Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Der neue Wochenmarkt sorgt für Leben in der Stadt
Ob Kunstrasen und Wochenmarkt wichtige Entscheidungen stehen an.
Jetzt soll auch Dhünn seinen Kunstrasen bekommen. Das ist fast schon beschlossene Sache, denn vier Fraktionen haben sich dafür ausgesprochen. Das sagen die Politiker quasi schon mal so zu, obwohl niemand weiß, ob der SSV Dhünn auch die 50.000 Euro Eigenbeteiligung aufbringen kann. Es ist schließlich Vorwahlkampf. Und so eine Aussage bringt sicher im Dorf Wählerstimmen. Wohlwissend, dass wenigstens einem Kunstrasenplatz im Stadtgebiet Ungemach droht: Das verarbeitete
Kunststoff-Granulat soll umweltschädlich sein. Und auch die Nullneuner strampeln sich auf den letzten Metern ab. Über die Eigenbeteiligung war nicht nachgedacht worden. Als die Verwaltung dann Zusagen vor dem Baubeginn einforderte, merkten die Verantwortlichen, dass es doch ernst gemeint war. Denn auch sie haben den Eigenbeitrag noch nicht zusammen. Überall Kosten, Kosten. Und wer zahlt’s? Natürlich der Bürger als Steuerzahler. Oder die Kinder und Enkel. Denn die Luftsprünge gehen nicht ohne Pump. Aber das scheint ja manchen egal zu sein. Hauptsache Wählerstimmen. Nur das zählt.
Der Wochenmarkt auf der Telegrafenstraße könnte ein Erfolg werden. Denn er liegt mitten im Zentrum. Nah an der Bushaltestelle und den wichtigen Geschäften. Die kurzzeitigen Verlegensheitsstandorte Carl-Leverkus-Straße und Rathaus-Innenhof erwiesen sich als Flops, auch der Parkplatz der Katt dürfte kein
Publikum ziehen. Was einem Beobachter aber durchaus Bauchschmerzen bereiten dürfte, wäre die zu erwartende Verkehrssituation freitags morgens in den Telegrafenstraße. Denn gerade Autofahrer fordern ihren Stellplatz ein. Und zwar nicht nur einen regulären. Das ist tagtäglich zu beobachten. Bleibt also abzuwarten, ob ein sicher wohltuendes Marktgewusel zwischen Bürgerzentrum und Stadt-Karree von den Bürgern angenommen wird. Zu wünschen wäre dies auf jeden Fall.