhaltig und klimaschädlich. Eine Genehmigung für den Betrieb ist allerdings vom Vermieter nicht notwendig. Langfristig raten die Experten zu alternativen Kühlsystemen wie etwa UV-Folien an den Fenstern und Dämmung.
Warm duschen Eine lauwarme Dusche vor dem Schlafengehen erfrischt. Kaltes Duschen bewirkt das Gegenteil, da der Körper seine innere Heizung anwirft, um gegenzusteuern.
Bewegung und Sport Bewegung am Abend sorgt für die nötige Bettschwere. Übertreiben sollte man es aber nicht. Wird der Kreislauf zu sehr in die Höhe getrieben, fällt das Einschlafen schwerer. Darum raten Schlafforscher dazu, den Sport lieber am Morgen zu absolvieren und am Abend stattdessen einen Spaziergang zu machen. Wer die sportlichen Aktivitäten zeitlich nicht verlegen kann, sollte zumindest darauf achten, dass mindestens zwei Stunden zwischen Sport und Einschlafen liegen.
Garten Bei Sommerhitze sollte man die Pflanzen nicht mittags oder nachmittags gießen, auch am frühen Abend sind Boden und Luft dafür noch zu warm. Daher rät das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft dazu, die Pflanzen entweder am frühen Morgen oder am späten Abend zu gießen. Ein Planschbecken im Garten oder auf dem Balkon ermöglicht eine Kneipp-Kur: Füße eintauchen und erfrischen.
Cool bleiben im Auto Autofahrer drehen die Klimaanlage besser nicht zu stark auf – grundsätzlich sollte sich die Temperatur innen um nicht mehr als etwa sechs Grad von der Außentemperatur unterscheiden. Als Wohlfühltemperatur nennt der ADAC eine Spanne von circa 22 bis 25 Grad. Hunde und Kinder im Sommer grundsätzlich nicht im Auto lassen. Lenkrad, aber auch Kindersitze sollte man mit einem Tuch abdecken, denn direkte Sonneneinstrahlung heizt den Bezugsstoff auf.
Fit bleiben im Büro Kleidung aus Naturfasern sind am angenehmsten, leicht, luftig und am besten auch noch kühlend, so soll Sommerbekleidung sein. Gute Materialien sind Seide, Leinen oder Bambus. Schwer zu ertragen bei Hitze sind synthetische Stoffe wie Polyester, Nylon und Fleece. Zwischendurch verschafft während der Arbeit eiskaltes Wasser Abkühlung, das man sich über die Handgelenke laufen lässt. Ventilatoren kühlen zwar, aber man sollte aufpassen, nicht direkt im Durchzug zu sitzen. Tipp gegen feuchte Hände bei Geschäftsterminen: Einfach ein bisschen Babypuder draufstreuen und leicht verwischen.
Badeunfällen vorbeugen Eltern sollten Kinder nie allein ins Wasser lassen, rät Andreas Paatz, Bundesleiter der DRK-Wasserwacht. Es sei keine gute Idee, wenn Eltern ein Nickerchen machen und sich denken „Mein Kind hat doch das Seepferdchen“. „Ob Pool, Weiher oder Meer: Immer dabei bleiben“, rät Paatz. Nichtschwimmer dürften außerdem nur bis zum Knie ins Wasser. Anderenfalls könne sie zum Beispiel eine Strömung am Meer zu leicht von den Beinen holen. „Das Gefährliche in dem Fall: Der Nichtschwimmer reißt vor Schreck den Mund auf, Wasser schwappt hinein, und er kann nicht einmal mehr rufen.“
Neue Eissorten testen 2019 liegt Eis mit Gewürzen und Kräutern im Trend. „Aprikose mit Lavendel, Schokolade mit Ingwer und Chili. Man bewegt sich auf einer vertrauten Basis, freut sich aber auf die Verfeinerungen“, sagt eine Sprecherin der Union der italienischen Speiseeishersteller in Deutschland. Zitrone mit Basilikum laufe überall bestens. Diese Kombination zeigt Trend Nummer zwei in Sachen Eis: das Fruchtsorbet. Genuss trotz Intoleranz verspricht dieser neueste Sommertrend. Damit können nicht nur Menschen mit Laktoseintoleranz problemlos Eis essen, auch Vegetarier und Veganer kommen in den Genuss. „Mittlerweile gibt es sogar Schokoladensorbet ohne Milch und Sahne. Oder Matcha-Tee-Eis“, sagt die Sprecherin. (mit dpa)