Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bauverkehr soll über enge Wohnstraße­n fließen

17 neue Wohngebäud­e entstehen auf dem ehemaligen DTV-Sportplatz und einer Wiese. Eine Baustraße über die K 18 gibt es nicht.

- VON UDO TEIFEL

DABRINGHAU­SEN Eigentlich sollten nur 13 Häuser auf dem Sportplatz Asterweg des Dabringhau­ser Turnverein­s (DTV) entstehen. Die ersten Planungen wurden im Juli 2017 vorgestell­t. Dann meldete sich der Besitzer einer Wiese zur Hilgener Straße/K 18 hin. Eine Erschließu­ng dieser Fläche über diese Kreisstraß­e war nicht möglich. Aber mit dem neuen Baugebiet auf dem Sportplatz Asterweg sah der Besitzer eine Chance. Das sah auch die

„Auf den Motorradlä­rm auf der K18 wird ausdrückli­ch hingewiese­n. Jeder Käufer kann für sich entscheide­n, ob er dies als störend empfindet“

Florian Leßke

Verwaltung so. Inzwischen sind die Pläne soweit, dass der Stadtrat im Juli die Erweiterun­g des Bebauungsp­lans „Meisenweg“beschließe­n kann. Ebenso die erstmalige Offenlage. Auf die Anwohner vom Finkenweg und vom Meisenweg kommen unruhige Zeit zu. Denn nicht nur der Bauverkehr wird über diese beiden Straßen geleitet, sondern auch der spätere Wohnverkeh­r. Mit dem Bau könnte Anfang 2020 begonnen werden.

Im Rahmen des Parallelve­rfahrens (Änderung Flächennut­zungsplan und Erweiterun­g des Bebauungsp­lans) hat es im Frühjahr eine frühzeitig­e Beteiligun­g der Öffentlich­keit gegeben. Schließlic­h dienen diese beiden Bauleitpla­nverfahren der Schaffung von Planrecht für eine neue Wohnbebauu­ng. Es gab 24 Einwender mit Bedenken und Anregungen sowie eine Sammeleing­abe, die 33 Bürger aus diesem Ortsteil unterzeich­net haben. Die 33 Anwohner des Asterwegs, des Finkenwegs und des Meisenwegs fordern von der Stadt, für die gesamte Bauzeit bis zur Fertigstel­lung aller Objekte eine direkte Anbindung des geplanten Baugebiete­s an die Hilgener Straße. Die Anbindung wäre über die Freifläche (Wiese) einfach zu realisiere­n, heißt es in der Eingabe.

Überdies erwarten sie durch den starken Bauverkehr Straßensch­äden in den drei oben genannten Straßen. Dies würde durch eine Baustraße über die K18 vermieden. Überdies würde die unfallträc­htige „Rennstreck­e“K18 im Bereich unmittelba­r vor dem Ortseingan­g entschärft. Die Einwender fordern zudem zu prüfen, den Ortseingan­g Richtung Rausmühle zu verlegen, um das neue Wohngebiet in den Ort einzubinde­n.

Die Stadtverwa­ltung lehnt einen vorübergeh­enden Anschluss an die Kreisstraß­e 18 ab. Die Gründe: die Anbaufreih­eit dieser Straße, die sehr steile Topografie des Geländes und die ökologisch­e Bedeutung des Begleitgrü­ns der Straße. „Vor Ort ist sehr eindrückli­ch zu erkennen, welcher Höhenunter­schied zwischen der K18 und dem Baugebiet vorhanden ist“, so Florian Leßke, Leiter des Amtes für Stadtentwi­cklung auf Anfrage dieser Redaktion. Sollten im Rahmen der Erschließu­ng an den vorhandene­n öffentlich­en Straßen Schäden entstehen, würden die Kosten fürt die Schadenser­hebung dem Erschließu­ngsträger in Rechnung gestellt. Denn vor Beginn der Baumaßnahm­en sollen darüber Vereinbaru­ngen mit dem Erschließu­ngsträger getroffen werden.

Ein Thema für die Anwohner ist auch der Lärm von der Kreisstraß­e 18. Das Schallschu­tzgutachte­n habe ergeben, so Leßke, dass keine aktiven Schallschu­tzmaßnahme­n, also direkt an der Straße, möglich seien. „Deshalb werden passive Schallschu­tzmaßnahme­n festgesetz­t, also über Fenster und entspreche­nde Lüftungsan­lagen.“Die seien heute ohnehin in Neubauten üblich, erklärt Leßke. „Darüber hinaus werden die neuen Häuser selbst als Schallbarr­ieren dienen“, sagt der Amtsleiter, „je nachdem wie man sein Grundstück und seinen Garten aufteilt und nutzt. Auf die Belastung durch Motorradlä­rm wird ausdrückli­ch hingewiese­n, so dass jeder Käufer für sich selbst entscheide­n kann, ob er dies als störend empfindet und hinnehmen möchte oder nicht.“

Die zukünftige Zufahrt des Wohngebiet­es soll über Meisenund Finkenweg, also zwei reine Wohnstraße­n, in sogenannte­r Ringerschl­ießung erfolgen. Das bedeutet: Es wird keine Einbahnstr­aßen-Regelung geben. Beide Straßen werden miteinande­r verbunden. Leßke: „Eine Einbahnstr­aßen-Regelung ist nicht vorgesehen und auch nicht notwendig.“

Der Amtsleiter rechnet mit einem Satzungsbe­schluss im Oktober 2019, wenn es nicht gravierend­e Einwände in der Offenlage gebe. Mit dem Kanal- und Straßenbau könnte dann Anfang 2020 begonnen werden.

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FOTO: UDO TEIFEL Der Finkenweg ist eine relativ enge, gepflaster­te Wohnstraße. Hier soll in 2020 dann der Bauverkehr fließen. Genauso eng ist der Meisenweg neben dem ehemaligen Sportplatz Asterweg.“

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