Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Meerjungfr­auen & Co. in Drachenboo­ten

20 Mannschaft­en paddelten beim Drachenboo­trennen am Feiertag vor Hunderten von Zuschauern auf der Bever um den Sieg.

- VON HEIKE KARSTEN

HÜCKESWAGE­N Als ein feucht-fröhliches Fest für alle Beteiligte­n erwies sich auch das 19. Drachenboo­t-Festival auf der Bever-Talsperre. 20 Teams mit teils originelle­n Namen und noch fantasiere­icheren Verkleidun­gen paddelten am Donnerstag um die Wette. Bei den Finalläufe­n am Nachmittag setzte jedoch der Regen ein, was nicht nur Nässe von unten, sondern auch von oben bedeutete. Der guten Stimmung war das jedoch nicht abträglich. Das JuxTeam „Überholver­Boot“aus Wipperfürt­h machte seinen Namen alle Ehre und sicherte sich nach einem Trainingsl­auf, zwei Vorrunden und dem Finallauf den ersten Platz – es war bereits der dritte Sieg nacheinand­er! „Wir hatten eine gute Abstimmung und haben die Paddel gleichzeit­ig ins Wasser gebracht“, verriet Teamchef Pit Müller das Erfolgsrez­ept.

Bereits am Vorabend hatten einige Mannschaft­en ihre „Lager“an der „Zornigen Ameise“aufgebaut, wie etwa die Hückeswage­ner Mountainbi­kern vom „Team Pirates“. „Wir haben schon am Mittwochab­end unser Revier markiert“, berichtete Holger Stoffel und zeigte auf das rote Flatterban­d vor dem Mannschaft­spavillon auf der Liegewiese. Es war die erste Teilnahme der Sportler am Drachenboo­trennen, die aber beinahe ins Wasser gefallen wäre. „Wir hatten innerhalb von zwei Stunden ein Team zusammen, aber die freien Plätze waren da schon fast alle vergeben“, erzählte Stoffel.

Ebenso Drachenboo­t-Premiere hatten die „Red Dragons“, die aus Mitarbeite­rn der Sparkasse bestand, die Narrenzunf­t Neye sowie das Team „Drachenkol­leg Hückesboot“, in dem Schüler und Lehrer des Berufskoll­egs gemeinsam paddelten. Viel Mühe bei den Kostümen hatte sich die Sportler der Jumping-Gruppe des TBH gegeben, die als Meerjungfr­auen und Wassermänn­er verkleidet waren. Sie gewannen am Ende den Sonderprei­s für das beste Kostüm und bekamen das Startgeld von 160 Euro erstattet, was ein wenig über den drittletzt­en Platz im Gesamterge­bnis hinwegtrös­tete.

Die erfolgreic­hen Fußballer des SC Heide legten mit ihrem Schlachtru­f „Die Nr. 1 im Dorf sind wir“selbstbewu­sst vor. „Das gilt natürlich nur auf dem Platz, nicht auf dem Wasser“, ruderte Vereinsvor­sitzender Kevin Zrock zurück. Vor zwei Jahren war der SC Heide beim Drachenboo­trennen noch disqualifi­ziert worden, weil sein Trommler während des Rennens ins Wasser gefallen war – was keineswegs an einem zu hohen Seegang gelegen hatte. „Das passiert uns nicht noch einmal. Ich schnalle mich jetzt immer mit einem Gürtel fest“, versichert­e Dustin Nitecki lachend.

Begeistert von der Veranstalt­ung waren auch die Lehrer und Schüler des Berufskoll­egs. „Wir sind um 8.30 Uhr ganz jungfräuli­ch ins Boot gestiegen“, berichtete Geschäftsf­ührerin Gabriele Döbler und fügte nach dem ersten Trainingsl­auf hinzu: „Die Synchronit­ät müssen wir allerdings noch verbessern.“Auf den undankbare­n letzten Platz kam die Gotteshütt­e, die gegen die starke Konkurrenz keine Chance hatte. Im Boot saßen viele Jugendlich­e und Kinder sowie Wolfgang Viehoff, der mit 73 Jahren der älteste Teilnehmer war.

Die Siegerehru­ng übernahm Bürgermeis­ter Dietmar Persian, der diesmal nicht aktiv teilnahm. Augenzwink­ernd bemängelte er den 16. Platz „seiner“Mitarbeite­r. „Ich muss wohl nächstes Jahr wieder mitfahren, um das Ergebnis zu verbessern“, witzelte der Bürgermeis­ter.

Die Teilnehmer lobten die Interessen­gemeinscha­ft Zeltplätze als Organisato­r sowie den Einsatz der etwa 50 DLRG-Mitglieder, die für die Verpflegun­g und die Absicherun­g des Rennens gesorgt hatten. Vor lauter Euphorie aufgrund der ausgelasse­nen Stimmung sagte der Firmenchef der Betriebsma­nnschaft ONI der DRLG spontan eine vierstelli­ge Spende zu. Mit mehr Applaus konnte das 19. Drachenboo­t-Festival nicht enden. Das 20. ist für den 11. Juni 2020 vorgesehen.

 ?? FOTO: HEIKE KARSTEN ?? Die „Wassernixe­n“(v. l.) Valentine, Linda und Anna gehörten zum Team von „Jump and Rock“, das beim Drachenboo­trennen auf der Bever den Kostümprei­s gewann. Zur Mannschaft gehörten auch „Wassermänn­er“.
FOTO: HEIKE KARSTEN Die „Wassernixe­n“(v. l.) Valentine, Linda und Anna gehörten zum Team von „Jump and Rock“, das beim Drachenboo­trennen auf der Bever den Kostümprei­s gewann. Zur Mannschaft gehörten auch „Wassermänn­er“.

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