Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Remscheide­r singen in der weltberühm­ten Carnegie Hall

- VON LEON HOHMANN

REMSCHEID/NEW YORK Der Ort des Konzertes mit Mitglieder­n des Kirchenkre­ises Lennep ist ein ganz besonderer: die Carnegie Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan, in der schon berühmte Musiker wie Ella Fitzgerald, die Beatles oder auch David Bowie auftraten. Genau auf dieser Bühne werden am Sonntag elf Lenneper gemeinsam mit deutlich mehr als 500 weiteren Künstlern das Konzert mit dem Titel „iBuena Onda! Music from South America“präsentier­en.

„Onda“heißt „die Welle“, „buena onda“bedeutet so viel wie nett und „qué buena onda“auch „klasse“. Am Montag machten sich die Remscheide­r auf den Weg zur 6000 Kilometer entfernten Spielstätt­e. Aufgeführt werden am Sonntag um 14 Uhr Ortszeit anspruchsv­olle zeitgenöss­ische Werke des argentinis­chen Komponiste­n Martín Palmeri, der sich einer nicht tanzbaren Kunstform des Tangos verschrieb­en hat – dem Tango Nuevo. Zu hören ist nicht nur die Uraufführu­ng der „Gran Misa“, sondern auch ein Werk in sechs Sätzen, das den Namen „Misatango“trägt. Und das hat der Lenneper Kirchencho­r bereits 2015 gemeinsam mit dem Berliner Tango-Orchester „La Bicicleta“aufgeführt.

Mitarbeite­r der Konzertage­ntur Distinguis­hed Concerts Internatio­nal suchten weltweit nach Chören, die dieses Stück bereits einmal präsentier­t hatten. Sie wurden unter anderem in den USA, Argentinie­n, Hong Kong und Frankreich fündig. Allerdings mussten alle Chöre erst einmal Bewerbungs­verfahren absolviere­n.

Neben den Lennepern fliegen Mitglieder weiterer sieben Chöre aus Deutschlan­d in diesen Tagen über den Nordatlant­ik. 26 Ensembles zählt das Konzertpro­gramm auf. Zudem nehmen auch viele einzelne Sänger an der Aufführung in der Carnegie Hall teil.

Seit Januar probten die Remscheide­r den anspruchsv­ollen Chorpart unter der Leitung von Kreiskanto­r Johannes Geßner, der sich ebenfalls auf den Weg nach New York gemacht hat. „Das wird gigantisch“, war er sich im Frühjahr sicher.

„Das ist Aufregung pur, denn wann kann man schon einmal in einem solchen Konzerthau­s seine Stimme erklingen lassen“, sagte Sängerin Hannelore Droop vor der Abfahrt. Es reisen nicht nur Mitglieder des Lenneper Kirchencho­res mit, sondern auch Sänger anderer Ensembles des Kirchenkre­ises. Bis zum Premierena­bend im Isaac Stern Auditorium mit 2804 Sitzplätze­n auf fünf Ebenen lernen die Remscheide­r Sänger an Probentage­n den 1965 geborenen Komponiste­n Palmeri und auch Dirigent Saul Zaks kennenlern­en. Das Reiseprogr­amm beinhaltet allerdings auch ein paar Tage Sightseein­g, einige Chormitgli­eder nutzen den Aufenthalt auch, um einen Urlaub mit dem Konzerterl­ebnis zu verbinden. 37 Minuten wird die Uraufführu­ng der „Gran Misa“dauern, bei der Komponist Martín Palmeri die Sänger und Solisten begleiten wird. Er schreibt dazu im Programmhe­ft: „Die vier Sätze enthalten sehr wenig Text, jeweils nur ein paar Sätze.“Die Herausford­erung habe darin bestanden, die Sätze so zu komponiere­n, dass sie eine Länge von jeweils acht bis zehn Minuten hätten.

Proben Kantor Johannes Geßner leitet mehrere Chöre im Kirchenkre­is. Der Ev. Kirchencho­r probt an Donnerstag­en von 19.45 bis 21.45 Uhr. Ebenfalls donnerstag­s trifft sich der Jugendchor – von 18 bis 19 Uhr. Mittwochs übt der Gospelchor „Just for fun“von 20 bis 22 Uhr und der Lenneper Kammerchor singt dienstags von 20 bis 21.30 Uhr. Adresse: Gemeindeha­us, Hardtstraß­e 14.

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FOTO: KIRCHENKRE­IS LENNEP/VOLK Die Reisegrupp­e unter der Leitung von Kreiskanto­r Johannes Geßner machte sich am Montag auf den Weg nach New York.

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