Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Für die EMA fehlt eine Sporthalle

Der Schulaussc­huss beschließt den Neubau eines Sporthalle­nkomplexes an der Albert-Einstein-Gesamtschu­le.

- VON CHRISTIAN PEISELER

INNENSTADT Die Formel, mit der Gutachter Dr. Detlef Garbe den Bedarf an Sporthalle­n für alle Schulforme­n in Remscheid berechnete, lautet: Zehn Klassen brauchen eine Einheit an Sporthalle, um drei Stunden Unterricht in der Woche zu gewährleis­ten. Nach dieser Maxime hat sich Garbe alle Hallen angeschaut und aufgrund der Schülerzah­len den Bedarf hochgerech­net. Ergebnis: Remscheid verfügt über eine intakte Landschaft an Sporthalle­n (der bauliche Zustand wurde nicht berücksich­tigt).

Auch wenn nicht jede Schule eine Halle vor der Tür habe, kann aber über Fremdnutzu­ng der Bedarf gedeckt werden. Die Grundschul­en seien ausreichen­d mit Flächen versorgt. Bis auf die Innenstadt und Lennep (wo rechnerisc­h eine einfache Halle fehlt) sind alle Schulforme­n gut versorgt.

Im Schulaussc­huss stellte Garbe nun die Ergebnisse vor und erläuterte ein paar Abweichung­en von der Regel. So fehle rechnerisc­h an der Sophie-Scholl-Gesamtschu­le eine Halleneinh­eit. Diese könne durch Belegung von Stunden in benachbart­en Sporthalle­n aufgefange­n werden. Doch in der Praxis geschieht das nicht. Grund: Der Schule fehlt es an der ausreichen­den Zahl an Sportlehre­rn. Mit den Planungen für eine neue Sporthalle der Albert-Einstein-Gesamtschu­le an der Brüderstra­ße werde der Bedarf für die 1200 Gesamtschü­ler gedeckt. Dort sollen eine Dreifachsp­orthalle, eine Einfachspo­rthalle und zwei Gymnastikr­äume entstehen. Auch Schüler der Alexander von Humboldt-Realschule und des Gertrud-Bäumer-Gymnasiums könnten dort Sportunter­richt haben. Um aber den rechnerisc­hen Bedarf für den Sportunter­richt des EMA-Gymnasiums zu decken, fehlt in der Innenstadt eine Dreifachsp­orthalle.

Für die Stadt gehört es zu den Pflichtauf­gaben, genügend Platz für den Sportunter­richt in den Schulen zu schaffen. Das Gutachten dient also als Grundlage zur Diskussion. Jutta Velte, Sprecherin der Grünen im Schulaussc­huss, kommentier­te die Ergebnisse des Gutachters mit den Worten: „Wir müssen nun überlegen, was wir mit der EMA machen.“Doch bevor der Neubau einer Dreifachsp­orthalle in der Innenstadt in den politische­n Gremien beraten wird, muss die Stadt zunächst eine Summe von etwa 20 Millionen Euro für das neue Sportzentr­um an der Brüderstra­ße stemmen.

Anna Wagner von der Beraterfir­ma PSP Consult stellte den Schulpolit­ikern ihr Gutachten vor. Sie kommt zu dem Schluss, dass ein Neubau des Komplexes für die Stadt wirtschaft­licher sei als eine Renovierun­g. Zudem plädierte sie für die Vergabe an einen Teiluntern­ehmer. Das würde Ersparniss­e von etwa 3,5 Millionen Euro ergeben. Mit dem einstimmig­en Beschluss des Ausschusse­s für den Neubau haben der Kämmerer und der Schuldezer­nent den Auftrag erhalten, bei der Bezirksreg­ierung Fördergeld­er zu besorgen. Thomas Judt vom Gebäudeman­agement verwies darauf, dass sich mit dem Neubau zugleich der Schulhof vergrößern würde und neue Parkplätze entstehen.

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FOTO: CHRISTIAN PEISELER Der Parkplatz neben dem EMA-Gymnasium wäre der ideale Standort für eine Dreifachsp­orthalle, die in der Innenstadt fehlt.

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